Weckruf für Netanjahu: Geiselangehörige fordern Handeln
Dutzende Angehörige von Geiseln, die von der Hamas verschleppt wurden, versammelten sich mit Unterstützern zu einem bedeutenden Protest vor der Residenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Exakt um 6.29 Uhr, pünktlich zum Jahrestag des Angriffs aus dem Gazastreifen, erklang eine symbolische "Weckruf-Sirene". Im Anschluss brachten die Demonstranten ihre Verbundenheit mit der Nation zum Ausdruck, indem sie die Nationalhymne anstimmten, wie vom TV-Sender Channel 13 News berichtet wurde. Die Forderungen der Protestierenden sind klar und dringend: Sie drängen Netanjahu, ein Abkommen zu erzielen, das die verbliebenen etwa 100 Geiseln aus der Gewalt der Hamas befreit. Vor einem Jahr hatte der Angriff der islamistischen Extremisten aus Gaza das Leben von 1.200 Menschen gefordert und rund 250 Personen in Geiselhaft verschleppt. In der Zwischenzeit sind durch ein bisher einziges Abkommen 105 Geiseln im letzten November freigelassen worden, einige wenige durch das israelische Militär befreit. Dennoch gibt es bei den Familien der Entführten große Sorge, dass viele der Verschleppten nicht mehr am Leben sein könnten. In einer Erklärung betonten die Familien der Geiseln die Dramatik der damaligen Ereignisse: Menschen seien aus dem Schlaf, von einer Feier oder direkt von ihrer Armeebasis verschleppt worden. Mit dem Einsatz der "Weckruf"-Sirene wollen die Geiselangehörigen ein kraftvolles Signal an Netanjahu senden. Sie fordern entschlossenes Handeln, um die Vermissten heimzubringen, damit Überlebende ihr Leben wieder aufnehmen und die Verstorbenen würdevoll bestattet werden können.