Alkohol zum Kochen

Kunibert

Member
16 März 2012
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Hi,
kann mir jemand guten Alkohol empfehelen den man fürs Kochen gut verwenden kann? Ich weiß es kommt immer auf das Gericht drauf an, aber ich möchte mir eine kleine Sammlung anlegen:)
Viele Grüße
 
Hallo Kunibert,
ich sitze hier gerade im Internet Café und mein Sitznachbar kennt da eine Seite auf der du schon mal Alkohol kaufen kannst.
Also ich finde es ist immer eine sehr individuelle Geschmackssache, welchen Alkohol man zu dem Essen mag. Also beim Rinderbraten zum Beispiel kann man sehr verschiedene Weinsorten verwenden. Die einen mögen lieber den die anderen lieber den.
Ich habe mal auf der Seite geguckt und da wird so das beste in der normalen Preisklasse angeboten.
Viele Grüße
 
Welchen Alkohol man verwendet, hängt wirklich vom Gericht ab ;)
Grob würde ich empfehlen: Nur Alkohol verwenden, den man auch bereit wäre zu trinken. Tüten-Wein für 99 Cent / 5 Liter machen ein Gericht nicht unbedingt besser.
 
Der Alkohol verdunstet ja beim Kochen, während der restliche Geschmack weitestgehend erhalten bleibt. Wein bezieht einen Teil seines Geschmacks natürlich auch aus dem enthaltenen Alkohol.

Was einem schmeckt, ist individuell verschieden. Nicht alles, was teuer ist, muß jeder mögen. Man kann also ruhig im Supermarkt (auch Discounter) mal günstige Weine probieren. Je nach Rebsorte variiert der Geschmack teils erheblich. Wozu der Wein essenstechnisch paßt, steht meistens hinten auf der Flasche. Wichtig: FLASCHE! Finger weg von Tetra-Paks!

Und dann einen kleinen Vorrat an verschiedenen Weinsorten hinlegen. Ich selbst bevorzuge zum Kochen Weinflaschen mit Schraubverschluß und mit höchstens 0,75 l Inhalt.

Natürlich kann man auch mit Bier kochen - gerade im Bereich der Soßen. Grillfeuer mit Bier zu löschen, kann ich nicht empfehlen - schmeckt nur bitter und hat auch nix mit Kochen zu tun.

Ein gebrauchbarer Weinbrand und ein Rum aus dem mittleren Preissegment zum Flambieren sind auch ganz nützlich. Beim Flambieren muß man aber auf die Kücheneinrichung aufpassen :mrgreen: also: mit der Alk-Menge nicht übertreiben!
 
Danke für die paar tipps hier. Hat mich auch shcon immer interessiert, habe es jedoch noch nie gemacht. Zwar bei freunden probiert aber so richtig lecker fand ich es bisher nicht. Mal schauen vielleicht finde ich noch ein rezept :)
 
Hallo,

Noch ein kleiner Nachtrag, den ich bei meinem letzten Post vergessen habe: Ich habe selbstverständlich eine Menge Freunde, die begeisterte Köche sind und die oft ausschließlich Alkohol kaufen, den sie dann in der Küche verwenden. Da sind auch ein paar Leute dabei, die so gut wie nie Alkohol trinken, dafür ihn aber umso lieber zum Kochen benutzen. Und das heißt dann nicht nur, dass irgendein Fusel aus dem Kaufland um die Ecke genommen wird, sondern auch richtig edle Tropfen.

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nicht zu teuer, nicht zu billig. Teuer ist nicht immer auch geschmacklich gut und sofern man nicht grade Sternekoch ist und sein Geld damit verdient halt auch einfach zu teuer^^
Zudem bin ich der Meinung, dass man teure alkoholische Getränke eben trinkt und geniesst und nicht "verkochen" sollte. Zu billig darfs aber auch nicht sein, weil die meisten Billigprodukte einfach nicht schmecken.
Beim Kochen ist es sowieso meist so, dass man erst ein paarmal mit verschiedenen Produkten und Mengen experimentieren muss, bevor es richtig gut schmeckt. Und irgendwo muss man natürlich auch ein gewisses Gespür dafür haben (was in Zeiten von industriell hergestellten Fertigprodukten gar nicht mal so einfach ist, viele habens einfach verlernt oder gar nicht erst gelernt, richtig zu kochen).
Im Endeffekt dienen alkoholische Flüssigkeiten aber meist nur dazu, den Geschmack zu verfeinern bzw. noch eine zusätzliche Note reinzubringen.

Eine Mousse (als Dessert) ist zum Beispiel nicht zwingend auf Alkohol angewiesen, aber ein Schuss Rum oder etwas Rotwein verleiht dem Ganzen ein ganz neues Geschmackserlebnis.
Eine Bratensoße bleibt auch ohne ablöschen mit Rotwein eine Bratensoße, aber sie schmeckt dann eben anders ;)
Ein Risotto geht auch ohne Weisswein, aber es schmeckt einfach "original" wenn man mit Weisswein ablöscht.

Ein speziellen Tip kann ich nicht aussprechen, weil Geschmäcker eben verschieden sind. Aber ich nehm zum kochen nicht gerade das Teuerste, das trink ich lieber ;)
Und ansonsten einfach fröhlich experimentieren, ich hab schon ne Bratensoße mit Whisky gekocht und auch schon mal ne Minz-Met(Honigwein)-Soße für Lammrippchen kreiert.
 
Das kommt darauf an was man kochen will, aber Wein passt fast zu allen Gerichten :D

Nunja, da sollte man aber noch zwischen Rot und Weiß entscheiden und vor allem zwischen lieblich und trocken unterscheiden. generell kann man sagen, dass zu rotem Fleisch Rotwein besser passt und zu weißem und fisch eher Weißwein, aber Vorsicht: nicht zu jeder Sauce passt wein und nicht zu jedem weißen Fleisch der weiße. beim "würzen" würde ich immer zu trockenem greifen, beim essen muss es jeder selbst wissen, jedoch finde ich lieblich immer unpassend :D das ist allerdings Geschmacksache!
 
Also erstmal muss ich sagen, dass gute Tips dabei sind.
Aber ich möchte doch noch mal etwas näher zum Thema Wein und Kochen eingehen. Das Fachgebiet Wein umfasst einen erheblichen Bestandteil meines Berufes und so kann ich auch noch den ein oder anderen nützlichen Tip mitgeben.

Grundsätzlich sagt der Preis eines Weines überhaupt nichts aus über die Qualität bzw. den Geschmack des Produktes. Ein 99 Cent Tafelwein aus dem Tetrapak kann hervorragend zum kochen geeignet sein, vorrausgesetzt, er wird auf die Soße und das Essen abgestimmt.

Ein teurer Wein ist sogar eher ungeeignet, da beim kochen sämtliche Strukturen des Weines zerkocht werden und letztlich nur noch der reine Geschmack des gekelterten Produktes zurückbleibt. Auch der Alkohol entweicht vollkommen. Zudem gehört ein guter Tropfen ausschließlich in den Mund und nicht in den Kochtopf. :)

Zum Kochen werden die gleichen Geschmacksrichtungen gewählt, wie sie auch als Essensbegleiter getrunken werden würden. Tatsächlich benutzen Köche aber günstigere Produkte (Kochweine), die dem Wein ähneln, welcher auch zum Essen getrunken werden würde. Wie gesagt, auch ein guter Wein wird in der Soße genauso zerkocht wie ein billiger.

Hier ein paar Tips was sehr zu zusammen harmoniert:

Grundsätzlich gilt: Je kräftiger, aromatischer, würziger eine Soße, das Fleisch bzw. das Essen ist, umso kräftiger muss auch der Wein dazu sein. Ansonsten würde er sang und klanglos geschmacklos untergehen.

Der Geschmack eines Weines wird nicht nur durch die verwendete Rebsorte bestimmt. Genauso wichtig sind seine Umwelteinflüsse wie verwendete Untergründe (Schiefer, Erde, Ton, Kalk, Vulkan, Sandstein usw.), die Sonnenscheindauer und Temperatur, sowie die Wassermenge. So schmeckt zb. ein typischer Spätburgunder von der Ahr mit seinen überwiegend weichen Sandböden ganz anders als ein Spätburgunder aus Baden mit seinem mineralischem Vulkangestein. So kann es auch sein, dass der eine Spätburgunder sich wunderbar in der Soße macht und der andere wiederum sogar eher abstoßend.

Nachfolgend mal die im Handel am häufigsten zu erwerbenden Rebsorten, immer mit den leichtesten Rebsorten angefangen:
(Ps: Ich bin ein Verfechter des deutschen Weines, daher auch überwiegend deutsche Tips)

Weiß:

Silvaner
(gedünsteter Fisch, Spargel, leichte Speisen, Salate und Vorspeisen, Pasta)
Müller-Thurgau
(etwas rassiger als Silvaner, zusätzlich leichte Fleischgerichte, gebratener Fisch und Geflügel, Pasta)
Riesling
(Spargel, gebratener Fisch, Kalb, fruchtige Speisen)
Grauburgunder
(gebratener Fisch, Schwein, Rind)
Gewürztraminer/Morio Muskat/Muskateller
(zu Speisen, welche sehr Geschmacksintensive Zutaten haben, Wild)

Rot:

Portugieser
(leichte Salate, leichte Vorspeisen)
Trollinger
(gebratener Raubfisch, Rind, Schwein, hat fruchtige Geschmackskomponente)
Dornfelder
(zu kräftigen Speisen, Wild, dunklem Fleisch)
Lemberger
(wie Dornfelder)
Spätburgunder

(zwar leichter als Dornfelder oder Lemberger, aber sehr gut zu dunklem Fleisch und ganz besonders Wild)

Diese Liste ist natürlich noch beliebig erweiterbar.


Übrigens:

Ein Wein schmeckt aus einem Tetrapak genauso gut wie aus einer Flasche und hat auch keinen Unterschied in der Qualtität. Weder Glas noch das Tetrapak geben Aromen ab. Anders würde es sich in einem Behältnis aus zb. Holz oder Plastik verhalten.

Wir benutzen einfach nur keine oder kaum Tetrapaks, weil es sich für uns nicht schickt, den Wein daraus zu trinken. Dennoch gibt es sogar aus Tetrapaks hochwertigsten Rotwein aus den USA. Der Wein nennt sich "Opus One", ist nicht gerade billig und hat dort sogar Kultstatus.

Und das mit den Flaschenverschlüssen ist so eine Sache, wo jeder für sich selbst entscheiden muss. Denn jeder Verschluss hat seine Vor- und Nachteile.
Ein Wein muss auch in der Flasche atmen können um seinen optimalsten Geschmack entwickeln zu können.

Ein Korken erfüllt diese Tatsache am besten, aber er kann bröseln und der Wein korkig schmecken.

Ein Glasverschluß schützt am besten vor Staub und anderem unerwünschtem während der meist mindestens 12 monatigen Lagerdauer eines Weines. Aber der Wein kann überhaupt nicht mehr atmen.

Ein Schraubverschluß scheint da am ehesten praktisch zu sein. Er verschließt nicht vollkommen dicht, so dass der Wein also atmen kann und er kann auch nicht bröseln, der Wein also nicht korkig werden. Aber leider haben dafür viele Flaschen Macken am Flaschenhalsrand. Und dass kann (muss aber nicht) gefährlich sein, falls Glasrückstände im Wein enthalten sind. Außerdem sieht ein Schraubverschluß auch nicht sonderlich schön aus.

Ich persönlich habe am allerliebsten den Korken, weil ich da noch auf die "altmodisch" Art und Weise einen Wein öffnen und präsentieren kann. Aber auch in der Gastronomie gehen viele Abfüllereibetriebe mittlerweile auf Schraubverschlüsse über.
(Auch aus solidarischen Gründen den Korkeichen gegenüber: Bis eine Korkeine geschält werden kann, vergehen bis zu 15 Jahre. 15 Jahre lang Leidenszeit für den Baum)

Ein 99 Cent Wein kann genauso lecker sein wie einer für 9,99 Euro!
 
Alkohol und Kochen

Hallo

Der Vorposter hat vollkommen Recht, aber es fehlen der Cognac, Rum oder Calvados, die man auch zum Kochen, wie auch zum Backen, benötigt, nicht nur der Wein.
 
Hy, bei Wein macht das meist kein großen Unterschied ob man einen teuren oder günstigen kauft.

Ich habe letztlich Rotwein Birnen mit Dornfelder trocken gekocht , die schmeckten sehr gut.
 
Hy, bei Wein macht das meist kein großen Unterschied ob man einen teuren oder günstigen kauft.

Sorry, aber das ist Quatsch. Es macht sehr wohl einen Unterschied. Zumindest, wenn man sich mit Wein wenigstens etwas auskennt...

Bei Kochen mit Wein gilt eigentlich der Grundsatz, dass man mit dem Wein kochen soll, den man später auch zum Essen trinken würde.
 
Sorry, aber das ist Quatsch. Es macht sehr wohl einen Unterschied. Zumindest, wenn man sich mit Wein wenigstens etwas auskennt...

Bei Kochen mit Wein gilt eigentlich der Grundsatz, dass man mit dem Wein kochen soll, den man später auch zum Essen trinken würde.

Es ist eben kein Quatsch, auch wenn deine zweite Aussage erst einmal korrekt ist. Mit Verlaub kann ich aber behaupten, bereits so einige Soßen mit relativ teuren Weinen zusammen mit Köchen verkostet zu haben. Selbstverständlich wird so etwas getestet. Aber tatsächlich ist gar kein Unterschied festzustellen, wenn stattdessen ein günstigerer Ersatzwein genommen wird, der geschmacklich dem teuren ähnelt. Denn nicht nur der Wein verliert seine komplette Struktur beim kochen, auch würden alleine schon die anderen Zutaten in der Soße nicht zulassen, dass der Wein seinen vollen Geschmack entfalten kann. Selbst nicht, wenn er nicht beim kochen zerfallen würde.

Wie gesagt, wird kein Koch (oder so gut wie keiner, ich kenne jedenfalls keinen einzigen) seine Burgundersoße mit einem berühmten und äußerst leckerem "Les Chaumes", Vosne-Romanée 1er Cru A.C. von Louis Jadot (ca. 90 Euro) oder einem "Domaine des Beaumont" Morey-Saint-Denis A.C. (ca. 40 Euro) herstellen, sondern ein Ersatzprodukt wählen. Alles andere wäre wirtschaftlich absolut fatal.

Die einzigen, die eventuell tatsächlich einen teuren Wein zum kochen nutzen würden, wären oder sind wohl begeisterte Hobbyköche. Aber da geht es dann auch um keinen wirtschaftlichen Faktor. Und anders schmeckt die Soße wie gesagt dennoch nicht.

Wer es mir nicht glaubt, kann ja mal spaßenshalber bei einem der bekannten Köche nachfragen:

Alfons Schubeck´s "Südtiroler Stuben" - 089 216690-0
Johan Lafer´s Restaurants in der "Stromburg" - +49 67 24 - 93 10-0
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt ganz verschiedene Alkoholsorten, mit denen man kochen kann. Wein ist ja ganz typisch. Mein Lieblingsgericht ist ja ne Mischung aus Ricotta, Amerittini, grappa und amaretto. Frage mich grad was da noch so rein kommt. Auf jeden Fall eine super leckere Nachspeise :)
 
Was du schreibst, war mir schon Klar - Mein Bruder steht selber seit knapp 20 Jahren am Herd ;)
 
Kochen mit dem Alkohol

Hallo ) ich koche sehr gern und finde, dass ich mich sehr gesund ernähre. Mit dem Alkoholexperimentieren habe ich noh keine so große Erfahrung. Außer, dass ich ein Risotto Fan bin und mache immer es zu Hause mit dem trockenen Weisswein. Den Wein schmeckt man zwar nicht viel raus, aber es gehört zum traditionellen Kochrezept der Risotto Zubereitung. Ich mache noch einen leckeren Tiramisu mit Cointreau oder Amaretto - schmeckt auch himmlisch. Hier, im Gegensatz zu Risotto schmackt man das Alkohol sehr gut. Und verschieden Soßen mache ich auch zum größten Teil mit Rot- oder Weisswein. Und sonst, muss auch noch viel experimentieren, was das Kochen mit dem Alkohol angeht. Lg S