Eintrag #12, 13.09.2006, 16:54 Uhr

13. September

Was ist eigentlich der Sinn des Lebens?

Der 13. September entwichelt sich für mich zu einem Tag, vor dem ich jedes Jahr wieder Angst haben sollte. Aber Angst ist nicht das richtige Wort. Ich sollte mich in Verbindung mit dem 13.09. immer auf eine Überraschung der guten oder schlechten Art gefasst machen.

Am 13.09.1991 - vor genau 15 Jahren - kam mein Brüderchen zur Welt (hier Zwerg). Der kleine war total süß, obwohl er mich nur anschrie. Aber ich war stolz auf mein kleines Brüderchen. Klar, ich hatte davon natürlich auch Nachteile. Ihr könnt ja mal im Kalender nachschlagen, welcher Wochentag dieser 13. September 1991 war, aber ich werds euch wohl mal verraten. Es war ein Freitag.

Einige Jahre später kam ein Baby mit dem Namen Johann zur Welt. Der kleene hat heut also genau wie mein Brüderchen Geburtstag, besucht mitlerweile die 6. Klasse am Gymnasium. Er wohnt im selben Ort wie wir und ist ein Kumpel meines Bruders. Wieder ein Grund diesen 13. September zu mögen ?!

Noch ein paar Jährchen danach kam es dazu, dass der 13. September wieder auf einen Freitag viel. Ich hatte Angst davor. Der damals war ich der vollen Überzeugung, dass mein Bruder keines falls ein Segen, sondern in jedem Fall ein Fluch für mich sein würde. Naja, aber es kam wie es kam. Wir feierten also ein bisschen. Es war ein schöner Herbsttag, ich weiß nicht mehr in welchem Jahr, aber es war schön draußen. Ich ging über den Hof als mir irgendein Vogelvieh auf den Kopf machte. An einem Freitag, dem 13. Wenn das kein Zufall ist... und ab jetzt war ich der Überzeugung --> ja! es ist ein Pechtag!!!

Wieder einige Jahre später : 11. September 2001
:arrow: Die Terroranschläge an diesem Tag machten es zwei Tage später für uns sehr schwierig den Geburtstag angemessen zu feiern. Für mich war es sehr schwer, da mich das Ganze doch ziemlich getroffen hat. Dies ist nun 5 Jahre her.

Wir schreiben heute den 13. September 2006. Ich stand heut Morgen wie jeden Tag 6:15 Uhr auf, zog mich an und schnappte mir das Geschenk für meinen Zwerg. Dann unten in der Küche angekommen gratulierte ich ihm, und wir traten unsere tägliche Reise zur Schule an. 25 km. Dann gingen wir getrennte Wege. Ich in meinen Klassenraum der Q7. Ich besuche zur zeit die 13. Klasse. Mein letztes Jahr also. Meine Mitschüler nervten mich mal wieder, weil wieder einige das Kopiergeld nochnicht abgegeben hatten und ich nun jedem hinterherlaufen darf. Dann hab ich von einem Gerücht gehört, dass ich jemanden ja ganz toll finden soll. Später hatte ich noch Chor und mir viel wieder ein, dass meine beste Freundin heut ihre 4. Fahrschulprüfung (praktisch) hatte. Ich natürlich sofort ne sms geschrieben ob sie schon fertig ist. Dann bekam ich direkt nach dem Chor ne Message :arrow: bestanden. Spätestens da war ich der vollen überzeugung :arrow: DIESEN TAG KANN MIR KEINER MEHR VERMIESEN !!!

Dann kam das womit ich eigentlich schon seit mehreren Wochen rechnen musste. Meine ma kam nach haus und teilte mir mit, dass ein Bekannter von mir gestorben ist.  :sad:

Die Geschichte : Er hatte mit 9 oder 10 Jahren einen "Unfall" bei dem er sich Verbrennungen zuzog, die so schlimm waren, dass er sehr lange im künstlichen Koma lag und die Ärzte nicht wussten ob er überlebt. Als es sich dann alles zum guten wendete, traute ich mich nicht mal mehr vor die Tür, weil ich immer Angst hatte ihm zu begegnen. Das war am Anfang echt ne total ungewohnte Situation. Später kam er dann aber in meine Klasse und immer wenn er für irgendwelche Operationen ins Krankenhaus musste, hab ich ihm Hausaufgaben gegeben oder was abkopiert. In der Zeit ham wir uns echt super verstanden. Seit dem ich auf dem Gymnasium bin, hab ich nun nicht mehr so viel mit ihm zu tun gehabt, aber er wohnte im gleichen Ort und wenn wir uns mal sahen haben wir uns immer gergrüßt. Er war eigentlich der einzige im Dorf mit dem ich mich verstanden hab. Soweit ich dass mitbekmmen hab, hat er auch ne Ausbildung angefangen und Führerschein gemacht.
Vor einigen wochen hatte er allerdings nen Autounfall. Kumpel gefahren, vermutlich Alkohol getrunken - gegen ne Laterne im Ort. Er kam ins Krankenhaus und zuerst war nur von Beckenbrüchen die Rede. Dann hieß es er habe innere Blutungen und läge im künstlichen Koma. Sein Herz hörte mehrere male auf zu schlagen sodass er wiederbelebt werden musste.

Heut nun die Nachricht von meiner Ma : Er ist gestorben. Wohl in der Nacht.

Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass dieser Tag sich noch so zum schlechten wenden würde und alle meine Probleme erscheinen mir nun so sinnlos und Nichtig. Es gibt Dinge im Leben über die man sich einfach keine Gedanken machen sollte, denn es könnte jeden Moment vorbei sein.
Meine Message soll hier einfach nur sein, dass alkoholisierte Menschen nicht hinter das Steuer eines Autos gehören. Ich hoffe, dass ihr so stark sein könnt und mit solchen Leuten nicht mit fahrt.

Der 13. September.
Ein Tag, den ich nie wieder mit Pelle erleben werde.

:arrow: I wish you a nice weekend !  :cry:
 
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