News "The zeitgeist is right now" - Deutsche Wörter in den USA immer beliebter

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25 April 2006
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[N] "The zeitgeist is right now" - Deutsche Wörter in den USA immer beliebter

Folgende News wurde am 12.05.2006 um 15:59:00 Uhr veröffentlicht:
"The zeitgeist is right now" - Deutsche Wörter in den USA immer beliebter
SternShortnews

Als Ausdruck persönlicher Weltoffenheit bauen immer mehr US-Amerikaner deutsche Wörter in ihre Sätze ein. Neben einem einfachen "Gesundheit" oder "Überkitsch" versuchen sich einige auch mal an schwierigen Wörtern wie z. B. "Lumpenproletariat". In den Medien sind die mehrsprachigen Satzkonstruktionen längst keine Seltenheit mehr. So lassen sich auch in der New York Times Sätze wie "Donald Rumsfeld isn't a mensch" finden und mancher Politiker wirbt mit "There are no verbotens with me!" Einer ...
 
Anglizismus (bzw. Germanismus in diesem Fall) fördert die Verhunzung und Verarmung einer Sprache. Das hat nichts mit Weltoffenheit zu tun, das empfinde ich vielmehr als Zerstörung eines wichtigen Kulturpfeilers.
Bestes Beispiel: Deutsch.

By the way: Ich bin dann shoppen in der City. Hoffentlich haben die beim Hairstylisten noch diese coolen Softdrinks! :ugly:
 
ich finds gut. So ist das nicht immer nur englische wörter im deutschen, sondern auch mal andersrum.
Nach und nach werden immer mehr sprachen dazu kommen, sodass wir naher eine Weltsprache haben ;)
 
Apfelhaus schrieb:
Anglizismus (bzw. Germanismus in diesem Fall) fördert die Verhunzung und Verarmung einer Sprache. Das hat nichts mit Weltoffenheit zu tun, das empfinde ich vielmehr als Zerstörung eines wichtigen Kulturpfeilers.
Bestes Beispiel: Deutsch.

By the way: Ich bin dann shoppen in der City. Hoffentlich haben die beim Hairstylisten noch diese coolen Softdrinks! :ugly:
Das Beispiel ist eine Modeerscheinung. Im 19. Jh. hättest du die Ausdrücke vermutlich nur durch französische ersetzen müssen. Und wenn sich nicht das ein oder andere Wörtchen aus anderen Sprachen etabliert hätte, würden wir Mittelhochdeutsch oder so sprechen. Fänd ich doof, kann ich nämlich nicht.
Also, dass Sprache dadurch verarmt, halte ich für ein Gerücht (auch wenn ich das mit der Verhunzung so unterschreiben kann :p).
 
BFabian schrieb:
Und wenn sich nicht das ein oder andere Wörtchen aus anderen Sprachen etabliert hätte, würden wir Mittelhochdeutsch oder so sprechen.
Wie kommst du denn darauf? Dann würden wir die ganzen Anglizismen durch die normalen deutschen Wörter ersetzen, so wie es sich gehört. Natürlich gibt es Bereiche, wo die Benutzung englischer Wörter unumgänglich ist, aber man muss ja nicht gleich die ganze Sprache damit versauen.


BFabian schrieb:
Also, dass Sprache dadurch verarmt, halte ich für ein Gerücht (auch wenn ich das mit der Verhunzung so unterschreiben kann :p).
Hab dir hier mal was rausgesucht.
 
Apfelhaus schrieb:
Wie kommst du denn darauf? Dann würden wir die ganzen Anglizismen durch die normalen deutschen Wörter ersetzen, so wie es sich gehört. Natürlich gibt es Bereiche, wo die Benutzung englischer Wörter unumgänglich ist, aber man muss ja nicht gleich die ganze Sprache damit versauen.
"Normal" ist wenn ich mich recht entsinne auch kein Wort deutschen Ursprungs, genau das meinte ich.
Was mich und meinen (weiteren) Bekanntenkreis betrifft, da kenne ich z. B. wirklich niemanden, der unironisch den Begriff "shoppen" statt "einkaufen" benutzen würde. Mir sind nur zwei Bereiche aufgefallen, wo Anglizismen wirklich zur Plage geworden sind: Werbung und business related issues (Biester :p). So stark wie dort scheinen die aber sonst nicht in die Umgangssprache einzusickern.
Ich meine jetzt nicht Wörter für Sachverhalte, für die erst in jüngster Zeit Begriffe gefunden werden mussten (natürlich im englischen Sprachraum). Dabei finde ich nämlich erzwungene Eindeutschungen genauso schlimm.

Ich würde außerdem schon sagen, dass ich auf Sprache achte (bei mir wie bei anderen), habe aber manchmal das Gefühl, dass der VDS sie als Fetisch behandelt, wo sie doch bloß ein Werkzeug ist. (Genau deswegen sind z. B. falsche Anglizismen aber umso bescheuerter.)
 
"Donald Rumsfeld isn't a mensch"

Geht's nur mir so, oder findet auch jemand anders, dass sich das doof anhört?

Aber genauso wird wahrscheinlich ein Engländer/Amerikaner denken, wenn er einen deutschen Satz mit 50% Deutsch und 50% Englisch hört...
 
"Reinheitsgebot" steht da auch überall auf den deutschen Bierimporten. Erst dahinter in Klammern kommt dann manchmal das purity law. Hat was. ^^
 
Biehler schrieb:
Aber genauso wird wahrscheinlich ein Engländer/Amerikaner denken, wenn er einen deutschen Satz mit 50% Deutsch und 50% Englisch hört...
Das glaube ich irgendwie nicht! Es ist ja allgemein üblich, dass englische Wörter in eine Sprache integriert werden. Englisch ist und bleibt die Weltsprache und prägt daher immer mehr unser Sprachbild.

Aber warum sollten jetzt plötzlich Berühmtheiten aus dem riesigen Amerika Wörter aus dem kleinen Deutschland übernehmen? Weltpolitisch gesehen hat die deutsche Sprache doch überhaupt keine Bedeutung! Von daher sehe ich den Nutzen darin nicht!
 
Irgendwie kann ich mir ncht vorstellen das die Amis deutsch verwenden, die sind doch viel zu stolz auf sich.
 
BFabian schrieb:
"Normal" ist wenn ich mich recht entsinne auch kein Wort deutschen Ursprungs, genau das meinte ich.
Dann verstehst du nicht worum es geht. Wenn ich all die Wörter aus meinem Wortschatz streichen würde, die nicht zu 100% urdeutschen Ursprungs sind, hätte ich nicht mehr all zu viel zu sagen. "Normal" ist schon lange fester Bestandteil der deutschen Sprache. "Abgespaced" hingegen nicht.


BFabian schrieb:
Ich würde außerdem schon sagen, dass ich auf Sprache achte (bei mir wie bei anderen), habe aber manchmal das Gefühl, dass der VDS sie als Fetisch behandelt, wo sie doch bloß ein Werkzeug ist. (Genau deswegen sind z. B. falsche Anglizismen aber umso bescheuerter.)
Eben nicht. Sprache ist viel mehr als nur ein Werkzeug um sich auszudrücken. Es ist ein Teil unserer Kultur und die gilt es zu wahren.
 
hfkb schrieb:
Aber warum sollten jetzt plötzlich Berühmtheiten aus dem riesigen Amerika Wörter aus dem kleinen Deutschland übernehmen? Weltpolitisch gesehen hat die deutsche Sprache doch überhaupt keine Bedeutung! Von daher sehe ich den Nutzen darin nicht!
Naja, im Gegensatz zu Englisch ist Deutsch aber eine präzisere Sprache. Komplizierte wissenschaftliche Vorgänge lassen sich auf Deutsch z.B. viel besser beschreiben als auf Englisch.
 
hfkb schrieb:
Das glaube ich irgendwie nicht! Es ist ja allgemein üblich, dass englische Wörter in eine Sprache integriert werden. Englisch ist und bleibt die Weltsprache und prägt daher immer mehr unser Sprachbild.
Nur weil ein Wort in einer anderen Sprache existiert, heißt das ja nicht, dass es als Lehnwort keine Bedeutungsverschiebung erfahren hat. Im Gegenteil, das kommt sogar sehr häufig vor. Davon abgesehen gibts dann noch die vielen Wichtigtuer-Neologismen.

hfkb schrieb:
Aber warum sollten jetzt plötzlich Berühmtheiten aus dem riesigen Amerika Wörter aus dem kleinen Deutschland übernehmen? Weltpolitisch gesehen hat die deutsche Sprache doch überhaupt keine Bedeutung! Von daher sehe ich den Nutzen darin nicht!
Würde ich so gar nicht sagen (Exportweltmeister, häufigste Muttersprache in EU, imperialistische Umtriebe schon zu Kaisers Zeiten, "Blitzkrieg", "Panzerfaust", bumm bumm).
 
Apfelhaus schrieb:
Eben nicht. Sprache ist viel mehr als nur ein Werkzeug um sich auszudrücken. Es ist ein Teil unserer Kultur und die gilt es zu wahren.
"wahren" == "zementieren"?
Was "abgespaced" angeht, das benutzt auch niemand. Das kommt entweder in "jugendnahen" Medien (Werbung, TV, ...) vor oder um sich genau darüber lustig zu machen. Andere sinnvolle Lehnwörter werden schnell integriert, wie das übrigens schon immer war. Das konnt auch der "Viertopfverpuffungstreibling" der Nazis nicht verhindern.
Viva la evolución ;)
 
BFabian schrieb:
Würde ich so gar nicht sagen (Exportweltmeister, häufigste Muttersprache in EU, imperialistische Umtriebe schon zu Kaisers Zeiten, "Blitzkrieg", "Panzerfaust", bumm bumm).
Nur weil wir Exportweltmeister sind, wird die deutsche Sprache ja nicht gleich mit exportiert!

Häufigste Muttersprache in der EU kann schon sein, weil sie in drei Ländern gesprochen wird. Aber im Vergleich zu anderen Sprachräumen, ist Deutsch ganz klein!

Außerdem frage ich mich, ob Amerikaner mit dem Wort "Blitzkrieg" etwas verbinden!?
 
BFabian schrieb:
Was "abgespaced" angeht, das benutzt auch niemand.
Das war auch nur ein Beispiel. Aber du kannst ja mal auf deutsche Schulhöfe gehen, bei der Jugend ist der Sprachverfall besonders weit fortgeschritten.


BFabian schrieb:
Das konnt auch der "Viertopfverpuffungstreibling" der Nazis nicht verhindern.
Ich hätte keine Probleme das absofort statt "4-Zylinder-Motor" zu sagen. Klingt zwar noch ein wenig fremd, aber wenn das normal wäre und es alle sagen würden, wäre das sicherlich kein Problem. So viel ich weiß, hat das ja "der Führer" höchstpersönlich erfunden, oder nicht?
 
Apfelhaus schrieb:
Das war auch nur ein Beispiel. Aber du kannst ja mal auf deutsche Schulhöfe gehen, bei der Jugend ist der Sprachverfall besonders weit fortgeschritten.

Ist doch auch kein Wunder, wenn die jugendliche nur noch englischen Gangster-Rap hören, um cool zu sein.
Deutsche Musik ist ja sowieso doof und Volksmusikartig...
Naja, ich hör gerne Seeed und Co.
 
Biehler schrieb:
Ist doch auch kein Wunder, wenn die jugendliche nur noch englischen Gangster-Rap hören, um cool zu sein.
Ist der Gangster-Rap nicht nur eine Folge des Sprachverfalls? Oder ist der Sprachverfall durch den Gangster-Rap hervorgerufen? :think: ;)

Übrigens höre ich auch ab und an Musik von Seeed usw. Trotzdem kann ich bei mir noch keinen Sprachverfall beobachten. Man muss schon selber etwas dazu beitragen!