Gehwege statt Parkplätze - Deutsche sollen mehr laufen

Jetzt wirds bitter.

Der ADAC rechnet einen Golf mit ~45 Cent pro Kilometer.
Bei 200 € im Monat kann man dann pro Werktag 22 Kilometer fahren, was die Hälfte der Strecke Köln - Düsseldorf ist.
Mit dem Ticket der Preisstufe 5 kommt man aber jeden Werktag von Köln nach Düsseldorf und zurück.

gruss kelle!

Ach Mensch, Kelle! Du kannst doch nicht einfach REALISTISCHE Preise pro Kilometer rechnen. Das Auto steht doch sowieso da. Die Versicherung, Steuer sind auch schon gezahlt. Ebenfalls der Stellplatz/Garage. :)

Ich hab die Diskussion regelmäßig mit einem Rentner. Das Auto wird kaum noch bewegt. Das Alter des Fahrzeugs führt aber zu relativ hoher Reperaturanfälligkeit. Aber klar ist es billiger, mit der Karre in die Stadt zu gondeln.
Wenn er das Ding verkaufen würde könnte er dafür wahrscheinlich 5 Jahre ein Jahresticket für den ÖPNV kaufen. Ohne weitere laufende und sonstige Kosten :-?
 
Bitter ist, wenn man heutzutage einen 20.000€ Neuwagen als Mindestvorraussetzung wählt.

Zulassungsstatistik 2017:
Minis (VW Up, Opel Adam ...) 6,7%
Kleinwagen (VW Polo, Opel Corsa ...) 14,5%
Kompaktwagen (VW Golf, Opel Astra ...) 23,3%
Mittelklasse (VW Passat, Opel Insignia ...) 11,9%

Da ist der Preis für ne Kompaktklasse durchaus verwertbar.

Ach Mensch, Kelle! Du kannst doch nicht einfach REALISTISCHE Preise pro Kilometer rechnen. Das Auto steht doch sowieso da. Die Versicherung, Steuer sind auch schon gezahlt. Ebenfalls der Stellplatz/Garage. :)

Kannst Du mir dies eine Mal noch verzeihen? :ugly:

Rechnung für Braunschweig:
Garage/Stellplatz = Monatsticket für die Öffis
Bahncard 50 = Steuern/Versicherungen
Bahnfahrkarte = Spritpreis für die Strecke

Und Mietwagen für die Fälle, wo Bahn nicht passt, sind dann immer noch billiger als Autokauf und Unterhalt.

gruss kelle!
 
Da ist der Preis für ne Kompaktklasse durchaus verwertbar.
Nur zeigt es, wie verwöhnt der Deutsche ist, aber es beantwortet eben nicht meine Frage.

Warum sollte ich für einen Unterschied von rund 60€ im Monat ca. 37 zusätzliche Stunden reine Pendlerzeit im ÖPNV verbringen? Warum sollte ich die Verantwortung für ein wenig bessere Luft alleine tragen und die Politik aus ihrer Verantwortung entlassen attraktivere Alternativen zu entwickeln?

Es geht mir hier wirklich nicht darum den Luxus eines beheizbaren Außenspiegels zu verteidigen oder so (fahre gebrauchten C1, Basisausstattung), sondern möglichst Zeit- und Kosteneffizient die Muss-Strecke zurückzulegen.
 
...sondern möglichst Zeit- und Kosteneffizient die Muss-Strecke zurückzulegen.

Aber meine Ideen, die Mussstrecken zu reduzieren durch AG-Wechsel oder Wohnortwechsel ist natürlich indiskutabel. Genauso die Möglichkeit, einen (großen?) Teil des Jahres mit einem alternativen Fortbewegungsmittel (ebike, Roller...) Platz- Energie- und Umweltschonend zu fahren...
 
Nur zeigt es, wie verwöhnt der Deutsche ist, aber es beantwortet eben nicht meine Frage.

Nein, es zeigt die Potenzprobleme der deutschen Autobesitzer.

Es geht mir hier wirklich nicht darum den Luxus eines beheizbaren Außenspiegels zu verteidigen oder so (fahre gebrauchten C1, Basisausstattung), sondern möglichst Zeit- und Kosteneffizient die Muss-Strecke zurückzulegen.

Zeit oder Kosten - beides geht nicht, es sei denn Du reduzierst die häufigsten Strecken auf unter 200 Meter.

Aber meine Ideen, die Mussstrecken zu reduzieren durch AG-Wechsel oder Wohnortwechsel ist natürlich indiskutabel. Genauso die Möglichkeit, einen (großen?) Teil des Jahres mit einem alternativen Fortbewegungsmittel (ebike, Roller...) Platz- Energie- und Umweltschonend zu fahren...

Das Problem dabei: Wer das Auto als notwendiges Übel empfindet, der wird dieses tun.
Der klassische Autofahrer braucht aber eine Rechtfertigung für die Blechkiste, warum sollte er dann was am Arbeitsweg ändern.
Dann kann er ja nicht drüber jammern, dass die Öffis so blöd fahren.

gruss kelle!
 
Aber meine Ideen, die Mussstrecken zu reduzieren durch AG-Wechsel oder Wohnortwechsel ist natürlich indiskutabel.
Ja. Der Wohnortwechsel macht keinen Sinn weil meine Freundin genau in die entgegengesetzte Richtung pendelt. Der Wohnort ist bereits aufgrund der beiden Arbeitsplätze nahezu exakt mittig gewählt. Und der AG-Wechsel macht keinen Sinn weil es A) ein guter Arbeitsplatz ist und B) in der Branche hier keine Alternative gibt. Du sagst selbst, man muss lange suchen. Wenn die Gelegenheit kommen sollte so in 3, 4, 10, 30 Jahren mach ichs auch. Ist aber heute UNREALISTISCH (schreibt man ja nun groß, hab ich gelernt). Ich kann darüber diskutieren, aber ich kann es nicht ändern.
Genauso die Möglichkeit, einen (großen?) Teil des Jahres mit einem alternativen Fortbewegungsmittel (ebike, Roller...) Platz- Energie- und Umweltschonend zu fahren...
Es hat eben auch zahlreiche Nachteile. Allein darauf zu setzen, dass sich Menschen rein aus moralischen Gründen und der Umwelt zuliebe bewusst für diese Nachteile entscheiden ist ja löblich aber mindestens naiv.

Sag mal was ist eigentlich für dich so indiskutabel an der Forderung, dass sich die Alternativen verbessern müssen, wieso du so wehement dagegen argumentierst? Dass sichere Radwege gebaut werden, dass es bessere ÖPNV-Verbindungen geben sollte, dass Fahrpreise sinken müssen, dass Städte baulich entzerrt werden müssen, dass Wohnen näher am Arbeitsplatz auch bezahlbar sein muss, dass alternative Arbeitsmodelle salonfähiger gemacht werden sollten und dass dafür dann wahrscheinlich auch der Breitbandausbau vorangetrieben werden muss? Ich bin der Meinung: Es kann nur ein Gesamtpaket funktionieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es hat eben auch zahlreiche Nachteile. Allein darauf zu setzen, dass sich Menschen rein aus moralischen Gründen und der Umwelt zuliebe bewusst für diese Nachteile entscheiden ist ja löblich aber mindestens naiv.

Ich weiß nicht, warum Du mit Moral und Umwelt kommst?

Meine grundlegende Entscheidung ohne eigenes Auto hat etwas mit Kosten und mit Zeit zu tun.

Nen Kollege macht am Tag 20 km mit dem Rad. Begründung: Er hat ne sitzende Tätigkeit, so stellt er seine körperliche Fitness sicher.

Anderer Kollege spart ohne Auto Zeit, ist pünktlicher und der Rücken macht keine Mucken mehr, seitdem er zu Fuß unterwegs ist.

Aber wie ich anfangs schrieb - solche Betrachtungen erwarte ich von nem Autofahrer nicht.
 
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Sag mal was ist eigentlich für dich so indiskutabel an der Forderung, dass sich die Alternativen verbessern müssen, wieso du so wehement dagegen argumentierst? Dass sichere Radwege gebaut werden, dass es bessere ÖPNV-Verbindungen geben sollte, dass Fahrpreise sinken müssen, dass Städte baulich entzerrt werden müssen, dass Wohnen näher am Arbeitsplatz auch bezahlbar sein muss, dass alternative Arbeitsmodelle salonfähiger gemacht werden sollten und dass dafür dann wahrscheinlich auch der Breitbandausbau vorangetrieben werden muss? Ich bin der Meinung: Es kann nur ein Gesamtpaket funktionieren.

Ich finde das ja nicht indiskutabel. Ich finde es umgekehrt super, wenn sich da was in die richtige Richtung bewegt. Aber ich warte eben nicht darauf, dass die/die meisten/viele Rahmenbedingungen geändert werden bis ich selbst mein Verhalten ändere. Mal blöd gesagt: Wenn ich Deine Argumente von oben so zusmmenfasse, dann käme für Dich ein Umstieg erst dann in Frage, wenn der ÖPNV wesentlich schneller von Deiner Wohnung zu Deinem Arbeitsplatz führe - und das auch noch möglichst billig. Ich schätze mal - ohne die näheren Umstände Deiner Wohn- und Arbeitsortes zu kennen - dass das doch eher ne Weile dauern wird, bis das passiert.

Ach ja, siehe Kelle: Das Radfahren ist nicht nur "unbequemer" es ist auch wesentlich gesünder als das Autofahren :)
 
Nur generell, tut euch gutes und vermeidet Kfz wo immer möglich und spaziert oder radfährt stattdessen. Moderne Leute sitzen viel zu viel, daß ist sehr ungesund.
 
Wenn ich Deine Argumente von oben so zusmmenfasse, dann käme für Dich ein Umstieg erst dann in Frage, wenn der ÖPNV wesentlich schneller von Deiner Wohnung zu Deinem Arbeitsplatz führe - und das auch noch möglichst billig.
Zeit ist mir wesentlich wichtiger. Schließlich bleibt davon am Tag nach allen "Pflichten" nicht mehr viel übrig. Dafür bin ich auch bereit einen gewissen Preis zu zahlen. Aber natürlich auch nicht jeden. Und da der ÖPNV kaum schneller sein kann, müsste er zumindest deutlich günstiger sein.

Aber wie ich anfangs schrieb - solche Betrachtungen erwarte ich von nem Autofahrer nicht.
Weil alle Autofahrer gleich sind?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ach ja, siehe Kelle: Das Radfahren ist nicht nur "unbequemer" es ist auch wesentlich gesünder als das Autofahren :)

Unser Betriebsrat hat mal ne Studie losgetreten was die Arbeitswege anbelangt.
Bei einer Gewichtung Zeit/Kosten/Bewegung/Umwelt von 40/40/10/10 sind Fahrräder/Pedelecs die optimalen Verkehrsmittel.
Die Entfernung liegt bei 14 bis 15 Kilometern und würde bei uns über 50% der Arbeitnehmer betreffen.

gruss kelle!
 

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