Zu kalt: Berliner Elektrobusse kämpfen mit Reichweitenprobleme

Die Berliner Verkehrsgesellschaft BVG setzt seit mittlerweile fast zwei Jahren Elektrobusse auf ausgewählten Strecken ein. Bisher sind die Erfahrungen durchaus positiv. So wird die Zuverlässigkeit mit rund 91 Prozent angegeben. Damit waren die Manager der BVG offensichtlich zufrieden, sodass inzwischen mehr als einhundert der elektrisch angetriebenen Busse angeschafft wurden. In diesem Winter allerdings wurde auch die Hauptstadt von ungewöhnlich kalten Temperaturen erfasst. Teilweise lagen diese selbst tagsüber im zweistelligen Minusbereich. Theoretisch sollte dies kein Problem sein. Denn der Hersteller hat garantiert, dass die Busse auch bei minus zehn Grad Celsius auf eine Reichweite von mindestens 130 Kilometern kommen. Doch in der Praxis zeigte sich: Einige der Busse konnten bei den kalten Temperaturen nicht die komplette Route absolvieren.

Bild: BVG

Dieselbusse mussten im Notfall einspringen

So kam es insgesamt zu 23 Ausfällen auf verschiedenen Linien. Hinzu kamen noch einige Elektrofahrzeuge, bei denen schon vor der geplanten Fahrt klar war, dass sie die Strecke nicht schaffen würden. Auch diese konnten dann logischerweise nicht eingesetzt werden. Um die Passagiere aber nicht in der Kälte stehen zu lassen, musste die BVG Ersatzbusse einsetzen. Weil aber nicht mehr ausreichend voll funktionsfähige Elektrobusse zur Verfügung standen, wurden dabei teilweise auch wieder Fahrzeuge mit Dieselantrieb genutzt. Dies ist grundsätzlich aber natürlich nicht Sinn der Sache. Denn es macht perspektivisch wenig Sinn auf Elektrobusse umzustellen, wenn dann für den Notfall doch weiterhin Fahrzeuge mit Dieselantrieb vorgehalten werden müssen. Die BVG befinden sich daher bereits im Kontakt mit dem Hersteller der Busse. Gemeinsam soll eine Lösung gefunden werden.

Kurzfristig scheint keine Lösung in Sicht

Einen ersten Hinweis auf die Ursache könnte die Tatsache geben, dass nicht alle Elektrobusse von den Problemen gleich stark betroffen waren. Tatsächlich galt dies nur für die Fahrzeuge, die über Nacht im Depot aufgeladen wurden. Bei den Fahrzeugen, die laufend jeweils an ihrer Endstation versorgt wurden, traten die Schwierigkeiten mit der Reichweite hingegen deutlich seltener auf. Kurzfristig lässt sich die Organisation der Ladevorgänge allerdings nicht verändern. Denn nicht auf allen Routen stehen an den Endstationen entsprechende Ladeeinrichtungen zur Verfügung. Zunächst einmal dürfte der BVG also nichts anderes übrig bleiben, als auf wieder wärmere Temperaturen zu hoffen. Anschließend dürfte man allerdings mit Nachdruck darauf drängen, dass solche Probleme zukünftig nicht mehr auftreten. Denn klar ist: Je weiter die Flotte elektrifiziert wird, desto schwerer wiegen solche und ähnliche Probleme.

Via: MAZ

Auto / Elektrobusse
[trendsderzukunft.de] · 11.02.2021 · 19:15 Uhr
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