Wirtschaftsausblick: OECD prognostiziert stabiles Wachstum trotz Handelsrisiken
Die OECD sieht in ihrer neuesten Wirtschaftsprognose erfreuliche Zeichen für ein robustes globales Wirtschaftswachstum in den kommenden zwei Jahren, vorausgesetzt, ein neuerlicher Protektionismus trübt nicht die Erholung des Welthandels. Die globale Wirtschaft soll demnach in diesem Jahr um 3,2 % zulegen, gefolgt von einem Wachstum von 3,3 % in den Jahren 2025 und 2026. Ein Rückgang der Inflation, ein Anstieg der Beschäftigungszahlen und Zinssenkungen gleichen die fiskalische Zurückhaltung einiger Länder aus.
Die Prognosen der OECD stimmen weitestgehend mit der letzten Einschätzung aus dem September überein. Der Welthandel, der im letzten Jahr noch schwächelte, scheint eines Aufschwungs entgegenzusehen und könnte im kommenden Jahr ein Volumenwachstum von 3,6 % erreichen, ungeachtet wachsender Handelshemmnisse, die den Importfluss stören könnten. Besorgnis erregen jedoch die zunehmenden Handelskonflikte und die Hinwendung zu protektionistischen Maßnahmen, die laut OECD die Lieferketten unterbrechen und die Verbraucherpreise erhöhen könnten.
Vor allem in den USA macht sich diese Entwicklung bemerkbar, wo angesichts eines nachlassenden Arbeitsmarktes und reduzierter Konsumausgaben das Wachstum von 2,8 % in diesem Jahr auf 2,1 % im Jahr 2026 zurückgehen könnte. China, dessen Konjunktur ebenfalls vor Herausforderungen steht, dürfte einen leichten Rückgang von 4,9 % Wachstum in 2024 auf 4,4 % im Jahr 2026 erleben, trotz gelockerter Geld- und Fiskalpolitik.
In der Eurozone hingegen soll durch Investitionen und starke Arbeitsmärkte ein Wachstum von 0,8 % in diesem Jahr auf 1,5 % im Jahr 2026 erreicht werden. Auch Großbritannien und Japan erwarten leichte Anstiege in ihren Wachstumsraten, gestützt durch wirtschaftliche Anreize und staatliche Investitionen. Die sinkende Inflation scheint den Zentralbanken weltweit dazu zu ermöglichen, die Geldpolitik vorsichtig zu lockern, während Japan hier eine Ausnahme bildet.
Angesichts der angespannten öffentlichen Finanzen vieler Regierungen fordert die OECD entschlossenes Handeln zur Stabilisierung der Schulden.