Es war einst eine Hündin trächtig und der Zeit
des Werfens nah. Kein Obdach war ihr eigen.
Sie geht zur Nachbarin. Die hat die Gütigkeit,
ihr ihren Stall zu leihn. Bald zeigen
die jungen Hunde sich: und ein´ge Zeit
nachher ergeht die ganz bescheidne Frage:
"Kannst du die Wohnung räumen?" - "Ach
Gevatterin, laß sie mir nur noch vierzehn Tage;
die Jungen kriechen kaum." Die Nachbarin gibt nach.
Doch nach Verlauf der Zeit kommt sie mit sanfter Klage
und fordert Haus und Bett zurück.
Doch dieses Mal verändert sich die Szene;
die Wöchnerin weist ihr die Zähne
und spricht mit hohem, trotz´gem Blick:
"Ich bin bereit, mit meiner ganzen Brut
aus eurer Wohnung auszuziehn,
wenn ihr mir nur die Liebe tut,
uns zu vertreiben: Wollt ihr euch bemühen?"
Die Jungen waren stark. Dies gab der Mutter Mut.
Wenn ihr den Bösen gebt, so reuen eure Gaben
euch immer hinten drein, und wenn ihr ihnen leiht,
und wollt das eure wieder haben,
so habt ihr nur Prozeß und Streit.
Gebt ihnen eines Fingers breit,
so haben sie, eh´ ihr es wahrgenommen,
sich schon die ganze Hand genommen.