Eintrag #55, 30.04.2016, 11:46 Uhr

2016-04-29 Meisenglück von Friedrich Hebbel

Aus dem goldnen Morgenqualm

sich herniederschwingend,

hüpft die Meis auf den Halm,

aber noch nicht singend.

 

Doch der Halm ist viel zu schwach,

um nicht bald zu knicken,

und nur wenn sie flattert, mag

sie sich hier erquicken.

 

Ihre Flügel braucht sie nun

flink und unverdrossen,

und indes die Füßchen ruhn,

wird ein Korn genossen.

 

Einen kühlen Tropfen Tau

schlürft sie noch daneben,

um mit Jubel dann ins Blau

wieder aufzuschweben.

 
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