Satoru Iwata: Gaming wird trotz Expansion Nintendos Fokus bleiben
Nintendo kann auf einige glücklose Jahre zurückblicken: Die Casual-Zocker, die der japanische Konzern mit DS und Wii reihenweise angesprochen hat, finden heutzutage ihr Glück in billigen F2P-Spielchen für Smartphones und Tablets. Für Nintendo ist das äußerst bitter, denn so folgten auf die erfolgreichsten Jahre der Firmengeschichte sofort die erfolglosesten: Statt der gewohnten Traumgewinne, schrieb Nintendo in den vergangenen Jahren erstmals Verluste. Während der 3DS zwar nicht auf demselben Verkaufsniveau wie sein Vorgänger spielt, aber nichtsdestotrotz solide Verkaufszahlen vorweisen kann, sieht es besonders im Heimkonsolenmarkt düster aus: Die Wii U – das muss man so offen sagen – ist nach wie vor ein ein finanzieller Flop.
Nintendo Präsident Satoru Iwata kündigte daher im vergangenen Jahr an, dass man in Zukunft seine Fühler auch außerhalb des angestammten Gaming-Bereichs ausstrecken möchte. Insbesondere macht man es sich bei Nintendo zur Aufgabe die Lebensqualität der Menschen zu verbessern: Unter dem “Quality of Life”- oder kurz QoL-Label sollen demnächst verschiedene Gerätschaften erscheinen, die zwar keine Spiele abspielen, aber ihre Nutzer trotzdem glücklich machen. Das erste Projekt soll etwa Schlafstörungen analysieren und bekämpfen.
Auf einem aktuellen Investoren Q&A betont Satoru Iwata jedoch, dass Videospiele auch in Zukunft das Kerngebiet Nintendos bleiben werden.
“Unser Core-Business besitzt oberste Priorität. Zusätzlich erhoffe ich mir zusätzliche Profite durch neue Geschäftsfelder, die uns letztlich dabei helfen werden, Profite zu erwirtschaften, die Nintendo gerecht werden.”
Bis zum Fiskaljahr, welches im März 2017 endet, möchte Iwata den Gaming-Bereich Nintendos erneute Robustheit verleihen. Was er und sein Team plant, um dies zu erreichen, verrät er noch nicht. Er gibt aber zu Protokoll, dass die gute Rezeption von Nintendos Spielen bei Spielern und Presse beweisen, dass Nintendo nach wie vor das Potential besitzt, ganz vorne mitzuspielen.
“Würde unsere Software keine hohen Wertungen von Presse und Konsumenten erhalten, müssten wir in Frage stellen, ob wie noch in der Lage sind, ansprechende Produkte und Services herzustellen.”
Dies sei jedoch nicht der Fall. Da sich Nintendos Produkte dennoch nicht so gut verkaufen wie erhofft, ist dies für Iwata ein Zeichen, dass in einigen Aspekten noch Nachholbedarf für Nintendo bestünde. So möchte er unter anderem an der Art und Weise wie Nintendo Produkte bewirbt und mit seinen Kunden kommuniziert arbeiten.
Im aktuellen Fiskaljahr, das im März 2015 endet, befindet sich Nintendo auf klarem Weg in Richtung Profitabilität. Dies ist jedoch noch kein Grund zum Aufatmen, da die Rückkehr in den Gewinnbereich hauptsächlich Kostenreduktionen und einem günstigen Yen-Umrechnungskurs zu verdanken sind. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr, welches unterm Strich noch Verluste brachte, sogar leicht.