Eintrag #164, 31.07.2016, 15:49 Uhr

2016-07-30 Happy Food - so geht Glück

Gibt es wirklich "Happy Food"?

Laut Ernährungspsychologie sind es vor allem zurückliegende Erfahrungen, an die wir den Geschmack bestimmter Speisen koppeln. Je positiver die Erinnerung, desto intensiver ist unsere Vorliebe für gewisse Lebensmittel geprägt.

 

Egal, was wir essen - gesund oder ungesund - zum rechten Augenblick genossen, kann uns eigentlich jedes Nahrungsmittel einen kleinen Glücksmoment bescheren. Das kann der pralle Hamburger auf einer langen Radtour, der Riegel Schokolade nach einer erfolgreich überstandenen Präsentation oder eine Zuckerwatte in Paris, genossen in der Nachmittagssonne, sein. Den Geschmack all dieser seligmachenden Lebensmittel speichern wir nämlich zusammen mit der positiven Erinnerung an die Lebenssituation ab, in der wir das Lebensmittel zuvor verzehrt haben. Gönnen wir uns erneut einen Hamburger, wird das Glücksgefühl von der Radtour quasi "wiedererweckt".

 

Nicht etwa Zutaten und Wirkstoffe in den Nahrungsmitteln sind hier Auslöser des Glückmoments, sondern Botenstoffe, die im Gehirn bei schönen Erinnerungen produziert werden. Dazu zählt Dopamin, das in besoners großen Mengen ausgeschüttet wird, sobald unser Belohnungssystem angesprochen wird.

 

Happy Food, das uns Alltagssorgen vergessen lässt und die Laune hebt, kann im Prinzip jedes Essen sein. Kalorienreiche Lebensmittel ebenso wie kalorienarme Gerichte.

 

Gut für die Seele ist, wenn beim Essen die Rahmenbedingungen stimmen. Ob gerade Stress herrscht, dem man standhalten muss, oder schlechte Laune durch eine gute Mahlzeit beiseite geschubst werden soll - Essen kann bestens trösten und ablenken. Wird eine Mahlzeit zusätzlich als Ritual zelebriert (zum Beispiel immer zur gleichen Zeit und hauptsächlich gemeinsam mit anderen), kommt automatisch auch noch ein Tischgespräch dazu, das guttut. Das Resultat: Gute Laune ist im Speiseplan inklusive, dementsprechend positiv speichern wir das Gesamterlebenis ab.

 

Für die Entstehung von Emotionen ist übrigens die Verbindung zwischen Gehirn und Verdauungstrakt von besonderer Bedeutung. Die beiden Nervensysteme, die für das Hirn und den Magen-Darm-Trakt zuständig sind, sind sich sehr ähnlich. Außerdem stehen sie im regen Informationsaustausch: Unaufhörlich preschen Signale und Botschaften zwischen den Arealen Kopf und Bauch hin und her.

 

Mahlzeiten bewusst und genussvoll einzunehmen, hat in diesem Zusammenhant unbedingt Einfluss auf das Wohlbefinden. Wer sic keine Zeit zum Essen nimmt, wird kaum Glücksgefühle dabei haben. Denn zwischendurch ein Brötchen "herunterzuschlingen" oder nebenher am Handy tippend etwas zu essen, ist für den Organismus eher Stress als Entspannung.

 

Für die Stimmung am besten ist es, sich ausreichend Zeit für eine Mahlzeit zu nehmen - am besten 20 Minuten oder mehr, gründlich zu kauen und bewusst zu schmecken, in angenehmer Atmosphäre zu essen, mit anderen gemeinsam zu essen und keine Ablenkung zuzulassen etwa wie TV oder Handy.

 
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