Trauer

MartinezDaSilva

Well-known member
ID: 51520
L
16 Juli 2006
117
3
Hallo Zusammen,

ja, ich war lange nicht mehr hier, vielleicht hat trotzdem jemand Lust zu schreiben:

Wie geht Ihr mit Trauer um?

Ich habe vor einiger Zeit einen Menschen verloren, der mir sehr nahe stand. Erst nach und nach setzt die Trauer ein. Der Verlust wird einem bewusst. All das, was man gemeinsam nicht mehr machen kann, auch wenn man vorher noch gar nicht wusste, dass man es noch wollte.

Es ist schwer für mich, besonders weil ich kurz nach dem eintreten des Todes und bei Trauerfeier und Beerdigung eher der "Starke" war . . . jetzt auf einmal "öffentlich" zu trauern kommt mir komisch vor.

Wie seht Ihr das? Wie habt Ihr Trauer erlebt oder verarbeitet?

Freue mich auf regen austausch!

Liebe Grüße

M.
 
Als mein Vater gestorben ist, hat es 2 Jahre gedauert, ehe ich die Trauer überhaupt zulassen konnte. Danach hat mir Reden sehr viel geholfen. Irgendwann merkte ich, ich kann über meinen Vater sprechen, ohne in Tränen auszubrechen oder Magenschmerzen zu bekommen. Aber auch das hat dann mindestens noch 2 Jahre gedauert. Und weg geht das trauergefühl nie ganz. Auch jetzt, 20 Jahre später, habe ich Momente, wo die Trauer wieder hochkommt. Aber es beherrscht mich dann nicht mehr über Stunden oder Tage.
 
Danke für Deinen Beitrag . . .

Hast Du Professionell mit jemandem gesprochen? Es gibt ja so Trauerbegleiter oder Psychotherapeuten . . .
 
Danke für Deinen Beitrag . . .

Hast Du Professionell mit jemandem gesprochen? Es gibt ja so Trauerbegleiter oder Psychotherapeuten . . .
Nein, ich habe mit jedem gelabert, der grad in meiner Nähe war. Habe über lustige Momente erzählt, über traurige Momente, woran ich mich aus der Erziehung/Jugend erinnere usw.

Meine Mum hat aber mit nem Trauerbegleiter gesprochen. Das ihr scheint geholfen zu haben, denn sechs Monate nach meinem Vaters Tod, hat sie neu geheiratet. :ugly:
 
Ich denke pauschal kann man das nicht sagen. Jeder verarbeitet das anders.

Gibt es vielleicht einen gemeinsamen engen Freund/Bekannten/...? Mit dem man sich treffen kann, um gemeinsam über die verstorbene Person reden zu können? Wie spockonline es geschrieben hat kann dies einen schon einem helfen und manch einem bietet es Trost, die Person wenigstens in den Erinnerungen am leben zu halten...
 
Ich denke pauschal kann man das nicht sagen. Jeder verarbeitet das anders.

Gibt es vielleicht einen gemeinsamen engen Freund/Bekannten/...? Mit dem man sich treffen kann, um gemeinsam über die verstorbene Person reden zu können? Wie spockonline es geschrieben hat kann dies einen schon einem helfen und manch einem bietet es Trost, die Person wenigstens in den Erinnerungen am leben zu halten...

Nein, Pauschal kann man das auch nicht sagen, darum habe ich ja nach Erfahrungen gefragt, wie Ihr mit Trauer umgeht.

Aber vielen Dank für Deinen Beitrag!
 
Hoffentlich nicht den Trauerbegleiter . . .

Nee, den nicht. :biggrin:

PS: als bei mir die Trauer durchsetzte, habe ich alle tastbaren Erinnerungsstücke wie Fotos usw. in einer Kiste getan. Irgendwann hatte ich das innere Bedürfnis, die Sachen wieder sehen zu wollen. Da merkte ich, dass die Trauerzeit auch für mich vorbei ist und konnte die Sachen wieder aufstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Bedürfnis hatte ich noch nicht, ich kann meine Trauer noch nicht in Worte fassen.

Es passiert einfach.

Und dann bin ich wie gelähmt und starre durch die Gegend.
 
hallo Martinez,

deine Reaktion finde ich ganz normal, ich vermute mal der Tod dieses Menschen ist noch nicht lange her.
das gehört zum ganz "normalen" Verarbeiten des Todes, was doch oft immer wieder ein einschneidendes Erlebnis ist.

zum Thema Trauern sind mir verschiedene Phasen bekannt, die hier auch beschrieben werden: https://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/06/Psychologie-Trauer/seite-2
wenn du Lust hast, lies es Dir mal durch.

allen die gerade den Verlust eines lieben Menschen durchstehen müssen, wünsche ich viel Kraft dazu und im richtigen Moment die richtigen Menschen um sich.

Gruß Balwie
 
Kennst du das Buch bzw. den Fiom von nicolas Sparks "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"?

Da hat er einen Satz geschrieben, der wirklich wahr ist, nämlich "Sometimes pain demands to be felt", d.h. manchmal muss Schmerz gefühlt werden.

Das gilt erst recht dann, wenn man jemanden verliert. Nimm dir die Zeit, die du brauchst für die Trauer im gesunden maße und lass es aber nicht dein Lebensinhalt werden, wenn du verstehst.
 
Liebe MartinezDaSilva,

erst einmal mein Beileid!!!!

Ich kann gut nachvollziehen, wie du dich fühlst, weil ich schon mehrere Menschen verloren habe, die mir nahe standen. Auch wenn es vielleicht einfallslos klingt: Aber die Zeit heilt die Wunden!

Weine dich aus, sei ein paar Tage deprimiert und habe schlechte Laune. Danach reicht es aber auch und du solltest dein Leben weiterleben. Ich denke, wenn man gerade ein paar Tage wirklich "schlecht" drauf ist, sich ausweint und trauert, aber danach wieder zum Leben zurückkehrt, ist es die beste Möglichkeit damit umzugehen. Das beste was du machen kannst für den verlorenen Menschen ist, wenn du dein Leben lebst und nicht "für immer in Trauer verfällst".

Bei mir hat diese Vorgehensweise ganz gut funktioniert. Vielleicht hilft es dir ja auch.

Ganz liebe Grüße
 
wie gehts denn inzwischen?

als meine nichte gestorben ist, hat es bei mir auch lange gedauert, ich hab angefangen tagebuch zu schreiben und so vieles verarbeitet und irgendwann wurde es bissel leichter ....