Zukunft des Handwerks: SPD-Fraktion legt Konzept zur Stärkung vor
Die SPD-Fraktion im Bundestag plant umfangreiche Maßnahmen zur Stärkung des Handwerks in Deutschland. Der wirtschaftspolitische Sprecher und Handwerksbeauftragte Hannes Walter äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur die dringende Notwendigkeit, das Handwerk attraktiver zu gestalten, um der akuten Personalnot zu begegnen. Ein dahingehendes Positionspapier soll auf der kommenden Fraktionsklausur im brandenburgischen Nauen beschlossen werden.
Im Papier wird betont, dass handwerkliche Dienstleistungen auch zukünftig unverzichtbar bleiben und insbesondere für den Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft notwendig sind. Tätigkeiten wie der Einbau von Wärmepumpen und die Installation von Solaranlagen seien ohne qualifiziertes Personal nicht realisierbar. Viele Betriebe stünden jedoch vor erheblichen Herausforderungen, da es sowohl an Nachwuchskräften als auch an erfahrenen Fachkräften fehle. Die bürokratischen Hürden verschärfen die Situation zusätzlich.
Walter schlägt gezielte Maßnahmen zur Anwerbung und Integration ausländischer Fachkräfte vor. Auch die Förderung von Frauen im Handwerk soll verstärkt werden, insbesondere durch finanzielle Absicherung und verbesserte Rahmenbedingungen während der Schwangerschaft. Betriebsübernahmen und Neugründungen sollten erleichtert werden. Dazu soll mit Praxis-Checks unnötige Bürokratie identifiziert und abgebaut werden.
Ein weiteres Anliegen des Papiers ist die Verbesserung der Mobilität für Auszubildende im ländlichen Raum durch die Einführung des begleiteten Fahrens ab 16 Jahren. Die SPD-Fraktion will sich auf europäischer Ebene für diese Änderung innerhalb der Führerscheinrichtlinie einsetzen. Die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP hatte das begleitete Fahren ab 16 Jahren im Koalitionsvertrag verankert. Jedoch steht dem derzeit das europäische Recht entgegen, wie das Bundesverkehrsministerium im Frühjahr mitteilte.