Kreatives Schreiben fördern

funman

Well-known member
ID: 89045
L
13 Mai 2006
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Hallo zusammen, ich hoffe mir kann der Eine oder Andere ein paar Tipps geben.
Meine Tochter 13 Jahre ist begeisterte Leserin und schreib viele Kurzgeschichten und nun auch schon längere Geschichten.
LAut einiger Meinungen wohl auch schon recht gut.

Nun mein Anliegen, da ich selber ein absoluter Nichtleser bin *Fg*

Wie fördere ich Ihre Liebe zum Schreiben?
Wie und wo findet man z.B. Wettbewerbe für Jugendliche?

Wäre sehr dankbar wenn mir der Eine oder Andere da ein paar hilfreiche Tipps und Links geben könnte.
 
Ganz ehrlich? "Förderung zum kreativen Schreiben" ist Blödsinn - wenn sie schreiben will, wird sie das tun, egal, ob sie durch einen Wettbewerb angetrieben wird oder nicht. Und wenn sie irgendwann keine Lust mehr hat, hilft auch eine "Förderung" nicht. Noch schlimmer sind diese Kurse, in denen man "kreatives Schreiben" lernt: das ist totaler Mist. Entweder man hat Lust am Schreiben und Talent - dann schreibt man und braucht keine Anregung und keine Hilfestellung - oder man hat keine Lust und kein Talent - dann schreibt man nicht und jede Mühe ist zwecklos.

Das Einzige, was meiner Erfahrung nach eine gewisse Inspiration (und damit auch eine "Förderung" bietet) ist Lesen. Und zwar Dinge, die aus dem Gebiet entspringen, in dem man selbst gerne tätig ist (Lyrik/Epik, und dann die Genres: Hist. Roman, Krimi, Romanze, etc.), und die vom Anspruch her über dem Alter liegen, in dem man sich gerade befindet (solange man Kind ist).
 
Danke schonmal für Deine Antwort!
Das ist Grundvorraussetzung, das Sie daran Freude hat.
Aber ich meine genau das was Du indirekt ansprichst mit dem Lesen von Lektüre die über dem Alter liegt.
Das lässt sich doch auch sicherlich noch wesentlich vielfältiger gestalten.
Ich habe es ja auch lange Zeit so gesehen, dass Sie schreiben soll was und wie sie mag.
Finde aber doch man könne das doch auch ein wenig unterstützen.
Mein Problem ist z.B. das ich so gut wie gar keine guten Seiten im Netz zu solchen Themen kenne.
Das man Ihren Sprachgewand nicht direkt fürdern kann und dieser nur durch Ihr eigenes Interesse wächst ist mir selber bewußt.
Ich möchte aber als aufmerksamer Vater doch gerne jegliche Möglichkeit ins Auge fassen um mein Kind tatkräftig zu unterstützen.
Zu einem Schreibkurs werde ich sie sicherlich niemals schicken!
Das würde meiner Einstellung widersprechen und kann nur der eigenen Kreativität schaden.
 
Fremdsprachen helfen. Je mehr Fremdsprachen sie beherrscht, desto größer ihr Vokabular im Deutschen. Ansonsten gilt einfach nur: lesen lesen lesen. Anders kann man nicht dazulernen. Theater vielleicht, wenn's klassische Stücke sind, die nicht auf heutige Alltagssprache zurückgreifen (insofern empfiehlt es sich ihr zum Beispiel Lessings "Minna von Barnhelm" zu geben - das ist eine Komödie, die zwar aus dem späten 18. Jahrhundert stammt, aber sprachlich und inhaltlich auch mit 13 gut zu erfassen ist).
 
Ohaaaaaa das klingt hardcore!!!
Mal schauen wie ich das hinbekomme.
Ihr momentaner Schwerpunkt liegt eher bei Horro und Grusel.
Fear Street war der Anfang und es folgten die üblichen Bücher wie z.B.
Bis zum Ende der Nacht + alle Anderen Bände
Eragon
Tintenherz und co.
Lara Adrian(Vampirbücher)
 
Das Einzige, was meiner Erfahrung nach eine gewisse Inspiration (und damit auch eine "Förderung" bietet) ist Lesen. Und zwar Dinge, die aus dem Gebiet entspringen, in dem man selbst gerne tätig ist (Lyrik/Epik, und dann die Genres: Hist. Roman, Krimi, Romanze, etc.), und die vom Anspruch her über dem Alter liegen, in dem man sich gerade befindet (solange man Kind ist).
und warum meinste dann man muss alte Schinken lesen oder sich angucken? ist doch nen krasser Gegensatz!

mal nen handwerkliches Beispiel: ein Automechaniker wird kaum nach der Studie des Ford T ein modernes Auto waten können *g*

Also mein Tipp eher: Sie soll das lesen wo sie Lust zu hat, weil da merkt man sich am besten den Wortlaut.
Außerdem empfehle ich deutsche Autoren, da diese meist den spezifisch deutschen Wortschatz mehr nutzen als es Übersetzer können.
 
Was könnte eine bessere Förderung für kreatives Schreiben sein als das Schreiben selbst? Unter Druck, z.B. bei einem Wettbewerb, könnte ich mir nicht vorstellen, großartig kreativ zu sein. Der Alltag ist die beste Inspiration.
 
und warum meinste dann man muss alte Schinken lesen oder sich angucken? ist doch nen krasser Gegensatz!

mal nen handwerkliches Beispiel: ein Automechaniker wird kaum nach der Studie des Ford T ein modernes Auto waten können *g*

Weil die "alten Schinken" ein sehr viel größeres Sprachgefühl und einen sehr viel größeren Wortschatz aufweisen können.

Das Problem ist nur, dass man Kunst nicht mit Handwerk vergleichen kann. Wenn's um Schreiben als Handwerk geht, zur Produktion massenkompatibler Unterhaltungsliteratur, okay, dann kann man auch entsprechende Kurse besuchen....
 
klar haben die einen anderen Wortschatz, nicht unbedingt größer weil sie neumodische Wörter natürlich nicht kennen, z.B. wird man in Literatur von Lessing wohl kaum etwas über Telefonie, Automobilverkehr oder gar Computern lesen. Dafür benutzt er Worte die so nicht mehr gebraucht werden. Es bereichert sicher wenn man sie kennt, ob man sie aber "gewinnbringend" anwenden kann, wage ich in Zweifel zu ziehen, da sie von der breiten Masse nicht mehr verstanden werden.

Und es gibt auch heute Bücher von Autoren mit einem großem Wortschatz, der obendrein von den meisten der heutigen Welt verstanden wird.
 
Es bereichert sicher wenn man sie kennt, ob man sie aber "gewinnbringend" anwenden kann

Und es gibt auch heute Bücher von Autoren mit einem großem Wortschatz, der obendrein von den meisten der heutigen Welt verstanden wird.

Jedes Wort, das man kennt, ist schon ein Gewinn - wenn man denn überhaupt in so ökonomischen Kategorien sprechen will. Und wie gesagt - wenn man für die breite Masse schreibt, ist das alles hinfällig, dann reicht es auch, wenn man ein paar Groschenromane liest und den Alltagswortschatz benutzt.

Ja, will ich nicht abstreiten. Tellkamps Wortschatz ist beachtlich, trotz allem...