Bundeswehr tötet erstmals einen Piraten

Berlin (dpa) - Erstmals hat die Deutsche Marine bei ihrem Anti- Piraten-Einsatz vor der Küste Afrikas einen mutmaßlichen Seeräuber getötet.

Die Bundeswehr-Fregatte «Brandenburg» hatte am frühen Montagmorgen im Golf von Aden versucht, ein mit fünf bewaffneten Insassen besetztes Schnellboot zu überprüfen, teilte das Einsatzführungskommando in Potsdam mit. Die Männer hätten aber auch nach einem «Schuss vor den Bug» nicht stoppen wollen, berichtete ein Sprecher. Der Vorfall ereignete sich südlich der jemenitischen Hafenstadt Al Mukalla.    

Um das Boot aufzuhalten, habe der Kommandeur der EU-Mission «Atalanta» die Erlaubnis zum Anwenden von «manövrierunfähig machendem Beschuss» erteilt, hieß es. Nach Angaben des Atalanta-Hauptquartiers hatte ein Begleit-Hubschrauber das Schnellboot aus der Luft gefilmt und festgestellt, dass die die Piraten Waffen über Bord warfen.

Bei der Beschießung wurde ein Insasse des Schnellboots schwer verletzt. Obwohl der Mann sofort medizinisch versorgt worden sei, erlag er seinen Verletzungen. Es sei noch unklar, ob der Verdächtige von einem Querschläger oder direkt von einem Schuss getroffen worden sei, sagte der Sprecher des Einsatzführungskommandos. Auch zur Identität des Mannes konnte er keine Angaben machen.

Die Verdächtigen wurden nach dem Zwischenfall zur Überprüfung an Bord der Fregatte gebracht. Was mit ihnen weiter geschieht, müsse die Bundesregierung entscheiden, sagte der Sprecher. Dafür ist eine Kommission von Vertretern der Ministerien für Inneres, Außen, Justiz und Verteidigung zuständig. Wann der Ausschuss über den Fall entscheiden wird, ist noch unklar, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montagabend in Berlin.

Deutschland hat bereits mehrfach somalische Piraten zur Strafverfolgung an Kenia übergeben. Das Überstellungs-Verfahren gilt als rechtlich höchst kompliziert, da unter anderem geklärt werden muss, inwieweit deutsche Rechtsgüter betroffen sind. An der EU- Mission «Atalanta» zum Kampf gegen Piraten am Horn von Afrika beteiligt sich Deutschland mit maximal 1400 Soldaten und den Fregatten «Bremen», «Karlsruhe» und «Brandenburg».

Schifffahrt / Piraten / Bundeswehr
07.09.2009 · 18:23 Uhr
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