Im Test: LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham – Der dunkle Ritter kehrt zurück
Der dunkle Ritter ist zurück und mit LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham handelt es sich bereits um den dritten Ableger der bekannten Comic-Franchise. Mittlerweile gibt es LEGO-Spiele wie Sand am Meer und trotzdem schafft es der Entwickler immer einen gewissen Standard zu wahren und nie hat man den Gedanken, dass hier ein liebloses Spiel auf den Markt geworfen wurde, um schnelles Geld zu machen. Die LEGO-Spiele glänzen durch eine liebevolle Geschichte, tolle Animationen, witzige Charaktere und einer fesselnden Atmosphäre. Zwei Jahre hat es gedauert und nun ist der Nachfolger der LEGO Batman-Reihe erschienen. Kann auch dieser Teil durch seine liebevolle Story überzeugen oder ist das Genre langsam eingestaubt? Wir beantworten euch diese Frage in unserem Test.
Batman im Weltall
Die erste wichtige Neuerung in diesem Teil ist wohl der Gegner dem sich Batman stellen muss. Der Joker hat ausgedient und wird durch Brainiac abgelöst. Dieser beweist sich als ein weit gefährlicherer Gegner als anfangs angenommen. Brainiac gibt sich nicht mit der Weltherrschaft allein zufrieden, sondern möchte gleich mehrere Planeten unterjochen. Durch die Kraft der Lantern-Ringe will er die Planeten verkleinern und sie seiner Sammlung an Miniatur-Planeten hinzufügen. Natürlich lässt Batman das nicht zu und stellt sich dem Bösewicht entgegen. Neben Batman gibt es noch zahlreiche andere Helden, die dem dunklen Ritter bei diesem Kampf zur Seite stehen. Diese Hilfe wird er auch dringend benötigen, um die Welt und alle anderen Planeten zu retten. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich diesem Bündnis auch die Superschurken anschließen. Joker und Co. haben auch keine Lust sich von Brainiac unterjochen zu lassen und schließen sich mit Batman zusammen, um den gemeinsamen Feind die Stirn zu bieten.
Gewohntes Gameplay und Grafikpracht trotz LEGO-Thematik
Wer die LEGO Spiele kennt, wird sich sofort zu Hause fühlen und es dauert nicht lange sich mit der bekannten Steuerung zurecht zu finden. Man startet ein Level und versucht wie immer so viele kleine Steinchen einzusammeln wie möglich. Neben der Sammelsucht hat man noch die Möglichkeit verschiedene Objekte zusammen zu bauen und unterschiedliche Anzüge für die Helden freizuschalten. Natürlich haben diese Anzüge auch mehr zu bieten als nur ein tolles Aussehen. Jeder Anzug hat verschiedene Fähigkeiten und diese helfen dem Spieler Rätsel zu lösen um neue Bereiche zu erkunden. Es gibt Anzüge, die die Kraft steigern und mit deren Hilfe man silberne Legosteine zerstören kann, und Anzüge, die einem eine spezielle Sicht gewähren um mit deren Hilfe versteckte Objekte zu orten. Spieltiefe ist bei solchen Spielen meist nicht vorhanden, trotzdem macht es Spaß die neuen Fähigkeiten auszuprobieren und zahlreiche neue Charaktere freizuschalten. Neben dem bekannten Gameplay bietet der Titel aber auch eine wirklich tolle Grafik, die sich sehen lassen kann.
Natürlich kann LEGO Batman 3 nicht mit Titeln wie Assassin’s Creed Unity mithalten, aber das muss es auch nicht, da es seinen ganz eigenen Charme versprüht. Die Lichteffekte in den einzelnen Level wirken stimmig und wenn man sich beispielsweise in der Bat-Höhle befindet, sorgt das für eine wirklich tolle Atmosphäre. Die Welt spiegelt sich auf den glatten Charakteren und immer wieder wird einem bewusst, dass man hier wirklich mit LEGO-Figuren spielt. Die Entwickler haben sich nicht lumpen lassen und noch einmal einiges aus der Engine herausgekitzelt. Neben der Bat-Höhle gibt es noch zahlreiche andere liebevoll gestaltete Level, die zum Verweilen einladen. Gerade Fans der Comic-Reihe werden sich über Orte wie die Hall of Justice oder den Justice League Watchtower freuen. In jedem dieser Level merkt man die Liebe zum Detail. Das Entwicklerteam hat an jeder Ecke etwas eingefügt und dadurch wirken die einzelnen Level lebendiger als je zuvor. Auch der vorhandene Slapstick und die lustigen Kommentare sind wirklich sehr amüsant und lassen kein Auge trocken. LEGO hat es mittlerweile geschafft nicht nur kleine, sondern auch wieder große Kinder zu begeistern und vor den Bildschirm zu fesseln.
Mehrspielermodus und Share-Play
Viele Spiele, die einen guten Story-Modus bieten, haben eher einen uninteressanten Multiplayer Teil, da es manchmal wirkt, als sei dieser nur schnell zusammengewürfelt worden, um den Spielern die Möglichkeit zu bieten auch zusammen zu spielen. Es kommt einem eher wie ein notwendiges Übel vor, als ein Extra von den Entwicklern, die daran gedacht haben den vorhandenen Spaß mit Freunden zu teilen. Doch bei LEGO ist dies zum Glück nicht der Fall! Sobald sich ein Freund das zweite Pad schnappt und den Begleiter spielt, macht das Spiel gleich doppelt so viel Spaß. Es scheint manchmal gerade so, als sei es von den Entwicklern gewollt dieses Erlebnis mit anderen zu teilen. Trotzdem fällt hier gerade auf, wie wichtig doch ein menschlicher Mitspieler sein kann.
In der Story ist es ganz oft so, dass der zweite Charakter einfach stehen bleibt und wartet bis der Kampf vorbei ist. Hier kommt selten eine helfende Hand und auf Unterstützung wartet man meistens vergeblich. Die KI reagiert nicht wirklich passend auf Situationen und so liegt es oft an dem Spieler selbst die Massen an Gegnern zu verkloppen. Umso mehr freut man sich, wenn man die Story im Koop-Modus durchspielen kann. Im Test konnten wir auch das Share-Play-Feature ausprobieren und wir können nur sagen: Es rockt! Nach der Arbeit die Konsole anschmeißen, sich mit Freunden im Chat treffen und eine Runde LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham spielen war noch nie so unkompliziert wie jetzt. Hat man eine passende Internetleitung,kann man mit seinem Freund zusammen die Abenteuer bestreiten, auch wenn er nicht neben einem auf dem Sofa sitzt. So komfortabel und unkompliziert wünschen wir uns jedes neue Feature für die PS4. Klarer Daumen hoch für den Multiplayer-Teil und das Share-Play-Feature.
Viele Charaktere und hoher Wiederspielwert
Insgesamt erwartet den Spieler eine Auswahl aus über 150 bekannten und eher unbekannten LEGO-Charakteren aus dem DC-Universum. Helden und Schurken sind gleichermaßen vorhanden und so ist es schwierig sich ein passendes Team zusammen zu stellen. Gerade wenn man das Spiel durchgespielt hat und auf der Jagd nach fehlenden Kameraden ist, kann man sich oft nicht entscheiden, wen man nun in sein Team aufnehmen soll. Jeder Charakter hat einzigartige Fähigkeiten und zeigt auf dem Bildschirm auch manch beeindruckende Aktion. So ist es nicht verwunderlich, wenn man in manchen Situationen den Überblick verliert und nicht so recht weiß, wie es nun weitergeht. Natürlich sind nun auch das erste Mal die LEGO Big-Figures im DC-Universum vorhanden. Killer Croc, Solomon Grundy und andere wirken durch die neu gewonnene Größe viel authentischer und tragen dafür sehr zur Story und Atmosphäre bei. Wie bei allen anderen Spiele der LEGO-Reihe bietet auch LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham einen sehr hohen Wiederspielwert. Alle Level müssen mind. noch einmal gespielt werden, um wirklich alle Charaktere, goldenen Steine, roten Steine und Geheimnisse zu finden. Und damit es nicht langweilig wird, kann man ja jeden Charakter auf Herz und Nieren testen. Langweile wird also nicht so schnell aufkommen.
Mit LEGO Batman 3: Jenseits von Gotham hat der Entwickler es mal wieder geschafft und ein Spiel geschaffen, welches Jung und Alt gleichermaßen begeistern wird. Eine tolle Story, gelungene Soundkulisse, interessantes Setting und viele Charaktere werden viele Stunden an den Bildschirm fesseln. Mittlerweile hat es LEGO geschafft aus der Sparte der mittelmäßigen Spiele aufzusteigen und momentan bewegen sich die neuen Ableger zwischen „Sehr gut“ und „Überraschungs-Hit“. Gerade Comic-Fans können diesem Spiel sehr viel abgewinnen. Viele Helden, viele Schurken und humorvolle Geschichten werden gerade die älteren Semester sehr lange unterhalten. Wer LEGO mag, wird LEGO Batman 3 lieben! Klötzchen-Abenteuer auf neuem Niveau!