Zuckerberg vs. Cook: Ein Duell der Unternehmensphilosophien
inklusive zotteligem Haar und einer groben Goldkette – signalisiert Mark Zuckerberg deutlich, dass er in vielerlei Hinsicht das Gegenteil des adretten Apple-CEOs Tim Cook darstellt. Diese Kontraste spiegeln sich auch in den Geschäftsphilosophien ihrer Unternehmen wider: Zuckerbergs Meta und Apple. Schon lange stehen die beiden Tech-Giganten und ihre Führungspersönlichkeiten in einem offenen Konflikt. Zuckerberg hat mehrfach betont, dass Meta einen dynamischen Ansatz mit schnellem Handeln und starker Nutzerbindung verfolgt, was sich beispielhaft in der Open-Source-Veröffentlichung des Llama-KI-Modells zeigt. Im Gegensatz dazu betont Apple seine geschlossene Produktwelt mit exklusiven, durchdachten Produkten, was Zuckerberg kürzlich im "Acquired"-Podcast herausstellte. Apple habe unter Tim Cooks Führung stets Wert darauf gelegt, der Beste und nicht der Erste zu sein. Diese Strategie hat sich bezahlt gemacht: Apple ist der größte Smartphone-Anbieter weltweit. Der Fokus auf eine einheitliche Produktlinie und firmeneigene Apps und Accessoires hat jedoch auch zu einem bedeutenden Kartellrechtsstreit mit dem US-Justizministerium geführt. Dagegen setzte Meta auf ein Trial-and-Error-Prinzip, was laut Zuckerberg zur Unternehmensentwicklung beitrug. Dies zeigt sich an Phänomenen wie dem kurzlebigen Erfolg der Plattform Threads oder dem teuren, jedoch gescheiterten Metaverse-Projekt. Trotz Rückschlägen konnte Zuckerberg in diesem Jahr 58 Milliarden US-Dollar zu seinem Vermögen hinzufügen. Apple gehe laut Zuckerberg den Weg der Perfektion auf Kosten konstruktiver Nutzerkritik, indem es zu sehr auf Lob setze. „Wenn man darauf wartet, immer nur gelobt zu werden, verpasst man viele Gelegenheiten, nützliche Erkenntnisse zu gewinnen und diese in zukünftige Versionen einfließen zu lassen,“ merkte Zuckerberg an. Diese schwelende Rivalität ist nicht neu: Seit über einem Jahrzehnt prallen Zuckerberg und Cook in ihren Ansichten zur Produktentwicklung und zur Zukunft des Internets aufeinander. Zuletzt forderte Meta strengere staatliche Regulierung von Social-Media-Plattformen, was Apple jedoch ablehnt und die Verantwortung den Plattformen selbst zuschreibt. Die Spannungen gehen zurück bis ins Jahr 2014, als Cook Facebooks Geschäft mit persönlichen Daten kritisierte, gefolgt von Apples Aussage, Datenschutz sei ein grundlegendes Menschenrecht. Mark Zuckerberg untermauerte im Podcast erneut die Konkurrenzstellung von Meta und Apple, eine Ansicht, die Cook historisch nicht teilt. "Wir konkurrieren in einigen Bereichen," sagte Cook 2021. "Aber wenn man mich fragen würde, wer unsere größten Konkurrenten sind, würden sie nicht aufgelistet werden. Wir sind nicht im sozialen Netzwerkgeschäft."