Wiener Börse schließt fester – Hoffnungen auf Shutdown-Ende beflügeln Märkte
Die Wiener Börse konnte den Handel am Dienstag mit leichten Gewinnen beenden. Der ATX, das Leitbarometer für den Wiener Markt, legte um 0,47 Prozent zu und erreichte 4.858,93 Punkte. Damit rückt der Index näher an sein Allzeithoch von 5.011 Punkten, das im Jahr 2007 aufgestellt wurde. Parallel dazu verzeichnete der umfassendere ATX Prime ebenfalls einen Anstieg um 0,47 Prozent, schließend bei 2.414,58 Zählern. Ein positiver Grundton bestimmte auch andere europäische Handelsplätze: Der Euro-Stoxx-50 wie auch der britische FTSE markierten neue Rekordstände.
Ein wesentlicher Treiber dieser Aufwärtsbewegungen sind die wachsenden Erwartungen auf ein baldiges Ende des teilweise bestehenden Stillstands der US-Regierungsbehörden. Jedoch könnte das Trostpflaster Misstrauen säen, da mit dem Ende dieses "Shutdowns" umfangreiche Veröffentlichungen von US-Wirtschaftsdaten erwartet werden, die den Markt bewegen könnten.
Unter den stärksten Kursgewinnern im ATX stachen Wienerberger mit einem Zuwachs von 2,1 Prozent hervor. Auch die Aktien der Ölfirmen Schoeller Bleckmann und OMV wurden besonders nachgefragt und verzeichneten Gewinne zwischen 1 und 2 Prozent. Die Post AG konnte sich um 1,8 Prozent verbessern, während RBI, Porr und UNIQA Verluste um die ein-Prozent-Marke hinnehmen mussten.
Trotz einer angehobenen Kurszielprognose reduzierten sich die Andritz-Anteile um 0,5 Prozent auf 64,05 Euro. Die Wiener Privatbank passte die Zielmarke für Andritz von 76,8 auf 80,5 Euro an und erneuerte das "Kaufen"-Rating. Obgleich die aktuellen Ergebnisse marginal hinter den Erwartungen zurückblieben, verspricht das zukünftige Wachstum hohe Ertragssteigerungen.
Ein leichtes Minus verbuchten auch die Verbund-Aktien, die 0,2 Prozent niedriger aus dem Markt gingen. Dies trotz der Meldung über einen bevorstehenden längeren Stillstand zweier Pumpspeicherkraftwerke in Kaprun, deren unerwarteter Ausfall der Betreiber teurer als angenommen zu stehen kommen könnte.
Auf der Verliererseite fanden sich schließlich Frequentis-Aktien mit einem bemerkenswerten Minus von 4,1 Prozent innerhalb des ATX Prime. Trotz dieses Rückschlags haben die Aktien ihre beeindruckende Jahresperformance mit einem Plus von 155 Prozent beibehalten – angetrieben durch die zunehmend bedeutender gewordene Diskussion über die Sicherheit des europäischen Luftraums und die Rolle der Firma in der Flugsicherungstechnologie.

