Zalando im Kreuzfeuer: Verdi ruft erneut zum Warnstreik auf
In der hitzigen Vorweihnachtszeit sorgt ein neuerlicher Warnstreik beim Online-Modegiganten Zalando für Schlagzeilen. Verdi hat bewusst diese umsatzstarke Phase gewählt, um auf die Arbeitsbedingungen im Logistikzentrum Erfurt aufmerksam zu machen. Während Zalando verstärkt mit Rabatten um Kundschaft buhlt und schwarze Zahlen schreibt, zeigen die Mitarbeitenden im Streik ihre Unzufriedenheit: Ohne faire Bedingungen, kein reibungsloser Versand.
Gewerkschaftssekretär Matthias Adorf hebt hervor, dass in der jüngsten Protestaktion sowohl in der Nacht- als auch in der Frühschicht zahlreiche Angestellte teilgenommen haben. Angesichts gigantischer Umsatzzahlen, insbesondere während der Black Week und Cyber Week, sei es unverständlich, dass die Anliegen der Angestellten abgeschmettert werden.
Zalando hingegen setzt auf eine defensive Kommunikationsstrategie. Das Unternehmen hebt die jüngsten Gehaltsanpassungen am Standort Erfurt um 14,5 Prozent sowie erweiterte Urlaubs- und Zusatzleistungen hervor. Dank des europaweiten Logistiknetzwerks sehe man keine Beeinträchtigungen für die Kunden.
Verdi drängt auf die Übernahme des Flächentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel in der Region, was für die Angestellten erhebliche Lohnsteigerungen, kürzere Arbeitszeiten und weitere Vorteile mit sich brächte. Adorf betont, dass ein solcher Tarifvertrag Planungssicherheit und faire Bedingungen bieten würde, diesem aber versuche Zalando tunlichst auszuweichen.
Angestrebte Verhandlungen scheinen in weiter Ferne, doch für den kommenden Dienstag ist eine zentrale Streikversammlung anberaumt, die weitere Impulse für die Debatte setzen könnte.

