Sonntagsfrage

Piratenpartei

Wenn die Wahl wirklich so ausgeht dann gute Nacht Deutschland, aber anscheinend schauen viele User nur auf kleinigkeiten um einer sonst völlig unfähigen Partei die Stimme zu geben (Piratenpartei), solche "Modeerscheinungen" haben doch von wirtschafspolitik und Gesundheitspolitik nicht die geringste Ahnung, aber hauptsache jeder darf sich ne CD/DVD kopieren ....

Die Partei ist sicherlich ein Thema für sich und lässt in der Tat viele Sachthemen noch unbesetzt. ABER: Ich denke, wer liberal denkt sollte diese Partei wählen, statt die FDP- denn diese ist nur nach Außen hin "Liberal". In Wirklichkeit ist die FDP eher eine sozialdarwinistische Ergänzung zu den rechtsextremen Parteien. Die Zeiten von Genscher und co. sind nun mal (leider) vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Piratenpartei soll liberal sein? Dass ich nicht lache... Die einzige Partei, die für "Freiheit in der Forschung" ist, heißt nunmal FDP! Die Piratenpartei ist nur in ihrem Internetbereich liberal, ansonsten sind sie genauso engstirnig wie zum Beispiel die Ödp...8)
 
Zeig mir ein Beispiel :roll:
Ich wähle die Piratenpartei weil es die einzige ernstzunehmende gesellschaftsliberale Kraft ist die ich kenne. Die FDP ist leider imo nur wirtschaftsliberal.
 
Ich bin mal so frei, meine Argumentation aus einer ähnlichen Diskussion nochmals per c/p zu verwenden :):
"
Ich sehs so, jede Stimme für die Piraten zählt bis zu 3 1/2 für Bürgerrechte und gegen Überwachung. Je mehr Stimmen die Piraten bekommen, desto eher werden FDP (1.) und Grüne (2.) sich wieder verstärkt um Datenschutz und Bürgerrechte kümmern, weil sie diese Stimmen zurückgewinnen wollen. Auch werden sie sich zukünftig um netzpolitische Themen stärker kümmern.
Sollten es die Piraten ins Parlament schaffen (3.), werden Datenschütz, Bürgerrechte und Überwachungsgesetze durch die Piraten ständig kritisch hinterfragt und deutlich öfter in den Medien auftauchen und eine solche Opposition wird es schwarz/gelb oder der großen Koalition deutlich schwerer machen.
Und 1/2 zähle ich für die SPD. Wenn die ihr prognostiziertes Ergebnis bekommen und die Piraten sehr stark abschneiden, werden die Fehler wie das Zensurgesetz kein 2. mal machen und entsprechende Kräfte auch innerhalb der SPD an Einfluss gewinnen.

Wann hat sonst die Chance mit seinem Kreuz bei bis zu 3 1/2 Parteien extrem starken Einfluss auszuüben. Also ich werde sie definitiv nutzen!

@phib: Ich schließ mich KingPR absolut an, die FDP ist unter Guido leider nicht mehr wirklich liberal sondern nur noch wirtschaftsliberal. Grundrechte spielen kaum noch eine Rolle und wenn die Piraten nur unter "ferner liefen" abschneiden werden, sieht die FDP keine Gefahr in den Piraten und wird so ziemlich alles von der Union mitmachen, wenn sie dafür mehr Wirtschaftsthemen durchsetzen können.
Nur wenn sie Angst vor den Piraten haben müssen, weil sie bei der nächsten Wahl ihr Bürgerrechtsklientel an sie verlieren, wenn sie alle Spinnereien der Union mitmachen, werden sie dazu gezwungen nicht nur ihre Wirtschaftsthemen durchzusetzen, sondern sie werden sich auch wieder zu ihren echten liberalen Wurzeln bekennen müssen.
"

Schwarz-Gelb mit schwachen bis nicht wahrnehmbaren Piraten: Bundeswehr im Inneren, mehr Überwachung und Schäuble total, die FDP will lieber ihre Wirtschafts- und Steuerthemen durchsetzen.

Schwarz-Gelb mit starken Piraten oder Piraten im Bundestag: Keine Bundeswehr im Inneren, keine weitere Überwachung und eine FDP die höllisch aufpassen wird, den Piraten in Sachen Bürgerrechte und Datenschutz nicht in die Hände zu spielen.

Bei einer großen Koalition das gleiche, die SPD wird bei starken Piraten auch in Zukunft bei so manchen Themen deutlich schneller auf Konfrontation gehen, um nicht noch mehr Wähler zu verlieren. Oder sie machens nicht und sind bei der übernächsten Wahl bei 1x%...
 
Nur nehmen die, die das Wahlrecht nicht in Anspruch nehmen, sich herraus am meisten rum zujammern... (Ich bin ja sowieso für eine Wahlpflicht.)

Eine Wahlpflicht? Das wäre ja schon der Anfang vom Ende der Demokratie.

Langt schon das man 9 Monate Bundeswehr oder Zivildienst vorgeschrieben bekommt. :) Aber das ist ein anderes Thema.

Ich bin wirklich gespannt wie es ausgeht und ob eine Außenseiter Partei wie die Piraten wirklich so gut abschneiden kann und die 5% Hürde packt...


mfg
 
Soweit ich weiß gibt es in Australien die Wahlpflicht und ich halte den Kontinent auch nicht für wesentlich undemokratischer als Deutschland.
 
Und umständlich wäre die Wahlpflicht auch nicht, da ja die Listen vorliegen und man so am Ende schnell feststellen könnte wer daheim geblieben ist.

Ich würde sie schon positiv sehen. Selbst wenn die Leute den Zettel ungültig machen - immerhin würde jeder gezwungen sein sich zu erheben und vllt. auch mal einen Gedanken an das Thema zu verschwenden.
Und die Verweigerer tragen immerhin etwas zur Gemeinschaft bei: sie füllen das Steuersäckel mit einer kleinen Spende (so 100 € Strafe wären sicherlich angemessen). :)
 
Soweit ich weiß gibt es in Australien die Wahlpflicht und ich halte den Kontinent auch nicht für wesentlich undemokratischer als Deutschland.

Und worauf basiert deine Meinung?
Warst du ein Jahr unten und hast hautnah miterlebt, wie die Leute das empfinden und wie ihre Einstellung zur Politik ist? Ist sie besser als hier, und liegt das am Wahlzwang?

Oder ist das nur so ein "Australien wird nicht von den USA angegriffen, also ist da bestimmt Demokratie, also ist Wahlpflicht gut!"?
 
Und was ist mit denen die im Urlaub sind? Sollten die alle Briefwahl machen oder wird dann einfach 2 Wochen gewählt bis man 100% der Stimmen hat?
 
Also realisierne liese sich das schon aber die Menschen sind so schon sauer auf die Politiker und würde da eine Pflicht das ganze nicht noch verschärfen?

Es sollte einfach den Grundsatz geben, wer nicht wählt - Fresse. =)

mfg
 
Der größte Teil der Menschen die nicht zur Wahl gehen wird nicht einfach nur sauer sein, sondern viel mehr vollkommen desinteressiert, ohne Information oder Part einer Randgesellschaft sein.

Mit einer angedrohten Sanktion dürfte man solche Leute noch am besten erreichen. Wobei ich eigentlich auch ganz froh bin das viele von denen lieber daheim vorm TV hängen und ihr Oettinger schlürfen (wer weiss was die wählen würden *bibber*).
 
2. wahrscheinlich krieg ich gleich einen auf den deckel, aber die piratenpartei erinnert mich an die dvu/npd. beide hatten selten ein vernünftiges programm und haben oft nur stimmenfang bestrieben. das das aber nicht ausreicht um ein land zu regieren, weiß ja wohl jeder.

auch als opposition sind die piraten wohl weniger zu gebrauchen, denn ein programm sollte man bereits vor der wahl haben und nicht erst nachher was zusammen schustern.

DVU? NPD? *einen auf den Deckel geb* 8O
An dem bislang schmalen Programm ist vor allem die Mitgliederentwicklung schuld. Noch im Februar war die Partei sehr schwach besetzt (870 Mitglieder Stand: 2009-02-15) und Heute 2009-09-06 sind es 7.539 Mitglieder (Rang 7). Bei derart viel frischem Wind in den Segeln muss ein umfassendes Parteiprogramm heiß diskutiert werden, was momentan auch getan wird.
Mal eben auf die schnelle, vor der Wahl, ein lückenhaftes Programm zu schustern, bevor der Selbstfindungsprozess der Partei abgeschlossen ist, wäre kontraproduktiv.
 
@NewFrontier: Wenn du die Links mitpostest, kann jeder sehen, wie du bei den jeweiligen Punkten abgestimmt hast ... keine Ahnung, ob dich des stört, wollt's nur mal sagen, auch, falls noch mehr auf die Idee kommen, ihre Ergebnisse rein zu kopieren ^^
 
Die Diskussion hier über die Piraten erinnert ein wenig an die Diskussionen um die Grünen, als sie in den 70ern des letzten Jahrhunderts (... liest sich geil, gell ?? ;) ) als "Umweltpartei" angetreten sind, - ebenfalls ohne großartiges Programm, mit nur einem besetzen Thema. Heute hat sich die Partei neben den "Bürgerlichen" als vierte Kraft etabliert. Sämtliche großen Parteien haben sich das Grundthema der damaligen Grünen in's Programm geschrieben - halbherzig zwar (siehe Atompolitik), aber um des "Volkes Meinung" gerecht zu werden, quasi als Alibi. Es ist durchaus möglich, dass die "Piraten" einen ähnlichen Werdegang durchlaufen werden, da die Zeichen der heutigen Zeit eben eher erfordern, Grundrechte der Bürger zu schützen. Es mag auch sehr sinnvoll sein, der neoliberalen "Mischpoke" mit einer "dummschnakenden Knopfleiste" an der Spitze, die sich "Volksparteien" nennt, eine starke und geschlossene Opposition entgegenzusetzen.