Eintrag #313, 16.10.2023, 22:51 Uhr

+++ Gazastreifen und Israel: Unsere Hilfe +++

Newsletter Ärzte ohne Grenzen vom 16.10.2023

 

Mit Bestürzung verfolgen wir bei Ärzte ohne Grenzen Deutschland die Ereignisse in Israel und dem Gazastreifen. Wir verurteilen das brutale Massaker an Zivilist*innen durch die Hamas.

 

Gleichzeitig sind wir entsetzt über die verheerenden Folgen der massiven Angriffe des israelischen Militärs auf den Gazastreifen.

 

"Gestern haben wir zwei Stunden nach Trinkwasser gesucht.

Selbst das ist nicht mehr verfügbar. Es gibt keinen Strom, die Krankenhäuser

funktionierenkaum noch. 

Es sind nur noch wenige Medikamente verfügbar, auch in den privaten Apotheken.

 Es ist sehr gefährlich. Wir wissen nicht, was morgen sein wird und wohin wir gehen werden."

 

Dr. Mohammed Abu Mughaiseeb
stellvertretender medizinischer Leiter in Gaza

 

 

Als medizinische Nothilfeorganisation gilt unsere erste Sorge dem Schutz und der Gesundheit der Zivilbevölkerung. 

Aufgrund unserer Prinzipien der Neutralität und Unparteilichkeit leisten wir dort medizinische Nothilfe, wo der Bedarf am größten ist - egal, wo die Patient*innen leben, welche politischen Überzeugungen sie haben, welchem Glauben oder ethnischer Zugehörigkeit sie sich zurechnen.

In Israel führen wir derzeit keine medizinischen Projekte durch, da es dort starke Notfall- und Gesundheitsdienste gibt. Ärzte ohne Grenzen hat umgehend auch israelischen Krankenhäusern, die eine hohe Zahl von Verletzten behandeln, volle Unterstützung angeboten.

Wir arbeiten seit mehr als 20 Jahren im Gazastreifen und im Westjordanland, da dort ein großer medizinisch-humanitärer Bedarf besteht. Aus diesem Grund berichten wir aktuell vor allem davon, was unsere Patient*innen und Kolleg*innen vor Ort im Gazastreifen erleben: Die Krankenhäuser sind völlig überlastet. Einschnitte bei der Versorgung mit Treibstoff, Elektrizität oder bei der Kommunikation schränken zusätzlich den Betrieb von Krankenwagen stark ein.

 

Unsere Teams haben in den vergangenen Tagen rund um die Uhr gearbeitet, um mehrere Krankenhäuser mit Material und bei der Versorgung von Patient*innen zu unterstützen. Mehrfach wurden Krankenhäuser im Gazastreifen bereits bei Luftangriffen beschädigt – auch die von uns unterstützten.

Wir fordern daher: Medizinische Einrichtungen müssen in bewaffneten Auseinandersetzungen respektiert werden, dürfen nicht für militärische Zwecke genutzt werden und keine militärischen Ziele sein.

Die angekündigte Zeit für einen humanitären Korridor, der für Zivilist*innen einen sicheren Weg in den Süden sicherstellen sollte, ist aktuell abgelaufen. Wir sind äußerst besorgt über das Schicksal derer, die sich nicht bewegen können:

 

Vor allem verwundete und kranke Menschen sowie medizinisches Personal.

Eine ungehinderte Versorgung mit lebensrettenden Medikamenten,

medizinischem Material sowie

der Zugang zu unabhängiger humanitärer Hilfe muss auf Dauer sichergestellt sein.

Mit herzlichen Grüßen 

    Christian Katzer
Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen Deutschland

 

www.aerzte-ohne-grenzen.de

 
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