VWL - Wie vorgehen?

scriper

Eta Capricorni
ID: 57943
L
3 Mai 2006
2.721
316
Hallo zusammen!

Ich erhoffe mir hier mehr oder weniger unabhänigen Rat, da ich mit sowas normalerweise zu meiner Bank gehen würde, mir aber auch denke, dass diese nicht ganz objektiv sind und möglichst Ihre Produkte verkaufen wollen.

Ich werde nächstes Jahr zum ersten mal eine feste Anstellung antreten und mein Arbeitgeber zahlt vermögenswirksame Leistungen.

Jetzt habe ich viel über das für und wieder zu Bausparverträgen und Fonds gelesen, hab aber keine Ahnung was nun gut ist.

Ich weiß nur, dass es anscheinend eine Förderung von Staat gibt, aber nur wenn das Jahresgehalt (ich nehme mal an in Brutto) nicht über 17000irgendwas liegt, da liege ich aber drüber.

Dann lese ich auch immer wieder was über Happyfonds und das das viel besser als bei der eigenen Bank wäre blablu...

Kurzum: Ich hab überhaupt keine Ahnung und bitte um konstruktive Hilfe.

DANKE! :)
 
Es gibt Tarifverträge, da werden die VWL nur auf Riesterrente gezahlt, so z.B. in der Metall- und Elektroindustrie.

Also erstmal wäre zu klären, wo Du anfängst.

Nicht dass wir über Bausparverträge debattieren, obwohl Du die nicht darfst. ;)

gruss kelle!
 
Zuletzt bearbeitet:
Öhm, also mein Manteltarifvertrag ist BAT/AOK-Neu...falls das Hilft.

Im Arbeitsvertrag steht nichts näheres dazu, nur:

Bausparvertrag-Nummer:
Betrag:

und

Prämiensparvertrag-Nummer:
Betrag:
 
Die 17.000er Grenze dürfte die Arbeitnehmersparzulage sein.

Neben Bausparen und Fonds-Sparen gibt es übrigens auch noch die Möglichkeit einen Banksparplan abzuschließen.

Je nach Risikoneigung und bisher getätigten Anlagen ist dann die oder die andere Anlageform sinnvoller.
 
Kurzum: Ich hab überhaupt keine Ahnung und bitte um konstruktive Hilfe.

Die Frage ist erstmal, wo siehst Du Dich in zehn Jahren...
Willst Du mit dreißig in Dein Eigenheim ziehen, schadet ein Bausparvertrag nichts.
Willst Du einfach das Geld mitnehmen, ohne heute zu wissen, was Du damit willst, würdest Du Dir wohl mit nem Bausparvertrag ins Knie schießen, ähnlich wie Riester.
Hast Du alles, weil gut geerbt, willst früh was fürs Alter tun, dann Riester.

Das hilft Dir jetzt bestimmt massig weiter, oder? 8)

Also, her mit Deinen mittelfristigen Vorstellungen, dann klappts auch mit den Ratschlägen...

gruss kelle!
 
Ich hab da noch garkeine Vorstellungen und möchte das Geld halt gut anlegen, wenn mein AG schon nen Teil dazu gibt.

Weiß ja auch nicht, ob ich den Job in 15-20 Jahren noch hab (eher unwahrscheinlich - man will sich ja weiterentwickeln 8)), wäre dann blöd, wenn ich hier n Haus stehn hab und dann arbeitsbedingt umziehn müsste...
 
Ich hab da noch garkeine Vorstellungen und möchte das Geld halt gut anlegen, wenn mein AG schon nen Teil dazu gibt.

Da würde ich erstmal auf zweckgebundene Sachen verzichten.

Und dann bleibt halt die Frage stehen, was bieten die Banken an Sparplänen an.
Da musst Du dann wie üblich zwischen Risiko und Ertrag abwägen.
Interessant wären auch die Laufzeiten, falls Du dann noch Frauchen kennen lernst und Häusle bauen willst, dass Du auf nen Bausparvertrag umsatteln willst, oder einfach mal nen neues Auto haben willst.

Was da nun besser ist, ist so ne Entscheidung zwischen Becken und Brustkorb.
Auch sind die Erträge gerade in den ersten Jahren so gering, dass es fast egal ist, ob man nun etwas für 2,25% oder 2,5% nimmt.

gruss kelle!
 
Bausparvertrag lohnt sich wenn überhaupt nur, wenn du genau vorhast in Zukunft mal eine Immobilie zu bauen bzw. zu kaufen.
Ich, gelernter Banker, halte von Bausparen eher wenig.

Banksparpläne werden von den Banken nur noch selten in Form der VL angeboten und meistens sind die Zinsen da sehr niedrig drauf. Also auch eher weniger lohnenswert.

Ich würde immer zum Fondssparen raten. Erstens, ist es ja Geld, was du in dem Sinne zusätzlich von deinem Arbeitgeber bekommst und was zwingend direkt vom AG auf einen Bausparer / Fonds eingezahlt werden muss. Also musst du selbst nichts von deinem Nettolohn einzahlen.
Zweitens stehen gerade längerfristig die Renditechancen wesentlich höher als bei Banksparplänen.
Du kommst aber jederzeit ran, wenn du es möchtest (kannst die Anteile einfach verkaufen) - diese 7 Jahre bindefrist gibt es nur, wenn du auf die Arbeitnehmersparzulage hinauszielst. Für dich eh irrelevant, da du die Einkommensgrenze dafür überschreitest.
Nachteil ist: evtl. Depotkosten sowie ein anfallender Ausgabeaufschlag für den Fonds. Macht aber meiner Meinung nach die höhere Renditeerwartung wett, wenn du den Fonds mehrere Jahre laufen lässt.
Nächster Nachteil: sich den richtigen Fonds aussuchen :D

Die VL kannst du im übrigen nicht für eine Riester-Rente nutzen! Die beträge müssen selbst eingezahlt werden vom Nettolohn!

Achja, und die Abkürzung von Vermögenswirksamen Leistungen ist VL ;) VWL steht für Volkswirtschaftslehre - hatte mich etwas irritiert.. *g*
 
Es gibt drei Optionen (sowas aus der Mode gekommenes wie Lebensversicherung usw. mal aussen vor, kommt hier denke ich für dich eh nicht in Frage):

Bausparen: Sinnvolle Sache, aber deiner Planung nach nicht für dich (momentan). Abschlussgebühr, niedrige Verzinsung und kein Bedarf an günstigem Wohndarlehen sprechen klar dagegen.

Sparpläne: Das sicherste und simpelste. I.d.R. kostenfrei und mit Grundverzinsung und nach den üblichen 7 Jahren evtl. mit Prämienzahlung ausgestattet, da gibt es aber zig verschiedene Produktvarianten. Genau gucken und informieren ist gefragt.

Fonds: Wie Monsy schon ganz richtig sagt, höchste Renditechance, verbunden aber mit dem höchstem Risiko. Nicht selten haben die Fonds 100% Aktienanteil (60% müssen sie für VL-Fähigkeit sogar min. haben), das macht sie sehr schwankungsanfällig. Wer Ende 2008 Anfang 2009 nen fälligen VL-Fond hatte durfte wahrscheinlich trotz staatlicher Förderung bittere Tränen vergiesen, so er sie zu dem Zeitpunkt auch gleich verkauft hat. Hinzu kommen die erwähnten Depotgebühren und Ausgabeaufschläge.
Das Risiko KANN sich aber wiederrum lohnen (bzw. abgemildert werden), da hier die Einkommensgrenze ganz frisch auf glatte 20.000€ angehoben wurde. Ich weiß nicht was du verdienst, rechne mal durch ob du abzgl. Werbungskosten usw. auf 20.000 zu versteuerndes Einkommen (nicht zu verwechseln mit Bruttoeinkommen) kommst. Aber auch hier, willst du die Förderung mit nehmen hängst du 7 Jahre dran (wobei du 6 Jahre einzahlst und der Vertrag ein Jahr ruht und dann fällig ist.)

Generell gilt für alle Varianten, du kannst bei Not am Mann an dein Geld ran. Evtl. mit Abzügen für Gebühren usw., aber du kommst auch vor den 7 Jahren ran.

Ich würde an deiner Stelle:
Einkommen <20.000€ (Dauerhaft, nicht jetzt nur ein oder zwei Jahre) zu den Fonds greifen (Guter Einstiegszeitpunkt übrigens ;D)
Einkommen >20.000€ mir von paar Banken die Sparplan Angebote anschauen und daraus eines wählen.

Achja und Tipp am Rande: Solltest du die Fonds wählen, wäre es gut wenn du es noch dieses Jahr schaffst da dran zu kommen, weil die 7 jährige Bindungsfrist bei VL-Fonds rückwirkend vom 01.01. des Jahres des Vertragsabschlusses beginnt, sprich deine 7 Jahre würden schon vom 01.01.2009 an laufen ;)
 
Ich hab da noch garkeine Vorstellungen und möchte das Geld halt gut anlegen, wenn mein AG schon nen Teil dazu gibt.

Wir reden hier max. über 39 Euro im Monat, die Du quasi vom Arbeitgeber geschenkt bekommst. Damit etwas Risiko zu gehen und einen Aktienfonds zu kaufen ist aus meiner Sicht die richtige Wahl. Mein VWL kommen seit jetzt 18 Jahren in den Deka-Fonds der Sparkassen. https://fonds.onvista.de/snapshot.html?ID_INSTRUMENT=83623

Der ist ein bisschen besser gelaufen als der Dax in der Zeit. Für mich hat sich das dicke gelohnt. Ich habe null Risiko (weil geschenktes Geld) und eine gute Renditemöglichkeit.

Mein Tipp: Wenn Du bei einer Filialbank bist, geh da hin, schliess einen VWL-Vertrag über einen reinen, weltweit investierenden Aktienfonds und teile das Deinem Arbeitgeber mit. Danach kümmere Dich da nie wieder drum. Wenn Du in Rente gehst, hast Du mindestens 30.000 Euro da liegen... Da würde ich jede Wette eingehen.

Und das schöne ist... Du kannst auch da später mal an die "älteren" Bestandteile (älter als 7 Jahre) ran, wenn Du mal Geld brauchst.

Marty
 
Hallo!

Danke für die vielen Antworten!

Ich denke nun auch, dass ich beim Fondsparen am besten aufgehoben bin...

Von der neuen Grenze bei 20000 Euro konnte ich jetzt finden, vielleicht hilft das hier? Klick (entspricht in etwa dem, was ich bekomme).

Jetzt ist halt die Frage, wo anlegen?
Meine Hausbank ist derzeit die Postbank, doch sind die gut?

https://www.postbank.de/-snm-018430...1519406-enm-privatkunden/et_fp_vl_invest.html

Wie ist das mit Ausgabeaufschlägen (kann da nix genaues finden) und Depotgebühren? Lohnt das dann noch bei so "kleinen" Summen monatlich?
 
Ja, die Postbank reicht völlig, nur dieser Fonds nicht. Den würde ich nicht nehmen, weil er auch in Anleihen investiert. Ich würde einen reinen Aktienfonds nehmen.

Wie ist das mit Ausgabeaufschlägen (kann da nix genaues finden) und Depotgebühren? Lohnt das dann noch bei so "kleinen" Summen monatlich?
Ja, der Ausgabeaufschlag ist prozentual zu sehen, also egal, welche Summe angelegt wird, Depotgebühr beträgt 18,84 Euro pro Jahr, das geht noch.

Die kenne ich nicht.

gruss
Marty
 
Würde zu den größeren Kapitalanlagegesellschaften gehen. Deka, Unioninvestment usw.
Bei der Deka zahlst du übrigens wenn du das Depot nur für die VL Leistungen eröffnest/nutzt nur 10€ pro Jahr, immerhin knapp die Hälfte von der Postbank. Bieten glaube so rund 5-10 VL Fonds an, darunter auch mehrere mit 100% Aktionquote.
 
Nachteil ist: evtl. Depotkosten sowie ein anfallender Ausgabeaufschlag für den Fonds. Macht aber meiner Meinung nach die höhere Renditeerwartung wett, wenn du den Fonds mehrere Jahre laufen lässt.
Nächster Nachteil: sich den richtigen Fonds aussuchen :D

Der Ausgabeaufschlag wird von den meisten Banken übernommen,
ich empfehle breit gefächerte Aktienfonds - aber da wissen andere hier im Forum besser bescheid als ich. ;)
 
Laut Tarifvertrag bekomme ich "nur" den Mindestbetrag von 6,65 €.

Lohnt es sich, dass selbst aufzustocken?

Laut diesem Link bin ich ja "weit" über der Einkommensgrenze für die Arbeitnehmer-Sparzulage....aber nimmt mich ne Bank für 6,65 €/Monat überhaupt zum Fond-Sparen? Das lohnt ja abzüglich der Gebühren dann kaum...
 
Laut Tarifvertrag bekomme ich "nur" den Mindestbetrag von 6,65 €.

Lohnt es sich, dass selbst aufzustocken?
Ja und nein. Es ist wie jede andere Anlage auch, nicht mehr und nicht weniger. Einzige Einschränkung: Du kommst 7 Jahre nicht ran.

Laut diesem Link bin ich ja "weit" über der Einkommensgrenze für die Arbeitnehmer-Sparzulage.
Vielleicht heiratest Du mal, bekommst 5 Kinder und machst dann 10 Jahre Elternzeit, dann hast Du kein Einkommen und bekommst die Zulage :D

...aber nimmt mich ne Bank für 6,65 €/Monat überhaupt zum Fond-Sparen? Das lohnt ja abzüglich der Gebühren dann kaum...
Jede Bank nimmt Dich, evtl. wird das nur so teuer, dass es sich für Dich nicht lohnt. Mit 6,65 würde ich das nicht machen. Stock das doch auf 25 Euro auf, dann hast Du nach 7 Jahren auch 2100 Euro gespart. Wenn Du einen Aktienfonds nimmst, ist das Risiko bei der Summe überschaubar und die CHance da, dass es mehr wird.

Marty
 
Mh, da ich heute aus der Kirche austrete (aber nicht nur des Geldes wegen), könnte ich das Geld direkt dahin investieren... :biggrin:

Was ist nun besser: Geld der Kirche oder der Bank in den Hintern schieben? :ugly:
(Ist nur ein Witz, muss man nicht drüber diskutieren...)
 
Kann mir mal jemand, der es sicher weiss sagen, wie hoch der Maximalbetrag für VL (zur selbstaufstockung) ist?

Im Internet finde ich dazu alle möglichen Zahlen von 34 - 40 Euro/Monat....komisch das.
 
Kann mir mal jemand, der es sicher weiss sagen, wie hoch der Maximalbetrag für VL (zur selbstaufstockung) ist?

Im Internet finde ich dazu alle möglichen Zahlen von 34 - 40 Euro/Monat....komisch das.
Also nen maximal Betrag zur eigenen Zuleistung gibt es nicht. Das ist dir frei überlassen. Bloss macht es in der Regel nicht wirklich viel Sinn, mehr als 400 (bzw. 470) € jährlich einzuzahlen, denn das sind die Förderrungsfähigen Höchstgrenzen.
Nun sieht es bei dir ja so aus, dass du die Zulagen eh nicht bekommst - dann kannst du auch mehr zahlen, dann so gilt für dich ja nicht die Haltefrist von 7 Jahren. Dieses Geld könntest du dann aber auch selbst einzahlen und müsste nicht dein AG machen. Das macht man nur, um die vollen Zulagen zu bekommen, wenn der AG einem nicht soviel Geld zahlt.

Achja, und wenn jemand in Elternzeit geht - bekommt dieser auch keine VL - und somit auch keine Zulagen.....