Warum Buffett-Fan David Merkel darüber nachdenkt, alle Berkshire Hathaway-Aktien zu verkaufen

• Berkshire Hathaway besitzt riesige Cash-Reserven
• Warren Buffett tätigte während des Corona-Crashs keine Aktienkäufe
• David Merkel äußert Unmut

Das Orakel von Omaha, wie Buffett auch genannt wird, hat sich während der Corona-Krise auffällig zurückgehalten und damit einige seiner Aktionäre sehr verstimmt. Schließlich sind die Cash-Reserven seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway inzwischen auf 137 Milliarden US-Dollar angewachsen. Dieser riesige Betrag hat sich angesammelt, weil sich Buffett während des letzten Rekord-Bullenmarkts sehr mit Engagements zurückgehalten hat.

Doch obwohl sich schon damals einige Aktionäre über entgangene Chancen ärgerten, so konnte man sein Verhalten dennoch gut verstehen, schließlich ist hinlänglich bekannt, dass der Börsenguru nur dann zuschlägt, wenn er ein Unternehmens für günstig - sprich unterbewertet - hält.

Keine Gelegenheiten für Buffett?

Doch dass Warren Buffett nun auch während des Corona-Crashs keine Zukäufe tätigte, sondern im Gegenteil Aktien abstieß - er trennte sich von sämtlichen Airline-Aktien - lässt den Unmut wachsen.

Auf der letzte Hauptversammlung verlautete Buffett, es habe keine attraktiven Kaufgelegenheiten gegeben. Dies könnte ein Hinweis sein, dass der Milliardär weitere Kurseinbrüche am Aktienmarkt erwartet. Und auch seine Erfolgsstrategie während der Finanzkrise von 2008 ließ sich nicht wiederholen, erklärte der Börsenguru. Damals hatte er während des Höhepunkts der Krise zahlreiche Unternehmen mit Finanzspritzen unterstützt, was sich später, nachdem sich die Wirtschaft wieder erholen konnte, durch Milliardengewinne auszahlte. Doch während der Corona-Krise stellt die US-Notenbank auf dem öffentlichen Markt Geld zu Bedingungen zur Verfügung, mit denen Berkshire Hathaway nicht konkurrieren könne.

David Merkel äußert Kritik

Zu denen, die zunehmend unzufrieden werden, gehört David Merkel, der langjährige Investor hinter dem Aleph Blog. "Ich habe vor kurzem die Hälfte meiner Berkshire-Anteile veräußert, nachdem ich erfahren habe, dass Buffett währen des letzten Einbruchs am Aktienmarkt nichts getan hat", zitiert "MarketWatch" aus seinem Blog.

"Marktbewertungen sind relativ und Ende März gab es sicherlich einige annehmbare Bewertungen, bei denen man hätte zugreifen können. Man hätte ja nicht aufs Ganze gehen müssen, aber man hätte sicherlich etwas kaufen sollen", kritisiert Merkel die Untätigkeit Buffetts.

"Vielleich verkaufe ich auch noch den Rest meiner Anteile", kündigte Merkel an. "Die Frage die sich stellt, ist, ob Buffett veraltete Ansichten dazu hat, wie stark der Markt noch fallen kann." Denn laut David Merkel sollte Buffett bedenken, dass es einen Auffangmechanismus gäbe, weil Regierung und Notenbank einschreiten, um die angeschlagenen Unternehmen während der Corona-Krise zu unterstützen.

Wie geht es weiter?

David Merkel geht nicht davon aus, dass Berkshire Hathaway demnächst etwas von seinen Cash-Reserven investieren wird. Denn "ich glaube nicht, dass sich Buffett sehr ändern wird", begründete er diese Prognose.

Doch wer weiß, vielleicht steht den Aktienmärkten ja doch noch ein weiterer Einbruch bevor und es ergeben sich dadurch günstige Einstiegsmöglichkeiten für Buffett. Dann würde er seinem Ruf als Börsenorakel mal wieder gerecht.

Redaktion fnanzen.net

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 18.05.2020 · 11:34 Uhr
[1 Kommentar]
 
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