News Ältere Generation findet kaum Zugang zum Internet

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 21.03.2010 um 09:16:38 Uhr veröffentlicht:
Ältere Generation findet kaum Zugang zum Internet
IT-News

Die Universität Zürich hat im Auftrag des Senioren-Dienstleisters Pro Senectute eine Studie über Senioren und das Internet erstellt. Hierbei kam heraus, dass sich das Internet bei älteren Menschen noch immer nicht als nützliches Medium etabliert hat. Nach wie vor besteht ein digitaler Spalt zwischen den Generationen. So wird das Web erst von zirka 40% der über 65-Jährigen genutzt. Dies wäre anders, so die Experten-Meinung, wenn das Netz altersgerechter wäre. Das Gros der Senioren sieht im Internet bislang "keinen persönlichen Nutzen". Es herrschen vielmehr Bedenken wegen Internetkriminalität und Datensicherheit, Unsicherheiten sowie Ängste vor. Die Mehrheit der Befragten begründet ihre Internet-Enthaltsamkeit mit massiven Zugangshindernissen, die für sie in Kompliziertheit, Unsicherheit und hohem Lernaufwand liegen.  Hans Rudolf Schelling, Geschäftsführer des Zentrums für Gerontologie an der Universität Zürich meint im Gespräch mit pressetext, dass hier zwischen verschiedenen Ängsten unterschieden werden müsse.  "Während Bedenken wegen Cyber-Kriminalität, Viren oder Phishing dauerhaft sein dürften und auch bei Onlinern auftreten, kann man die Angst vor der Kompliziertheit und die Unsicherheit vor dem technischen Umgang durch "Learning by Doing" überwinden.  Von den Kosten für Hardware und Webzugang ließe sich hingegen nur ein Drittel an der Nutzung des Internets hindern. Während der Anteil der Onliner bei den 65- bis 69-Jährigen noch bei 58% und bei 70- bis 74-Jährigen noch über 50% liegt, vermindert er sich bei über 85-Jährigen auf 8%. Das größte Potential, um Zugangsängste abzubauen, sieht der Experte in informellen Angeboten, die älteren Menschen einen Mehrwert und persönlichen Nutzen bieten. Bei kleineren Zugangshemmnissen wolle gegenwärtig rund ein Drittel der Offliner das World Wide Web nutzen. "Senioren nehmen den Nutzen des Internets nur dann wahr, wenn die Angebote nahe an ihrer Lebensrealität liegen oder praktische Erleichterungen bringen", erklärt Martin Odermatt von Pro Senectute. Dies könne etwa beim Online-Einkauf bei eingeschränkter Mobilität der Fall sein. Diejenigen unter den Senioren, die das Internet nutzen, brauchen das Netz zu 88% vorherrschend, um mit anderen Menschen per E-Mail in Kontakt zu treten. Darüber hinaus dient das Web als Service-Infrastruktur und Informationsmedium. Es wird genutzt, um Fahrpläne abzurufen, Reisen zu planen, Informationen über Ämter, Behörden bzw. Gesundheitsthemen zu suchen oder Zeitungen sowie Zeitschriften zu lesen. Als Unterhaltungsmedium kommt dem Internet bei Senioren anders als bei der jüngeren Altersklasse allerdings eine untergeordnete Rolle zu.
 
LordRoscommon
.... Was hältst Du von der These, daß das keine Frage des Könnens sonder eine des Wollens ist?

setzt dich mal 1 h an die techn. Hotline eines Providers

dies würde dazu führen das deine These absolut nicht haltbar ist
 
In meiner Familie gibt es einige ältere Semester, die sich "redlich bemühen", aber dann doch an der Technik scheitern...
 
Naja. In einem gewissen Maße ist das ja auch verständlich. Der Mensch ist in der Regel ein Gewohnheitstier und bleibt konservativ.
Internet bedeutet einfach Veränderung/Neuerung und man will damit nichts am Hut haben.

Vllt lässt sich damit die "Angst" erklären, welches in den News erwähnt und das Internet z.T. von Medien ins falsche Licht gerückt wurde.
 
Internet bedeutet einfach Veränderung/Neuerung und man will damit nichts am Hut haben.

wenn Du mal gesehen hast wie eine ältere Frau ne halbe Stunde mit ner Maus rumprobiert es schlecht geht und auch eigentlich nicht besser wird, dann glaubst du vielleicht auch das es manchmal nicht am wollen sondern am können liegt

die Frau ist übriegens noch geistig fit und kann Dir z.B. eines von zig Musikstücken ohne vorher zu üben auf der Orgel auswendig vorspielen
 
Meine Mutter arbeitet doch noch ab und an mit dem PC und betreibt auch ne Webseite ... und solang alles geht und in gewohnten Wegen abläuft klappt auch alles wunderbar ... sobald aber nur ein Icon nicht mehr da ist wie gewohnt oder eine Fehlermeldung kommt dann ist fertig. Sie kriegt panik und des Hirn schaltet komplett ab und dann geht gar nix mehr. Und ich denke das wird bei vielen ältern Personen ganz genau so sein, sie verstehen einfach nicht was sich hinter einem PC verbirgt. Zum einen haben sie Angst etwas kaputt zu machen und auf die andere Weise wollens doch selbstständig sein und mit der Zeit gehen.
Auch wenn ich meiner Mutter etwas 4mal zeige oder 100 mal, sie versteht es solange wie es nach Schema F abläuft. Ändert sich dieses dann geht gar nix mehr und dies liegt nicht am wollen sondern einzig am verstehen der Abläufe. Jedoch wenn man erst mit 45 oder 50 das erste mal mit einem PC konfrontiert wird, wäre es auch für uns nicht besonders einfach ...
 
:think:

Hmmm. Ja. Aber es immer pauschal aufs Können zu schieben ist denke ich aber übertrieben.
 
Hallo,

selber habe ich die Erfahrung gemacht, dass für etliche Senioren der Zug abgefahren ist, weil sie viel zu spät sich um die Sache gekümmert haben.

Nach der Pensionierung keine Lust mehr, noch Neues zu lernen; Kinder oder Enkel, die einem notfalls alles abnehmen ... Kommt es dann hart auf hart, stehen sie da und packen es nicht, weil sie mittlerweile das Lernen ansich nicht mehr gemeistert kriegen. Hinzu kommt noch, dass sich die Lebensverhältnisse in den letzten fünfzehn bis zehn Jahren so drastisch verändert haben, dass kaum noch etwas ist wie früher.

Zu vielen, besonders für Senioren wichtigen Informationen haben gerade die Senioren nicht den nötigen Zugang, weil sie nicht dem PC umgehen können oder dies als zu mühselig ablehnen. Sage mal einem über Achtzigjährigen, der früher nicht einmal eine Schreibmaschine hatte, er soll sich heute Infos besorgen zu einem Medikament, das er nicht verträgt!

Liebe Grüße
Marlene
 
Während der Anteil der Onliner bei den 65- bis 69-Jährigen noch bei 58% und bei 70- bis 74-Jährigen noch über 50% liegt, vermindert er sich bei über 85-Jährigen auf 8%.
Häh? Und wo sind da die dramatischen Zahlen, die das Wort "kaum" in der Überschrift rechtfertigen?
Ich seh hier kein Indiz für nicht wollen oder nicht können.

Okay, 85+ aber mal im ernst...
 
Hallo,

letztens hätte ich was drum gegeben, es wäre nur ein Joke! Hab mal einen Senior, der weit fort wohnt, nicht mit dem Beibackzettel des neuen Medikaments fertig wird und trotzdem sofort Hilfe braucht.

Nix Beipackzettel scannen, per PDF an die Verwandtschaft schicken und hoffen, dass die schlauer sind oder wenigstens die Google-Arbeit übernehmen.

So toll ist das auch nicht, per Telefon erst mal rauskriegen müssen, wie das Zeug heißt usw.

Schönen Abend noch.
Marlene