Online-Appell
Anbau von Gen-Mais verhindern!
EDIT: Am 14.04.2009 hat Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner ein Verbot des Gen-Mais Mon810 erlassen.
www.campact.de
Gute Argumente gegen Gentechnik
1. Einmal freigesetzt, immer freigesetzt ...
Die Kontaminationsgefahr ist ein entscheidendes Argument gegen die Gentechnik in der Landwirtschaft. Der Wind oder Insekten tragen die Pollen von Gentech-Pflanzen zu vorher gentechnikfreien Kultur- und Wildpflanzen. Damit übertragen sie auch die genmanipulierten Eigenschaften. Wenn diese Kontamination bei Wildpflanzen geschieht (z.B. bei Raps) oder wenn die genmanipulierten Erbinformationen ins Saatgut gelangen, ist die weitere Ausbreitung dieser Erbinformationen nicht mehr kontrollier- oder rückholbar.
2. Nicht mehr frei wählen ...
Die Verbraucher verlieren die Freiheit, zwischen Lebensmitteln mit und ohne Gentechnik wählen zu können, wenn gentechnisch verändertes Erbgut die Ernte von gentechnikfrei wirtschaftenden Landwirten belastet. Die Kontamination ist häufig nur schwer und mit aufwendigen Analysemethoden nachweisbar. Jüngstes Beispiel: Erbgut der gentechnisch veränderten Reissorte LL 601 hatte sich in den USA auf ungeklärtem Weg auf konventionell angebauten Reis übertragen. Da die Sorte seit 2001 auch in Versuchen nicht mehr angebaut wurde und zum konventionellen Anbau nie frei gegeben worden war, wiegten sich alle in der Sicherheit, dass der Reis keine Gefahr darstelle. Es beruht auf einem Zufall, dass die Kontamination entdeckt worden ist.
3. Negative Auswirkungen zu befürchten und viel zu wenig erforscht ...
Die Auswirkungen des Verzehrs von gentechnisch veränderten Pflanzen auf unsere Gesundheit sind nicht ausreichend erforscht. Die gesundheitlichen Folgen neuer Stoffe treten häufig erst nach Jahren in Erscheinung, wie das Beispiel Asbest gezeigt hat, und lassen sich nur über Langzeitstudien ermitteln. Statt diese durchzuführen, lassen die Gentech-Konzerne Millionen Menschen ihre Produkte konsumieren, die damit zu Probanden werden. Dies ist insbesondere für Allergiker/innen problematisch, die beim Verzehr von Gen-Lebensmitteln nicht mehr wissen, ob artfremde DNA von Lebensmitteln, gegen die sie allergisch sind, in ihrem Essen sind. Zudem ist unklar, ob Gentechnik-Produkte, die antibiotikaresistente Bestandteile enthalten, über die menschliche Darmflora zu Antibiotikaresistenzen bei Menschen führen können.
Auch das Wissen über die Auswirkungen von Gentech-Pflanzen auf ökologische Systeme ist sehr gering, etwa wie sich der Gentech-Anbau auf den Boden auswirkt, oder wie stark sich Gentech-Pflanzen mit verwandten Wildpflanzen auskreuzen können.
Die bisherigen Erfahrungen deuten darauf hin, dass die Anwendung von herbizidresistenten Pflanzen (75 Prozent der weltweit kommerziell genutzten Gentechnik-Pflanzen weisen eine Herbizidresistenz auf) mittelfristig zu einem höheren Pestizideinsatz führt - mit gravierenden negativen Folgen für Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Gewässer. Zudem führen die Totalherbizide, die auf Feldern mit den herbizidresistenten Gen-Pflanzen eingesetzt werden, zu Herbizid-Resistenzen bei Unkräutern.
Durch genmanipulierte insektenresistente Pflanzen wie den Bt-Mais MON810 werden erhebliche Toxinmengen, welche die Gen-Pflanzen gegen die Insekten produzieren, freigesetzt. Die Wirkung auf Nicht-Zielorganismen wie Schmetterlinge, Regenwürmer, Honigbienen und Spinnen sind weitgehend ungeklärt, wissenschaftliche Studien haben hier immer wieder erhebliche Risiken festgestellt.
4. Gentechnik nützt nur einer Handvoll großer Konzerne ...
Die herkömmlichen Verfahren der Beeinflussung der Eigenschaften von Nutzpflanzen durch Züchtung haben in den letzten Jahrzehnten zu großen Fortschritten geführt und sind völlig ausreichend. So ist die Gentechnik-Lobby im Unrecht, wenn sie genmanipulierte Maispflanzen als einzige Alternative zur Bekämpfung des Schädlings Maiswurzelbohrer darstellt. So züchtete die Saaten-Union mit herkömmlichen Methoden eine Maissorte, die gegen den Wurzelbohrer resistent ist.
Gentechnik-Befürworter versprechen höhere Ernten und nahrhaftere Produkte durch den Einsatz von Gentech-Pflanzen. Dies soll insbesondere den Ländern des Südens zugute kommen, wodurch dort der Hunger bekämpft werden könne. Doch der Anbau von Gentech-Pflanzen ist für Kleinbauern in den Ländern des Südens völlig ungeeignet. Das Saatgut ist für sie nur teuer zu erwerben, erfordert den Einsatz dafür konzipierter Pestizide und darf nicht weiter vermehrt werden. Die Landwirte verschulden sich zum Erwerb des Saatguts und machen sich abhängig von großen Gen-Saatgut-Konzernen - ohne dass die Gen-Saat hält, was sie verspricht. Das Hungerproblem ließe sich hingegen in vielen Ländern mit einer gerechteren Landverteilung lösen. Ein weiterer Schlüssel: Nicht länger sollte die Hälfte der produzierten pflanzlichen Nahrungsmittel als Futtermittel in der Viehzucht verfüttert werden.
Insgesamt profitieren von der Agro-Gentechnik vor allem eine Handvoll riesiger multinationaler Konzerne. So kontrolliert zum Beispiel der Konzern Monsanto rund 90 Prozent des weltweiten Marktes für gentechnisch verändertes Saatgut.
Quelle: https://www.campact.de/gentec/info/gegenarg
Anbau von Gen-Mais verhindern!
EDIT: Am 14.04.2009 hat Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner ein Verbot des Gen-Mais Mon810 erlassen.
www.campact.de
Gute Argumente gegen Gentechnik
1. Einmal freigesetzt, immer freigesetzt ...
Die Kontaminationsgefahr ist ein entscheidendes Argument gegen die Gentechnik in der Landwirtschaft. Der Wind oder Insekten tragen die Pollen von Gentech-Pflanzen zu vorher gentechnikfreien Kultur- und Wildpflanzen. Damit übertragen sie auch die genmanipulierten Eigenschaften. Wenn diese Kontamination bei Wildpflanzen geschieht (z.B. bei Raps) oder wenn die genmanipulierten Erbinformationen ins Saatgut gelangen, ist die weitere Ausbreitung dieser Erbinformationen nicht mehr kontrollier- oder rückholbar.
2. Nicht mehr frei wählen ...
Die Verbraucher verlieren die Freiheit, zwischen Lebensmitteln mit und ohne Gentechnik wählen zu können, wenn gentechnisch verändertes Erbgut die Ernte von gentechnikfrei wirtschaftenden Landwirten belastet. Die Kontamination ist häufig nur schwer und mit aufwendigen Analysemethoden nachweisbar. Jüngstes Beispiel: Erbgut der gentechnisch veränderten Reissorte LL 601 hatte sich in den USA auf ungeklärtem Weg auf konventionell angebauten Reis übertragen. Da die Sorte seit 2001 auch in Versuchen nicht mehr angebaut wurde und zum konventionellen Anbau nie frei gegeben worden war, wiegten sich alle in der Sicherheit, dass der Reis keine Gefahr darstelle. Es beruht auf einem Zufall, dass die Kontamination entdeckt worden ist.
3. Negative Auswirkungen zu befürchten und viel zu wenig erforscht ...
Die Auswirkungen des Verzehrs von gentechnisch veränderten Pflanzen auf unsere Gesundheit sind nicht ausreichend erforscht. Die gesundheitlichen Folgen neuer Stoffe treten häufig erst nach Jahren in Erscheinung, wie das Beispiel Asbest gezeigt hat, und lassen sich nur über Langzeitstudien ermitteln. Statt diese durchzuführen, lassen die Gentech-Konzerne Millionen Menschen ihre Produkte konsumieren, die damit zu Probanden werden. Dies ist insbesondere für Allergiker/innen problematisch, die beim Verzehr von Gen-Lebensmitteln nicht mehr wissen, ob artfremde DNA von Lebensmitteln, gegen die sie allergisch sind, in ihrem Essen sind. Zudem ist unklar, ob Gentechnik-Produkte, die antibiotikaresistente Bestandteile enthalten, über die menschliche Darmflora zu Antibiotikaresistenzen bei Menschen führen können.
Auch das Wissen über die Auswirkungen von Gentech-Pflanzen auf ökologische Systeme ist sehr gering, etwa wie sich der Gentech-Anbau auf den Boden auswirkt, oder wie stark sich Gentech-Pflanzen mit verwandten Wildpflanzen auskreuzen können.
Die bisherigen Erfahrungen deuten darauf hin, dass die Anwendung von herbizidresistenten Pflanzen (75 Prozent der weltweit kommerziell genutzten Gentechnik-Pflanzen weisen eine Herbizidresistenz auf) mittelfristig zu einem höheren Pestizideinsatz führt - mit gravierenden negativen Folgen für Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Gewässer. Zudem führen die Totalherbizide, die auf Feldern mit den herbizidresistenten Gen-Pflanzen eingesetzt werden, zu Herbizid-Resistenzen bei Unkräutern.
Durch genmanipulierte insektenresistente Pflanzen wie den Bt-Mais MON810 werden erhebliche Toxinmengen, welche die Gen-Pflanzen gegen die Insekten produzieren, freigesetzt. Die Wirkung auf Nicht-Zielorganismen wie Schmetterlinge, Regenwürmer, Honigbienen und Spinnen sind weitgehend ungeklärt, wissenschaftliche Studien haben hier immer wieder erhebliche Risiken festgestellt.
4. Gentechnik nützt nur einer Handvoll großer Konzerne ...
Die herkömmlichen Verfahren der Beeinflussung der Eigenschaften von Nutzpflanzen durch Züchtung haben in den letzten Jahrzehnten zu großen Fortschritten geführt und sind völlig ausreichend. So ist die Gentechnik-Lobby im Unrecht, wenn sie genmanipulierte Maispflanzen als einzige Alternative zur Bekämpfung des Schädlings Maiswurzelbohrer darstellt. So züchtete die Saaten-Union mit herkömmlichen Methoden eine Maissorte, die gegen den Wurzelbohrer resistent ist.
Gentechnik-Befürworter versprechen höhere Ernten und nahrhaftere Produkte durch den Einsatz von Gentech-Pflanzen. Dies soll insbesondere den Ländern des Südens zugute kommen, wodurch dort der Hunger bekämpft werden könne. Doch der Anbau von Gentech-Pflanzen ist für Kleinbauern in den Ländern des Südens völlig ungeeignet. Das Saatgut ist für sie nur teuer zu erwerben, erfordert den Einsatz dafür konzipierter Pestizide und darf nicht weiter vermehrt werden. Die Landwirte verschulden sich zum Erwerb des Saatguts und machen sich abhängig von großen Gen-Saatgut-Konzernen - ohne dass die Gen-Saat hält, was sie verspricht. Das Hungerproblem ließe sich hingegen in vielen Ländern mit einer gerechteren Landverteilung lösen. Ein weiterer Schlüssel: Nicht länger sollte die Hälfte der produzierten pflanzlichen Nahrungsmittel als Futtermittel in der Viehzucht verfüttert werden.
Insgesamt profitieren von der Agro-Gentechnik vor allem eine Handvoll riesiger multinationaler Konzerne. So kontrolliert zum Beispiel der Konzern Monsanto rund 90 Prozent des weltweiten Marktes für gentechnisch verändertes Saatgut.
Quelle: https://www.campact.de/gentec/info/gegenarg
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