Ein glückliches und gesundes Leben besteht nicht nur aus de richtigen Maß an Bewegung und gut durchdachter Ernährung. Auch eine positive Grundeinstellung hilft der Gesundheit auf die Sprünge. Nicht die kurze Euphorie ist es, die Glück so gesund macht. Es ist die Zufriedenheit mit dem Leben, die gegen Krankheit schützt.
Ob Herzbeschwerden, Rückenschmerzen oder schwere Viruserkrankung - unsere Seelenlage hat großen Einfluss auf die Gesundheit. Wunden heilen schlechter, wenn wir unausgeglichen und angestrengt sind. Das Herz reagiert empfindlicher, sobald Schwermut oder Stress als Risikofaktoren auftreten. bei vier von fünf Herzinfakt-Patienten vermuten Experten den Einfluss der Psyche.
Optimismus und Zufriedenheit sind bedeutsam für unsere Gesundheit. Pessimisten haben einen höheren Blutdruck. Optimisten werden besser mit Infektionen fertig. Feindselige und zynische Frauen sterben früher als zufriedene. Zahlreiche Langzeitstudien aus aller Welt zeigen: Wer optimistisch sein Leben genießt, hat bessere Chancen gesund zu bleiben.
Ob wir Optimisten sind oder nicht, hängt nicht nur von unseren Genen ab, sondern auch von unseren Erfahrungen. Ein wichtiger Grundstein zur Zufriedenheit wird im frühesten Kindesalter gelegt. Babys, die liebevoll umsorgt werden, wachsen später zu belastungsfähigeren Kindern und Erwachsenen heran. "Resilienz" nennen die Fachleute diese Widerstandsfähigkeit gegen Stress und Schicksalsschläge. Vernachlässigten Babys oder Kindern, die Gewalt erlebt haben, gelingt es weitaus schlechter, ihr seelisches Immunsystem stabil auszuprägen. Sie reagieren zeitlebens stärker auf Belastungen, sind schneller gestresst und bauen körperliche Folgen von Belastung langsamer ab. Stress kann die Verarbeitung genetischer Information verändern. "Epigenetik" heißt dieser junge Wissenschaftszweig, der belegt dass äußere Faktoren ein Gen aktivieren oder stilllegen können - auch ohne die im Gen enthaltene Information zu verändern.
Eineiige Zwillinge sind sich in ihrer Lebenszufriedenheit oft sehr ähnlich - selbst wenn sie nicht gemeinsam augewachsen sind. Ein deutliches Zeichen für die Bedeutsamkeit der Gene. Sie können schützen, andererseits aber auch verletzlich machen. Manche Varianten von Genen lassen Menschen wirklich intensiver auf Belastungen reagieren. Andere dagegen helfen, seelisch gesund und widerstandsfähig zu bleiben. Egal, wie gut oder schlecht die genetische Ausstattung ist: Liebevolle Zuwendung hilft auch denen, die ungünstigere Genvarianten in sich tragen.
Auch nach besonders glücklichen Ereignissen, etwa einem Lottogewinn, kehren die meisten Menschen schnell wider zu ihrem ursprünglichen Zufriedenheitslevel zurück. Umgekehrt sind auch die meisten Menschen, die einen schweren Schicksalschlag verkraftem müssen - etwa Scheidung, Unfall oder den Tod des Partners -, nach einiger Zeit so zufrieden wie zuvor.
Einige Menschen geingt es besonders gut, gravierende Schicksalsschläge zu verarbeiten. Die Entwicklungspsychologie at eine ganze Reihe von Charaktereigenschaften ausgemacht, die widerstandsfähige Menschen kennzeichnen.
Optimismus, Humor und Dankbarkeit für das Schöne im Leben gehören dazu, ebenso die Fähigkeit, Gefühle wahrzunehmen, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen. Vor allem aber ist es die Lust daran, das eigene Leben selbst zu gestalten.
Resiliente Menschen schätzen sich selbst und andere. Sie pflegen stabile emotionale Beziehungen und haben sich auch in ihrer Kindheit erlebt. Dieses soziale Netz ist einer der zentralen Faktoren für die Entwicklung der seelischen Widerstandskraft. Positive Beziehungen zu anderen Menschen sind das ganze Leben lant bedeutsam für Gesundheit und Zufriedenheit. Die Fähigkeit, mit Belastungen gesund umzugehen und das Lben zu genießen, lässt sich zudem trainieren.