Zinsentscheidungen der EZB: Broker erwarten sanfte Senkung statt radikalen Schnitt
Die europäische Finanzwelt richtet ihre Augen gespannt auf das kommende Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB), bei dem zahlreiche führende Finanzdienstleister wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und Barclays mit einer moderaten Zinssenkung um 25 Basispunkte rechnen. Diese Erwartung spiegelt das nachlassende Inflationsniveau wider, das eine sanftere Anpassung der Geldpolitik nahelegt, als ursprünglich von einigen Marktteilnehmern angenommen.
Ein Rückgang der Zinsen wird in den nächsten Jahren von vielen Experten vorausgesagt, wobei einige sogar signifikante Senkungen prognostizieren, die den Leitzins unter den von Ökonomen als neutral angesehenen Bereich von 2%-2,5% drücken könnten. Diese neutrale Zone ist so konzipiert, dass sie weder die Wirtschaft stimuliert noch hemmt. Andere hingegen glauben, dass die EZB an diesem neutralen Niveau eine Pause einlegen wird.
Geldmärkte erleben derzeit Preisanpassungen, die auf etwa 150 Basispunkte EZB-Senkungen bis Ende 2025 hindeuten. Die wirtschaftliche Lage im Euro-Raum hat sich im November merklich abgekühlt, bedingt durch die Schwäche in der dominanten Dienstleistungsbranche und die anhaltende Rezession im verarbeitenden Gewerbe. Dies führte zu Spekulationen über eine mögliche größere Zinssenkung von einem halben Prozentpunkt im Dezember.
