SPD glaubt weiter an Ampel-Koalition
«Die haben 1998, 2002 und 2005 schon mal beschlossen, dass sie Schwarz-Gelb wollten. Am Ende entscheidet nicht der Parteitag der FDP, sondern die Wählerinnen und Wähler», sagte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil am Montag im WDR. FDP-Bundestagsfraktionsvize Rainer Brüderle versicherte hingegen, sollte es keine schwarz-gelbe Mehrheit geben, bleibe die FDP in der Opposition. «Wir haben bei der letzten Bundestagswahl bewiesen, dass wir unser Wort halten», sagte er im Deutschlandradio Kultur. Bereits 2005 hätte eine Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen eine Mehrheit gehabt - die FDP hatte diese Möglichkeit aber ausgeschlagen.
Die FDP hatte am Sonntag beschlossen, dass sie nur mit der Union koalieren will, ein Bündnis mit SPD und Grünen schlossen die Freidemokraten definitiv aus.
Dennoch zweifelte auch Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) an der Ampel-Absage der FDP: «Wir wollen ein Ergebnis, das verhindert, dass Schwarz-Gelb geht. Und dann will ich mal die Zeit messen, die Guido Westerwelle braucht, um anzurufen und zu sagen: Das war so beschlossen, aber der Wähler hat eine andere Konstellation hergestellt, also lasst uns uns mal im Interesse Deutschlands an einen Tisch setzen», sagte Platzeck im ZDF- «Morgenmagazin».
Auch SPD-Fraktionschef Peter Struck hielt in der «Rhein-Neckar- Zeitung» am Ziel eines Bündnisses mit Grünen und FDP fest. Eine Neuauflage der großen Koalition schloss er praktisch aus: «Beide wollen sie nicht und ich glaube, sie kommt auch nicht.»