Wiederbelebung des Anbieterwechsels: Günstige Tarife locken Haushalte
Nach einer langen Durststrecke auf dem Energiemarkt eröffnen sich für Haushalte neue Möglichkeiten zur Kostenersparnis. Drei Energieversorger haben jüngst attraktive Tarife eingeführt, die den ab Oktober geltenden Preisanstieg unterbieten sollen. Dies könnte Familien über 100 Pfund an Energiekosten sparen.
Während ab dem nächsten Monat ein durchschnittlicher Haushalt 1.717 Pfund pro Jahr für Gas und Strom zahlen muss – ein Anstieg vom bisherigen Tarif bei 1.568 Pfund – locken British Gas, EOn Next und Outfox The Market mit einjährigen Festtarifen, die bis zu 117 Pfund günstiger ausfallen.
Diese neuen Angebote könnten die Rückkehr des praktischen Anbieterwechsels einläuten, bei dem Haushalte auf der Suche nach den günstigsten Tarifen zwischen verschiedenen Anbietern wechseln. Dieses Verfahren war einst die bevorzugte Methode zur Reduktion der Energiekosten, kam jedoch zu Beginn der Energiekrise 2021 zum Erliegen, als zahlreiche Anbieter insolvent gingen und kostengünstige Angebote vom Markt verschwanden.
Aktuell ist das billigste einjährige Angebot der "Outfox the Price Cap (Oct 24) Fix'd Dual v1.0" Tarif. Ein Haushalt könnte bei einem Wechsel zu diesem Tarif durchschnittlich 1.600 Pfund pro Jahr zahlen. EOn Next bietet mit dem Tarif "Gust 12m v11/Next Fixed 12m v26" den zweitbesten Deal bei 1.626 Pfund an – 91 Pfund günstiger als die Preisobergrenze. Der "British Gas Fixed Tariff 12M v15" unterbietet diese Grenze um 90 Pfund und liegt bei 1.627 Pfund.
Ofgem, der Regulierer des Energiemarktes, setzt Preisobergrenzen für variable Tarife, um die maximale Summe zu regulieren, die Unternehmen ihren Kunden in Rechnung stellen können. Vor der Energiekrise konnten Haushalte durch die Wahl eines Festtarifs die Obergrenze unterschreiten, was jedoch durch die steigenden Großhandelspreise und den Krieg in der Ukraine im Jahr 2021 nahezu unmöglich wurde. Dies führte dazu, dass viele Haushalte auf variablen Tarifen verharrten, deren Preise in Abhängigkeit der Großhandelspreise schwanken.
Experten merken nun an, dass der Wettbewerb allmählich in den Markt zurückkehrt. Ben Gallizzi vom Vergleichsservice Uswitch betont: "Millionen von Haushalten werden ab Oktober steigende Energiepreise sehen, daher ist jetzt ein guter Zeitpunkt, sich umzusehen." Tom Lyon von der Vergleichswebseite Compare the Market fügt hinzu: "Wer sich über potenzielle Energiepreiserhöhungen sorgt, könnte erwägen, jetzt einen einjährigen Festpreis-Tarif abzuschließen. Festpreistarife können günstiger als Standardvariabletarife ausfallen und bieten Schutz vor zukünftigen Preiserhöhungen."
Trotz des neuen Preisobergrenzen wird diese im Oktober immer noch um 6 Prozent niedriger liegen als im letzten Jahr, als sie bei 1.834 Pfund lag. Dennoch werden viele Haushalte aufgrund des Wegfalls staatlicher Unterstützung und Winterzuschüsse schlechter dastehen. Die Regierung hat den im Jahr 2022 eingeführten Rabatt auf Energieabrechnungen in Höhe von 400 Pfund gestrichen. Zudem werden 10 Millionen Rentner bis zu 300 Pfund weniger erhalten, da die Winterzuschüsse entfallen.
Ab dem Winter 2024 erhalten nur noch Rentner, die Anspruch auf Renten- oder andere bedarfsabhängige Leistungen haben, die staatliche Unterstützung – eine Folge der drastischen Einsparungen durch Finanzministerin Rachel Reeves. Der Führer von Cornwall Insight prognostiziert, dass es im Januar 2025 eine leichte Erhöhung der Preisobergrenze geben wird.