Zahlwerk
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- 20 April 2006
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Es gibt dutzende Spiele und Programme, die uns sagen, wie wir uns vital halten, unser Essen kochen können oder den Wortschatz erweitern. Ein Leben könnte nur noch mit Hilfe dieser Programme gelebt werden. Aber wie würde das aussehen?
9:30 Uhr, Samstag, Wochenende – Ich stehe auf. Mein Nintendo-DS-Wecker hat mich geweckt. Mit dem Handheld in der Hand geht es weiter Richtung Badezimmer. Allerdings ist das der einzige Ort, an dem mir der DS noch nicht sagen kann, was ich machen muss. Eigentlich fehlt aber noch so ein Programm, das einem das Zähneputzen zeigt. „Mein Zahnputz-Coach“ - mit kleinen Spielchen zu glänzenden Zähnen
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10:00 Uhr – Frühstücken ist angesagt. Dafür hab ich mit großer Voraussicht schon den Abend zuvor das Programm „Kochkurs - Was wollen wir heute Kochen?“ in den Slot gesteckt. Ganz genau wird mir gesagt, was ich machen muss. Allerdings darf ich meinen „Vital Coach“ dabei nicht vergessen, schnell das Modul gewechselt und die Aufgaben für den heutigen Tag abgeholt. Aha, beim Laufen darauf achten, dass ich über die Zehenspitzen abrolle, das Geschirr mal mit der Hand abwaschen, zum Mittagessen etwas auftauen - ob davon der „Kochkurs“ so begeistert sein wird? – und nach dem Abendessen 30 Minuten spazieren gehen. Das Tagesziel lautet: 2000 Schritte machen.
11:00 Uhr – Nachdem ich mir den Schrittzähler des „Vital Coaches“ an die Hose geklemmt habe, hole ich noch mein Mittagessen aus dem Kühlfach und entscheide mich dann, mein Tagesziel anzugehen. Etwas laufen und die 2000 Schritte wären abgehakt.
12:30 Uhr – Nach der Lauferei ist Mittagessen angesagt. Der "Kochkurs" gibt mir zwar einige Tipps wie ich mein aufgetautes Essen verbessern könnte, aber irgendwie passt das nicht ganz mit meinem Geschmackssinn überein, und ich entscheide mich gegen den Rat des DS und für die Einfachheit meines Fertiggerichtes
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13:45 Uhr – Ein kleiner Verdauungsspaziergang wäre jetzt nicht schlecht, dabei natürlich nicht vergessen über die Zehnspitzen abzurollen

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14:00 Uhr – Aufgabe erfüllt. Jetzt ein kleines NDS-Kreuzworträtsel auf der Couch und dabei etwas entspannen. Bei dem Wort „Hund“ fällt mir ein, dass ich ja noch gar nicht meinen virtuellen Vierbeiner begrüßt habe
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14:50 Uhr – Also "Nintendogs - Chihuahua & Friends" in den Slot gesteckt und erstmal mit der kleinen Zsa Zsa gespielt. Die kleinen Fellknäul sind ja so empfindlich, wenn man sie einen Tag mal nicht beachtet…


15:30 Uhr – Genug gespielt mit Zsa Zsa. Hab heute sowieso alles falsch gemacht und wäre bei „Tierliebe groß geschrieben: Haustierarzt“ sofort durchgefallen. Zu allem Überfluss ruft mich nun noch eine Freundin an und spricht mit mir über die Probleme, die man als frisch gebackene Mutter hat. Während sie mir ihr Herz ausschüttet, versuche ich nebenher einige Tipps aus „My little Baby“ zu gewinnen. Ich halte mich dabei an den Produktspruch der besagt: „Streichle dein Baby, spiele mit ihm und sprich mit ihm, damit es deine Stimme wahrnimmt. Wenn du es zum Lachen bringen willst, kannst du es auch kitzeln oder den NDS kurz zuklappen, wieder aufklappen und dann Kuckuck rufen.“ Allerdings reagiert sie auf meinen Vorschlag nicht besonders begeistert. Virtuelle Babys sind eben doch einfacher zufrieden zu stellen, als reale Säugling


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16:15 Uhr – Nach dieser ungewollten Babystunde lege ich den NDS erstmal beiseite und gehe einkaufen. Bewaffnet mit der Einkaufsliste des „Vital Coaches“ und mit freundlicher Unterstützung des „Kochkurses“.
17: 55 Uhr – Zu Hause angelangt und fertig mit allem, klingelt wieder das Telefon. Diesmal ist es ein Kollege von mir, der die Übersetzung einiger Fachbegriffe wissen möchte. Da die aber noch nicht einmal „Mein Wortschatz-Coach“ kennt, muss ich ihn ratlos abweisen.

18:20 Uhr - Abendessen und der „Kochkurs“ ist dabei. Diesmal aber nur was Leichtes, sonst muss ich mir bei meinem „Vital Coach“ noch eine körperliche Übung abholen.
19:00 Uhr – Was bleibt, ist der Abwasch per Hand und der 30-minütige Spaziergang. Also dann mal los…
19:30 Uhr – Jetzt folgt der Abwasch per Hand und dabei eine Runde „Dr. Kawashimas Gehirn Jogging - Wie fit ist ihr Gehirn?“. Morgen lege ich das Gehirn Jogging aber lieber auf den Vormittag. Abends ist der Kopf nicht mehr ganz so fit.
20:00 Uhr – Mit voran schreitender Zeit werden auch die Aktivitäten weniger, und ich möchte meine Augen mit dem Programm „Augen-Training: Trainieren und entspannen Sie Ihre Augen!“ etwas relaxen. Das ich mich während dieser Übungen aber dennoch irgendwie anstrenge, finde ich nicht besonders optimal…
21:00 Uhr – Mir reicht es, ich geh schlafen. Bei so viel „Spielerei“ muss man ja müde werden. Morgen fange ich aber mal anders an. Da male ich mal wieder ein Bild – mit „Paint by DS“…

9:30 Uhr, Samstag, Wochenende – Ich stehe auf. Mein Nintendo-DS-Wecker hat mich geweckt. Mit dem Handheld in der Hand geht es weiter Richtung Badezimmer. Allerdings ist das der einzige Ort, an dem mir der DS noch nicht sagen kann, was ich machen muss. Eigentlich fehlt aber noch so ein Programm, das einem das Zähneputzen zeigt. „Mein Zahnputz-Coach“ - mit kleinen Spielchen zu glänzenden Zähnen
10:00 Uhr – Frühstücken ist angesagt. Dafür hab ich mit großer Voraussicht schon den Abend zuvor das Programm „Kochkurs - Was wollen wir heute Kochen?“ in den Slot gesteckt. Ganz genau wird mir gesagt, was ich machen muss. Allerdings darf ich meinen „Vital Coach“ dabei nicht vergessen, schnell das Modul gewechselt und die Aufgaben für den heutigen Tag abgeholt. Aha, beim Laufen darauf achten, dass ich über die Zehenspitzen abrolle, das Geschirr mal mit der Hand abwaschen, zum Mittagessen etwas auftauen - ob davon der „Kochkurs“ so begeistert sein wird? – und nach dem Abendessen 30 Minuten spazieren gehen. Das Tagesziel lautet: 2000 Schritte machen.
11:00 Uhr – Nachdem ich mir den Schrittzähler des „Vital Coaches“ an die Hose geklemmt habe, hole ich noch mein Mittagessen aus dem Kühlfach und entscheide mich dann, mein Tagesziel anzugehen. Etwas laufen und die 2000 Schritte wären abgehakt.
12:30 Uhr – Nach der Lauferei ist Mittagessen angesagt. Der "Kochkurs" gibt mir zwar einige Tipps wie ich mein aufgetautes Essen verbessern könnte, aber irgendwie passt das nicht ganz mit meinem Geschmackssinn überein, und ich entscheide mich gegen den Rat des DS und für die Einfachheit meines Fertiggerichtes
13:45 Uhr – Ein kleiner Verdauungsspaziergang wäre jetzt nicht schlecht, dabei natürlich nicht vergessen über die Zehnspitzen abzurollen
14:00 Uhr – Aufgabe erfüllt. Jetzt ein kleines NDS-Kreuzworträtsel auf der Couch und dabei etwas entspannen. Bei dem Wort „Hund“ fällt mir ein, dass ich ja noch gar nicht meinen virtuellen Vierbeiner begrüßt habe
14:50 Uhr – Also "Nintendogs - Chihuahua & Friends" in den Slot gesteckt und erstmal mit der kleinen Zsa Zsa gespielt. Die kleinen Fellknäul sind ja so empfindlich, wenn man sie einen Tag mal nicht beachtet…
15:30 Uhr – Genug gespielt mit Zsa Zsa. Hab heute sowieso alles falsch gemacht und wäre bei „Tierliebe groß geschrieben: Haustierarzt“ sofort durchgefallen. Zu allem Überfluss ruft mich nun noch eine Freundin an und spricht mit mir über die Probleme, die man als frisch gebackene Mutter hat. Während sie mir ihr Herz ausschüttet, versuche ich nebenher einige Tipps aus „My little Baby“ zu gewinnen. Ich halte mich dabei an den Produktspruch der besagt: „Streichle dein Baby, spiele mit ihm und sprich mit ihm, damit es deine Stimme wahrnimmt. Wenn du es zum Lachen bringen willst, kannst du es auch kitzeln oder den NDS kurz zuklappen, wieder aufklappen und dann Kuckuck rufen.“ Allerdings reagiert sie auf meinen Vorschlag nicht besonders begeistert. Virtuelle Babys sind eben doch einfacher zufrieden zu stellen, als reale Säugling
16:15 Uhr – Nach dieser ungewollten Babystunde lege ich den NDS erstmal beiseite und gehe einkaufen. Bewaffnet mit der Einkaufsliste des „Vital Coaches“ und mit freundlicher Unterstützung des „Kochkurses“.
17: 55 Uhr – Zu Hause angelangt und fertig mit allem, klingelt wieder das Telefon. Diesmal ist es ein Kollege von mir, der die Übersetzung einiger Fachbegriffe wissen möchte. Da die aber noch nicht einmal „Mein Wortschatz-Coach“ kennt, muss ich ihn ratlos abweisen.

18:20 Uhr - Abendessen und der „Kochkurs“ ist dabei. Diesmal aber nur was Leichtes, sonst muss ich mir bei meinem „Vital Coach“ noch eine körperliche Übung abholen.
19:00 Uhr – Was bleibt, ist der Abwasch per Hand und der 30-minütige Spaziergang. Also dann mal los…
19:30 Uhr – Jetzt folgt der Abwasch per Hand und dabei eine Runde „Dr. Kawashimas Gehirn Jogging - Wie fit ist ihr Gehirn?“. Morgen lege ich das Gehirn Jogging aber lieber auf den Vormittag. Abends ist der Kopf nicht mehr ganz so fit.
20:00 Uhr – Mit voran schreitender Zeit werden auch die Aktivitäten weniger, und ich möchte meine Augen mit dem Programm „Augen-Training: Trainieren und entspannen Sie Ihre Augen!“ etwas relaxen. Das ich mich während dieser Übungen aber dennoch irgendwie anstrenge, finde ich nicht besonders optimal…
21:00 Uhr – Mir reicht es, ich geh schlafen. Bei so viel „Spielerei“ muss man ja müde werden. Morgen fange ich aber mal anders an. Da male ich mal wieder ein Bild – mit „Paint by DS“…
