Hallo,
ich wollte mal fragen, wie ihr es mit Künstlern haltet, die fragwürdige bis bedenkliche Ansichten bzw. eine solche Vergangenheit haben.
(Ich poste mal im Musikforum, aber falls sich der Thread auch in andere Richtungen entwickeln sollte, darf er gerne verschoben werden.)
Für mich stellte sich die Frage gerade wieder bei der Melodic Death-/Blackmetalband Dissection. Dass die Band sich als Sprachrohr des "Misanthropisch-Luziferischen Orden" verstand und satanistisch gesinnt war, stört mich nicht besonders, solange sie damit niemandem schaden. Aber in diesem Fall führten die radikalen Ansichten eben auch zu radikalen Taten; der Kopf der Band (Jon Nödtveidt) wurde vor einigen Jahren wegen Beihilfe zum Mord an einem Homosexuellen verurteilt. (Nödtveidt hat sich letzten Monat übrigens das Leben genommen.)
Ich habe die Band letztes Jahr beim Wackenfestival gesehen und mochte die Musik sehr, aber wusste nichts über den Hintergrund. Ein paar Minuten nach dem Auftritt erfuhr ich dann, dass da gerade ein verurteilter Mörder auf der Bühne gestanden hatte. Sehr seltsames Gefühl, gerade noch Beifall geklatscht und das Konzert genossen zu haben, auch wenn man natürlich - da die Strafe abgesessen war - auch sagen könnte, dass diese Sache als abgehakt gelten kann.
Inzwischen habe ich mir einige Texte durchgelesen und konnte dabei nichts Bedenkliches entdecken. (Wobei Nödtveidt wohl auch nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis noch gesagt hat, dass Ansichten nur dann einen Wert haben, wenn man jederzeit für sie töten würde. Was, gerade in diesem Kontext, für mich schon deutlich weniger harmlos klingt.)
Wären die Texte mehr oder weniger deutliche Propaganda für solche Ideologien, wäre damit für mich klar, dass ich die Band nicht mehr hören würde; so aber bin ich unentschieden, ob Musik und Personen zu trennen sind oder nicht. Aus diesem Grund würde es mich interessieren, wie ihr mit solchen Fällen umgeht.
Bevor die Diskussion in so eine Richtung umschlägt:
1. Ja, im (Black-)Metal gab (und gibt) es Auswüchse ins Rechtsextreme, tätlich Anti-Christliche (Kirchenbrände), Minderheitenfeindliche und andere nicht gutzuheißende Richtungen.
2. Das sind jedoch Randerscheinungen (zugegebenermaßen waren sie gerade im frühen norwegischen Blackmetal nicht selten) die es in entsprechenden Abwandlungen in vielen Musikrichtungen gibt und die NICHT verallgemeinernd auf die Gesamtheit übertragen werden dürfen. Die allermeisten Metalbands vertreten keine derartigen Ideologien.
3. Ist das hier nicht das Thema und soll es auch nicht werden.
~ Talion
ich wollte mal fragen, wie ihr es mit Künstlern haltet, die fragwürdige bis bedenkliche Ansichten bzw. eine solche Vergangenheit haben.
(Ich poste mal im Musikforum, aber falls sich der Thread auch in andere Richtungen entwickeln sollte, darf er gerne verschoben werden.)
Für mich stellte sich die Frage gerade wieder bei der Melodic Death-/Blackmetalband Dissection. Dass die Band sich als Sprachrohr des "Misanthropisch-Luziferischen Orden" verstand und satanistisch gesinnt war, stört mich nicht besonders, solange sie damit niemandem schaden. Aber in diesem Fall führten die radikalen Ansichten eben auch zu radikalen Taten; der Kopf der Band (Jon Nödtveidt) wurde vor einigen Jahren wegen Beihilfe zum Mord an einem Homosexuellen verurteilt. (Nödtveidt hat sich letzten Monat übrigens das Leben genommen.)
Ich habe die Band letztes Jahr beim Wackenfestival gesehen und mochte die Musik sehr, aber wusste nichts über den Hintergrund. Ein paar Minuten nach dem Auftritt erfuhr ich dann, dass da gerade ein verurteilter Mörder auf der Bühne gestanden hatte. Sehr seltsames Gefühl, gerade noch Beifall geklatscht und das Konzert genossen zu haben, auch wenn man natürlich - da die Strafe abgesessen war - auch sagen könnte, dass diese Sache als abgehakt gelten kann.
Inzwischen habe ich mir einige Texte durchgelesen und konnte dabei nichts Bedenkliches entdecken. (Wobei Nödtveidt wohl auch nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis noch gesagt hat, dass Ansichten nur dann einen Wert haben, wenn man jederzeit für sie töten würde. Was, gerade in diesem Kontext, für mich schon deutlich weniger harmlos klingt.)
Wären die Texte mehr oder weniger deutliche Propaganda für solche Ideologien, wäre damit für mich klar, dass ich die Band nicht mehr hören würde; so aber bin ich unentschieden, ob Musik und Personen zu trennen sind oder nicht. Aus diesem Grund würde es mich interessieren, wie ihr mit solchen Fällen umgeht.
Bevor die Diskussion in so eine Richtung umschlägt:
1. Ja, im (Black-)Metal gab (und gibt) es Auswüchse ins Rechtsextreme, tätlich Anti-Christliche (Kirchenbrände), Minderheitenfeindliche und andere nicht gutzuheißende Richtungen.
2. Das sind jedoch Randerscheinungen (zugegebenermaßen waren sie gerade im frühen norwegischen Blackmetal nicht selten) die es in entsprechenden Abwandlungen in vielen Musikrichtungen gibt und die NICHT verallgemeinernd auf die Gesamtheit übertragen werden dürfen. Die allermeisten Metalbands vertreten keine derartigen Ideologien.
3. Ist das hier nicht das Thema und soll es auch nicht werden.
~ Talion