Wolle über Bord: Woolworths erzielt Einigung im Lohnstreit
Australiens führender Einzelhändler Woolworths hat in einer bemerkenswerten Wendung der Ereignisse eine Einigung mit der Industriegewerkschaft United Workers Union erzielt, um die Löhne seiner Mitarbeiter zu erhöhen. Diese Einigung beendet den Streik, der die Servicelevel in den Supermärkten von Woolworths landesweit belastet hatte.
Die vergangenen Wochen sahen Hunderte von Beschäftigten im Zuge von Löhne- und Arbeitsbedingungen an den Verteilzentren auf die Barrikaden gehen und ihren Arbeitskampf unbefristet verlängern. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten gelang es Woolworths nicht, die Gewerkschaft von annehmbaren Gehaltssteigerungen zu überzeugen.
Nun allerdings sicherte das Unternehmen seinen Teammitgliedern im Rahmen eines individuell ausgehandelten Unternehmensvertrags eine Lohnerhöhung von etwa 11 Prozent über einen Zeitraum von drei Jahren zu. Diese Lösung, die am 7. Dezember von der Gewerkschaft begrüßt wurde, soll auch Bedenken bezüglich Leistungsmessungen addressieren.
Dennoch bleibt die finanzielle Belastung für Woolworths erheblich: Der Konzern rechnet mit einem einmaligen Verlust von 50 bis 60 Millionen Australischen Dollar in seinem australischen Lebensmittelbereich. Seit Beginn der industriellen Aktionen wird zudem ein negativer Umsatzeffekt von 140 Millionen Australischen Dollar geschätzt.
Die Herausforderung ist noch nicht überwunden. Man erwartet, dass der australische Lebensmittelsektor auch im zweiten Quartal mit weiteren Auswirkungen auf Umsatz und Gewinn zu kämpfen haben wird, während an Bestandsauffüllungen vor dem umsatzstarken Weihnachtsgeschäft gearbeitet wird.
Inzwischen wurden die betroffenen vier Verteilzentren in Victoria und New South Wales wieder in Betrieb genommen, womit Woolworths einen weiteren Schritt zur Normalisierung seiner Lieferketten unternimmt.

