Eintrag #183, 15.08.2016, 18:58 Uhr

2016-08-14 Der Löwe, der Wolf und der Fuchs v.J.d.Lafontaine

Ein abgelebter Löwe dachte,

daß man fürs Alter - Pillen machte,

und wollte mit Gewalt damit versehen sein.

Den Königen sagt niemand nein,

sobald sie ja gesagt; drum fanden

sich viele gelehrte Herrn ein,

mit Zetteln in der Hand, worau viel Schnörkel standen.

Und mit den besten Arzeneien

für Schwindel, Gicht und Zipperlein,

nur nicht fürs - Alter. Doktor Fuchs allein

blieb aus, und Hofmann Wolf weiß dieses Außenbleiben

Mit schwarzen Farben zu beschreiben.

"Man holt ihn!" rief erzürnt die kranke Majestät.

Man holet ihn; er kommt, errät

den Fallstrick, den der Wolf gedreht,

und spricht mit heuchlerischem Blicke:

"Ich fürchte der Verleumdung Tücke.

Gewiß hat man mich angeklagt,

als hätte meine Kunst dir ihren Dienst versagt;

Doch eine Wallfahrt für dein Leben

hielt mich in Epidaurus auf:

Da hab´ich deiner Krankheit Lauf

dem Äskulap erzählt, der mir Bescheid gegeben,

Du solltest dich, in eine Wildesschur,

in einem heißen Wolfsbalg hüllen,

dies werde deine Schmerzen stillen,

Dein Blut erwärmen." - und die Kur

ward des Versuches wert gefunden.

Mein Wolf wird hurtig abgeschunden,

wobei mein Fuchs nicht müßig stand.

Der Löwe läßt sein Fleisch zum Abendbrot sich schmecken,

Und seinen Balg sich überdecken,

wobei er sich denn ganz erträglich fand.

Die Grube, die wi andern graben,

dient oft zu unserm eigenen Fall.

Willst du es gut bei Hofe haben

und in der Stadt und überall;

Wilst du, daß man sich nicht mit deinen Waffen wehre,

sie nicht gedoppelt auf dich kehre,

so kränke nicht er andern Ehre.

 

 
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