Wie man seinen Pkw privat zum Höchstpreis verkauft

Der Verkauf von Pkws an privat macht rund 40 Prozent des gesamten Gebrauchtwagengeschäfts aus. Wenig verwunderlich, schließlich können Verbraucher durch den Verkauf an privat in der Regel den höchsten Preis für ihren alten Wagen erhalten.
Rund 70 Milliarden Euro beträgt der jährliche Umsatz des Gebrauchtwagenmarktes. Ein ernst zu nehmender Teil davon wird von privaten Verbrauchern generiert, indem sie ihren Pkw an Gleichgesinnte veräußern. Laut dem Kraftfahrt-Bundesamt fanden 2014 rund sieben Millionen Halterwechsel statt, über 90 Prozent von privat an privat. Etwa jedes fünfte Fahrzeug wurde aufgrund einer Kurzzulassung innerhalb des ersten Jahres verkauft.
Für den Verkauf an privat spricht in erster Linie die Möglichkeit, den höchstmöglichen Preis für den Gebrauchten zu erhalten. Wie Verkäufer ihren gebrauchten Pkw gewinnbringend verkaufen, erklärt dieser Ratgeber.
Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete
Der Gebrauchtwagenmarkt läuft seit Jahren auf einem guten, gleichmäßigen Niveau. Wo Autos gekauft werden, müssen Exemplare früher oder später auch abgegeben werden. Autobesitzer, die ihren Gebrauchten veräußern möchten, müssen gut vorbereitet sein. So haben Betrüger keine Chance und sie erhalten den höchstmöglichen Preis.
Die erste Hürde, die Verkäufer meistern müssen, ist die Wertbestimmung. Sie ist das größte Problem, dem Laien beim Pkw-Verkauf gegenüberstehen. Wer den Wert falsch setzt, der verzichtet auf Geld oder riskiert, sein Auto nicht loszuwerden.
Bei der Wertbestimmung gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Verkäufer können sich an den Werten ähnlicher Modelle orientieren. Hier müssen sie hoffen, dass die anderen Verkäufer den Preis richtig gewählt haben.
- Sie suchen den Preis über Gebrauchtwagenlisten, die die Preise der Fahrzeuge seit Jahren speichern. Die Preise dienen meist aber nur zur Orientierung.
- Autobesitzer können ihr Fahrzeug von einem Experten bewerten lassen. Diese Preisermittlung ist jedoch mit einem finanziellen Aufwand verbunden.
In den letzten Jahren ist eine neue Möglichkeit hinzugekommen, die die Preisermittlung mit einem Verkauf kombiniert. Fahrzeughalter haben die Möglichkeit, einen Autoverkauf an jetztautoverkaufen.de durchzuführen. Das Unternehmen bietet eine kostenlose Wertermittlung online an. Anschließend kann ein Gutachter das Fahrzeug ansehen und einen genaueren Preis ermitteln. Nach der Ermittlung folgt ein Kaufangebot, welches der Pkw-Halter akzeptieren kann oder nicht. Wenn ihm der Preis fair erscheint, kümmert sich das Unternehmen gleich um die Abwicklung.
Eine ausführliche Fahrzeugbeschreibung erstellen
Neben der Preisermittlung mangelt es bei vielen Annoncen bei der Fahrzeugbeschreibung. Mangelnde Informationen und fehlende Bilder sind nicht erfolgversprechend. Aus diesem Grund sind Pkw-Halter beraten, sich bei der Erstellung der Fahrzeugbeschreibung Mühe zu geben und alle Daten anzugeben, die sie über das Fahrzeug kennen:
- alle Angaben zu Marke, Modell, Leistung, Ausstattung
- eventuelle Mängel (Kratzer, Unfallschäden, etc.) beschreiben oder mit Bildern dokumentieren
- Angabe von Veränderungen, falls diese vorgenommen wurden
- Erstellung hochauflösender Fotos aus allen Winkeln
Je ausführlicher die Beschreibung, desto weniger Fragen könnte ein Interessierter stellen. Weiterhin garantiert eine gute Beschreibung, dass nur die Menschen Kontakt zum Verkäufer aufnehmen, die tatsächlich an das Fahrzeug interessiert sind.
Das Fahrzeug vor dem Verkauf auf Vordermann bringen
Bevor man Fotos von seinem Pkw erstellt, sollte man das Automobil auf Vordermann bringen. Selbst die kleinsten Pflegemaßnahmen verbessern die Optik des Fahrzeugs - und bekanntlich zählt der erste Eindruck.
Die einfachste Möglichkeit besteht darin, das Fahrzeug außen und innen gründlich zu reinigen. Dazu eignet sich zunächst ein Besuch in der Waschstraße. Zu Hause greift man sich den Staubsauger und saugt den Innenraum des Fahrzeugs.
Kleinere Schäden, etwa Kratzer oder Löcher in der Tapisserie, lassen sich mit einigen Tricks häufig beheben. Laut Auto Bild können Hobbybastler kleine Fehlstellen im Lack selbst beseitigen.
Bagatellschäden potenziellen Käufern nicht verheimlichen
Unfallautos sind am Gebrauchtwagenmarkt nur schwer loszuwerden. Für Besitzer von Gebrauchtwagen entsteht das Problem, dass für sie harmlos erscheinende Schäden dazu führen, ihr Fahrzeug nicht mehr als unfallfrei verkaufen zu können - es sei denn, sie verheimlichen das Missgeschick.
Bei dem Schlagwort Unfallwagen schwirren Autokäufern die schlimmsten Albträume im Kopf herum. Dabei kann es sich um ein Fahrzeug handeln, welches bei Schritttempo das Fahrzeug vor ihm leicht angedrückt hat. Aus diesem Grund erwerben Menschen vorzugsweise Fahrzeuge, die als unfallfrei verkauft werden.
Pkw-Verkäufer haben diese Taktik bemerkt und geraten in Versuchung, vermeintlich kleine Schäden zu verheimlichen. Dass sie dabei gegen das Gesetz verstoßen ist vielen Autobesitzern nicht bekannt. Einem Urteil des Bundesgerichtshofes (Az.: VIII ZR 330/06) gibt Einblick in die Angelegenheit:
Die Grenze für nicht mitteilungspflichtige “Bagatellschäden” ist bei Personenkraftwagen sehr eng zu ziehen. Als “Bagatellschäden” hat der Senat bei Personenkraftwagen nur ganz geringfügige, äußere (Lack-)Schäden anerkannt, nicht dagegen andere (Blech-)Schäden, auch wenn sie keine weitergehenden Folgen hatten und der Reparaturaufwand nur gering war.
Beim Verkauf des Pkw von privat an privat ist man folglich beraten, Blechschäden und andere Makel potenziellen Kunden mitzuteilen. Dies weckt nicht nur vertrauen, Verkäufer bewegen sich auf diese Weise auch auf der sicheren Seite des Gesetzes. Käufer, die Schäden nachträglich auffinden, können auch Jahre später noch klagen.