Der Dichter Heinrich Seidel (1842-1905) schrieb das Gedicht "April, April, der weiß nicht was er will..."
Das dürfte wohl auch die bekannteste aller Bauernregeln sein, die das April-Wetter sehr gut beschreibt.
Einmal klettern die Temperaturen auf sommerliche 20°C , am nächsten Tag wird es schon wieder eisig kalt und es kann sogar Schnee fallen.
Warum ist das so?
Im April hat die Sonne über Afrika und dem Mittelmeerraum schon ordentlich Kraft, über dem Nordmeer ist es jedoch noch sehr kalt. Während Landmasse durch Sonneneinstrahlung schnell erwärmt wird, braucht Wasser dafür wesentlich länger. Seine spieglende Oberfläche reflektiert die Wärmestrahlung, und da Wasser ständig in Bewegung ist, wird die oberste, leicht erwärmte Wasserschicht immer wieder mit kälterem Wasser durchmischt. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Wasser und Land sorgen dafür, dass sich Hochs und Tiefs schneller verändern und bewegen, als das etwa im Hochsommer der Fall ist.
"Sankt Georg kommt nach alten Sitten am 23. April auf einem Schimmel geritten."
Bildhaft will diese Bauernregel ausdrücken, dass es besonders im Zeitraum um den 23. April noch einmal Kaltlufteinbrüche mit Schnee geben kann.