Detmold (dpa) - Am zweiten Prozesstag gegen einen Ex-Wachmann von Auschwitz haben weitere Überlebende das Grauen des Vernichtungslagers geschildert. Drei Zeugen im Alter von 90 bis 94 Jahren berichteten vor dem Landgericht Detmold von willkürlichen Erschießungen, dem Tode geweihten Mithäftlingen ...

Kommentare

(8) raffaela · 13. Februar 2016
Deine Zweifel mögen ja berechtigt sein... Aber ob die "Beihilfe" denn zum Tode von tausenden von Menschen geführt hat, muss ein Gericht entscheiden. Solange man nicht selbst betroffen ist, sind solche Worte leicht gesagt. Wem aber die ganze Familie durch diese Schergen genommen wurde, der hat sehr wohl das Recht, diesen Greisen ins Gesicht zu sehen. Wenn du damit persönlich konfronitiert wärst, würdest du anders denken.
(7) Han.Scha · 13. Februar 2016
Ich habe arge Zweifel, ob in diesen Prozessen gegen Greise, mit der sehr fragwürdigen "Beihilfe" noch Recht gesprochen werden kann. Es ist Absurdistan.
(6) raffaela · 13. Februar 2016
Dass dieser Angeklagte nie wieder eine Haftanstalt von innen sehen wird, daran habe ich keinen Zweifel. Aber vielleicht ist es auch für die Hinterbliebenen von Belang, wenn gegen die Mörder ihrer Väter, Mütter, Kinder...ein Prozess geführt wird und Recht gesprochen. Das sollte man bei allem auch nicht aussen vor lassen. Beihilfe zum Mord verjährt meines Erachtens auch nicht.
(5) Stiltskin · 13. Februar 2016
@4: Tja, ohne Idealismus, eher schon eine Art Selbstschutz vor schleichender Verrohung, würde man vielleicht schon verzweifeln. Natürlich sind Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Rassistische Übergriffe in fast jedem Land der Welt an der Tagesordnung. Aber ich habe eben immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass sich etwas zu besseren wendet. Denn spätestens der 4. Weltkrieg wird dann sonst nur noch mit Keulen geführt.
(4) Han.Scha · 13. Februar 2016
@3: Dein Idealismus in allen Ehren, aber ich kann nicht erkennen, dass einer dieser Prozesse, vor allem keiner nach der Erweiterung des Begriffes "Beihilfe zum Mord", irgend eine neue Schandtat verhindert hat.
(3) Stiltskin · 13. Februar 2016
Dem ehemaligen SS Wachmann wird es egal sein, wenn er wegen Beihilfe zum Massenmord verurteilt werden sollte, einen direkten Mord wird man ihm sicher nicht mehr nachweisen können. Wie auch immer- eine Haftanstalt wird er nicht mehr von innen sehen, und niemandem wäre damit geholfen. Mehr als ein Zeichen gegen das Vergessen, damit nicht nachfolgende Generationen erneut Schuld auf sich laden, damit nicht eines Tages erneut die Welt in Trümmern liegt, kann dieser Prozess nicht mehr sein.
(2) Han.Scha · 12. Februar 2016
So abstossend die von den Zeugen geschiderten Taten sind, was für einen Belang haben sie für diesen Wachmann? Will mann auch noch den Stahlarbeiter anklagen, der das Ausgangsmaterial für den Stacheldraht hergestellt hat? Ein wichtiger Baustein für einen Rechtsstaat ist auch die Verjährung. Es muss einmal Ruhe und somit Rechtsfrieden sein. Wem, ausser unseren Extremisten-Parteien, nutzen solche Anklagen gegen Greise? Absurdistan ist sehr nahe.
(1) Erestor · 12. Februar 2016
... alles muss gerecht behandelt werden, nur frage ich mich besorgt: Wieso erst jetzt wenn der Angeklagte und auch die Zeugen über 90 Jahre sind? Ist das nur ein "Schauprozess" ? Wo war der Wachmann all die Jahre "versteckt"?
 
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