Sammelthread Aygül Özkan wird Sozialministerin in Niedersachsen

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 19.04.2010 um 20:04:11 Uhr veröffentlicht:
NDS: Ministerpräsident Wulff tauscht vier Minister aus
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Hannover (dts) - Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff hat sein Kabinett umgebildet und vier seiner sieben CDU-Minister in der schwarz-gelben Landesregierung ausgetauscht. Sozialministerin wird die Hamburger CDU-Vizechefin Aygül Özkan und damit zugleich erste türkischstämmige Frau in einer deutschen Regierung. "Das ist ein gutes Signal an Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund", sagte Wulff heute bei der Vorstellung der neuen Ressortchefs. Neue Wissenschaftsministerin wird anstelle von Lutz Stratmann die Brandenburger CDU-Chefin Johanna Wanka. Für die Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann rückt ihr bisheriger Staatssekretär Bernd Althusmann nach. Auf den gesundheitlich angeschlagenen Landwirtschaftsminister Heiner Ehlen folgt die Bundestagsabgeordnete Astrid Grotelüschen. Wulff bestritt, aufgrund von parteiinternen Druck die Kabinettsumbildung vollzogen zu haben. Zudem musste sich der Ministerpräsident oppositioneller Kritik zur Wehr setzen, wonach er zwar neue Köpfe, aber keine neuen Ideen präsentiert hätte.
 
Ja, wie?

Ein konservativer Ministerpräsident beruft eine Frau mit Migrationshintergrund und muslimischem Glauben zur Sozialministerin und kein rassistisch national denkender User prophezeit den Untergang des Abendlandes? :think:

Wie immer gilt: Wer Spuren von Sarkasmus oder Ironie findet...
:sing:
 
Der Untergang des Abendlandes sind Uwe Schünemann (Inneres), Bernd Busemann (Justiz) und Hartmut Möllring (Finanzen).

Das große Übel Heister-Neumann sind wir jetzt ja los. Fragt sich, ob ihr Nachfolger nicht mindestens genauso schlimm ist. Bei Hirche (Wirtschaft, FDP) dachte man ja auch, schlimmer ginge es nicht.
 
...

Der Untergang des Abendlandes sind Uwe Schünemann (Inneres), Bernd Busemann (Justiz) und Hartmut Möllring (Finanzen).

Uwe Schünemann hätte ein SED-Parteibuch zur Ehre gereicht. Politikstil der schlimmsten 80er Jahre - was man selbst bei Mitte-Extremisten überwunden geglaubt hätte. Die unmenschliche Abschiebepraxis in Niedersachsen unter Uwe Schünemanns Ägide ist weder mit christlichen noch humanistischen Wertmaßstäben vereinbar.
 
Ein konservativer Ministerpräsident beruft eine Frau mit Migrationshintergrund und muslimischem Glauben zur Sozialministerin und kein rassistisch national denkender User prophezeit den Untergang des Abendlandes? :think:

Naja, die streiten sich ja noch auf einschlägig bekannten Seiten, ob man die Frau an Hand Ihres Glaubens verurteilen sollte, oder tatsächlich nach Leistung bewerten...

gruss kelle! :ugly:
 
«Vorzeige-Migrantin» hat Ärger mit der Union

Folgende News wurde am 26.04.2010 um 19:24:05 Uhr veröffentlicht:
«Vorzeige-Migrantin» hat Ärger mit der Union
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Hannover/Berlin (dpa) - Bei ihrer Berufung zur ersten muslimischen Ministerin in Deutschland hat Aygül Özkan (CDU) Begeisterungsstürme ausgelöst - jetzt bekommt sie scharfen Gegenwind zu spüren. Mit ihrem Vorstoß gegen Kreuze an öffentlichen Schulen löste die künftige niedersächsische Sozialministerin Empörung in der eigenen Partei aus. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) distanzierte sich von den Aussagen der 38-Jährigen, die als Shootingstar der schwarz-gelben Regierung in Niedersachsen gehandelt wurde. Am Montag bedauerte Özkan in der CDU-Landtagsfraktion in Hannover die Irritationen. Die Fraktion sprach danach von einer Entschuldigung. Die Debatte, die Özkan mit ihren Aussagen entfachte, ist aber keineswegs neu - schon seit vielen Jahren schwelt der Streit um Schulkreuze. Niedersachsens Ministerpräsident*Christian Wulff (CDU) hatte die designierte Ministerin zurückgepfiffen, verteidigte am Montag aber ausdrücklich ihre Ernennung. «Sie wird eine grandiose Ministerin sein», sagte der Regierungschef. «Frau Özkan akzeptiert, dass in Niedersachsen in den Schulen Kreuze willkommen und gewünscht sind. Sie trägt diese Linie mit. Damit ist das Thema erledigt. »In der Sitzung der CDU-Landtagsfraktion gab Özkan nach dpa- Informationen eine Erklärung ab. Darin sagte sie, als deutsche Staatsbürgerin wisse sie sehr wohl, «wie bedeutend die christlich- abendländische Kultur für die freiheitlich-demokratische Entwicklung unseres Landes war, ist und sein wird». An diesem Dienstag wird die 38 Jahre alte Juristin als erste türkischstämmige Ministerin vereidigt. Integrationspolitiker hatten ihre Berufung vor einer Woche als großes Vorbild bewertet. In der Türkei löste die Karriere der Muslimin ein positives Echo aus. Ein Interview Özkans hatte dann am Wochenende für Riesen-Wirbel gesorgt. Die CDU-Politikerin sagte: «Christliche Symbole gehören nicht an staatliche Schulen. » Am Montag wurden daraufhin auch einzelne Forderungen nach einem Amtsverzicht Özkans laut. Die SPD rechnet damit, dass die CDU-Politikerin auch künftig in ihrer Partei anecken wird. Scharfe Töne kamen vor allem von der CSU aus Bayern. «Mit solchen abstrusen Ideen wird man jedenfalls in Bayern nicht Ministerin», sagte Generalsekretär Alexander Dobrindt. «Solche Verunsicherungen unserer Stammwähler sind wirklich überflüssig. » Dobrindt sagte, Ministerpräsident Wulff hätte mit Özkan «vor ihrer Berufung besser ein Gespräch über christdemokratische Politik geführt». Die Kirchenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Flachsbarth, betonte, das Kreuz habe seinen «selbstverständlichen Platz in der Öffentlichkeit». Auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, lehnt ein Kruzifix-Verbot an staatlichen Schulen ab. Kreuze seien Ausdruck einer jahrhundertealten christlichen Tradition in Deutschland, sagte sie im Deutschlandfunk. Unions-Fraktionsvize Johannes Singhammer (CSU) wählte scharfe Worte: «Die christlich-jüdische Tradition war und ist das tragende Wertefundament in Deutschland. Wer das bis zum Amtsantritt nicht erkannt hat, eignet sich nicht als Musterbeispiel für Integration. Wer spaltet statt zusammenbringt, schadet der Integration. »Auch die Kirchen reagierten verärgert auf die Aussagen Özkans. «Sie hat es sicher gut gemeint, ist aber über das Ziel hinaus geschossen», sagte der Braunschweiger Landesbischof Friedrich Weber der Nachrichtenagentur dpa. Auch andere Kirchenvertreter äußerten sich verwundert über Özkans Position. Nach Ansicht von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles zeigt die innerparteiliche Kritik an Özkan, dass die CDU mit der selbstbewussten Ministerin überfordert sein wird. Özkan bewege sich mit ihrer Position zu den Schul-Kruzifixen auf der Ebene des entsprechenden Urteils des Bundesverfassungsgerichts. Daran hätten sich alle zu halten, sagte Nahles. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) prophezeite der künftigen Sozialministerin einen Dauerstreit mit ihrer Partei.

Interview Deutschlandradio: https://dpaq. de/hqXdK
 
Nö, TvB, bei mir ist das nicht untergegangen. Hätte nicht gedacht, daß ich mal ne CDUlerin loben würde, aber natürlich hat Frau Özkan absolut recht.

Das mit der "christlich-jüdischen Tradition" hab ich noch nicht ganz verstanden. Meinen die den Holocaust? Na, das wird ja hoffentlich KEINE Tradition. Oder die schwulenfeindlichen Passagen im Alten Testament und seitens der Kathole? Ok, das hat Tradition, ist aber trotzdem wegwerfenswert. Von anderen welt- und lebensfremden Äußerungen der Kathole mal gar nicht zu reden.
 
Iss halt schon Scheiße, wenn ne Muselmanin alteingesessen Deutschen das Grundgesetz und ein Urteil des BVerfG erklären muss...

gruss kelle!
 
Wahnsinn wie man sich über die vollständig richtige Argumentation der Ministerin aufregen kann.

Aber gab es (in Bayern) nicht schon mal eine Entscheidung zu Kreuzen in Klassenräumen? Ich dachte dort müssten die auch auf Verlangen entfernt werden...
 
Wahnsinn wie man sich über die vollständig richtige Argumentation der Ministerin aufregen kann.

Es ist schohn wahnsinnig, wie sehr manche Menschen einige Details ausblenden können... Sie ist einer Partei beigetreten, die sich bereits im Namen den christlichen Werten zuwendet, natürlich gibt es da einen Konflikt. Das sollte sie aber auch wissen, wenn sie sich eine PArtei aussucht, bei der der PArteiname so Aussagekräftig ist.

Die CDU ist eine traditionelle Partei, die sich auch den traditionell christlichen Werten in Deutschland zugewendet hat und viele Stammwähler sehen dies auch positiv. Mit dieser Aktion wird sie weniger Stimmen gewinnen, als dass sie Wähler verprellt. Ich kenne kaum noch Menschen, die gläubig sind, kenne aber etliche, die Kreuze als Schmuck tragen. Das Kreuz ist schon lange nicht nur ein Symbol der Kirche, es ist ein Glücksbringer (wie ein Kleeblatt), Schmuck, etc.
 
... und was sagt der Zentralrat der Muslime dazu? :biggrin:

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat sich ausdrücklich für Kreuze an Schulen ausgesprochen. [...] Das gelte auch für den Islam und das Kopftuch als ein Zeichen der Religionsausübung muslimischer Frauen.

Da stellt sich die Frage, was dem Zentralrat unangenehmer ist. Das zwangsläufig einhergehende Verbot von Kopftüchern an Schulen bei einem Kreuz-Verbot auch für Schüler oder das Tolerieren von Kruzifixen in Klassenzimmern. ;)
 
Na, der Köhler is ja n lustiger Vogel.
«Wir leben doch in einem zutiefst christlich geprägten Land, in einer zutiefst christlich geprägten Kultur. Da sollte die Religion auch öffentlich sichtbar bleiben», sagte Köhler der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag in Köln.

Das gelte auch für den Islam und das Kopftuch als ein Zeichen der Religionsausübung muslimischer Frauen. «Wenn wir Religion aus dem öffentlichen Raum verbannen wollen, stellen wir unsere säkulare Verfassung infrage, da sehe ich das Kernproblem.» Der Staat verhalte sich gegenüber den Religionsgemeinschaften neutral, sei aber zur Kooperation mit ihnen verpflichtet, erklärte der Zentralratsvorsitzende. «Unsere Verfassung ist geradezu eine ideale, die ich vehement verteidige und die ich in Gefahr sehe, wenn wir Religion und Zeichen von Religion im öffentlichen Raum nicht mehr sichtbar machen.»
Nur weil in Hinter-Anatolien die Moslem-Quote genauso hoch wie in Istanbul ist, muß man nicht annehmen, das wäre mit Oberbayern, Berlin und der Christen-Quote derselbe Fall (Migranten jetzt mal gar nicht mitgerechnet).

Wenn wir Religion aus dem öffentlichen Raum verbannen, stellen wir WAS in Frage? Wir haben keine Verfassung, aber wenn er das GG meint, dann wird das mitnichten in Frage gestellt, wenn die "Kopftuchmädchen" (Sarrazin) die Kopftücher abnehmen müssen. Das GG - und noch einige Gesetze - wird von deren Vätern/Müttern mit Füßen getreten, die den Mädchen verbieten werden, ohne Kopftuch überhaupt das Haus zu verlassen.

Natürlich werden sie die Kreuze tolerieren, weil sie wissen, die erledigen sich von ganz allein. Sarrazins Spruch, die Moslems werden D so übernehmen, wie die Albaner den Kosovo - durch Geburtenrate - trifft doch zu! Dazu müssen sie aber ihre Mädels "bei der Stange halten". Frau Özkan ist ein gutes Beispiel. In D geboren, niemals Kopftuch getragen, nur 1 Kind. Aufgeklärte, selbstbewußte, gebildete Frauen kriegen weniger Kinder als dummgehaltene, unterdrückte Gebärmaschinen.