Zwischen Tönen und Politik: AfD-Engagement in Moskau sorgt für Diskussionen
In der Führungsebene der AfD-Fraktion werfen aktuelle Aktivitäten ihres außenpolitischen Sprechers, Matthias Moosdorf, Fragen auf. Moosdorf hält seit September eine Honorarprofessur an der renommierten Gnessin-Musikhochschule in Moskau inne, was bei der Fraktionsspitze für gemischte Reaktionen sorgt. Bernd Baumann, der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der AfD, äußerte sich zu dem Thema und wies darauf hin, dass Russland im Bereich der klassischen Musik weltweit eine führende Rolle spielt. Dennoch betont er die politische Dimension, die in diesem Fall nicht außer Acht gelassen werden könne.
Der Fraktionsvorstand setzte sich bereits am Montag mit der Situation auseinander und führt weiterhin Gespräche mit dem Musiker und Bundestagsabgeordneten Moosdorf. Diese Angelegenheit wird überschattet vom kritischen Umgang der Partei mit dem Ukraine-Konflikt, den die AfD als Angriffskrieg verurteilt hat. Auch wenn es sich um eine musikalische Aktivität handelt, so betonen die Parteivertreter, dass hier eine besondere Bewertung notwendig sei im Vergleich zu einer gewöhnlichen Auslandstätigkeit.
Moosdorf verteidigt sein Engagement und beschreibt es als Beitrag zur internationalen Verständigung, da Musik keine ideologischen Barrieren kenne. Der aus Sachsen stammende Cellist gibt an, regelmäßig für einige Tage in Moskau Ensembles im Bereich der Kammermusik zu unterrichten. Eine politische Orientierung der Hochschule, die vom russischen Kulturministerium finanziert wird, konnte er nicht feststellen und behauptet, dass diese für seine Arbeit auch nicht von Interesse sei.