Sarrazin verteidigt höhere Pension

Berlin (dpa) - Thilo Sarrazin hat die Erhöhung seiner Altersbezüge als Gegenleistung für seinen Rückzug von der Bundesbank verteidigt. «Ich habe Anspruch auf genau die Pension, die ich bekommen hätte, wenn ich regulär bis zum 30. April 2014 im Amt geblieben wäre», sagte er der «Bild»-Zeitung.

«Formal könnte ich mich auf den Standpunkt stellen: Meine Arbeit war unerwünscht, aber ich habe nichts falsch gemacht - deshalb stehen mir die vollen Vorstandsbezüge bis 2014 zu. Hunderttausende Euro.» Das aber habe er nicht verlangt.

Der 65-Jährige bestätigte damit indirekt Berichte, wonach seine Pension ab Oktober um 1000 auf 10 000 Euro angehoben wird. Damit werden auch die Ansprüche aus früheren Ämtern abgedeckt. Kritik an der ausgehandelten Regelung wies er als Teil einer «moralischen Diffamierungskampagne» zurück. Der Bund der Steuerzahler forderte, Sarrazin den Extra-Zuschlag zu verweigern. Ein solcher «verantwortungsloser Deal» schade dem Ansehen von Bundesbank und Regierung, sagte Verbands-Vize Reiner Holznagel der «Osnabrücker Zeitung».

Das von der SPD gegen ihn eingeleitete Ausschlussverfahren sieht der frühere Berliner Finanzsenator gelassen. Er sei gespannt darauf, mit welcher Begründung man ihm parteischädigendes Verhalten nachweisen wolle. Ein freiwilliger Rückzug aus der Partei komme nicht infrage.

SPD-Chef Sigmar Gabriel verschärfte die Attacken auf Sarrazins Thesen. In seinem Buch greife dieser auf Bevölkerungstheorien zurück, «die in ihrer absoluten Perversion in Deutschland letztlich zu Euthanasie und Auschwitz geführt haben», sagte Gabriel im SWR- Fernsehen. Die Partei stehe vor der Frage: «Sind wir eigentlich bereit, jedes Ressentiment und jede Debatte über Menschenbilder in der SPD zu dulden?» In vielen Punkten absolut zutreffend sei dagegen Sarrazins Kritik an der mangelnden Integration von Zuwanderern.

SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann zeigte Verständnis für Parteifreunde wie Peer Steinbrück oder Peter Struck, die einen Rauswurf für falsch halten. Sarrazin habe aber eine «rote Linie» überschritten. Dies könne die Parteiführung nicht einfach hinnehmen.

Jeder fünfte Firmengründer in Deutschland war im vergangenen Jahr ausländischer Herkunft (rund 170 00 von insgesamt 870 000 ). Nach Angaben der Staatsbank KfW lag die Gründerquote bei den Migranten (1,9 Prozent) damit über der von Deutschen (1,6 Prozent). Mit 16 Prozent an der Spitze stehen dabei Türkischstämmige.

Migration / Integration / Bundesbank / SPD
14.09.2010 · 11:59 Uhr
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