Warren Buffett setzt auf Domino's: Strategiewechsel in Berkshire Hathaway?
Warren Buffett rückt erneut in den Fokus der Finanzwelt, nachdem er in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 Aktien im Wert von beeindruckenden 133 Milliarden US-Dollar aus dem Portfolio von Berkshire Hathaway veräußerte. Unter den bedeutendsten Abverkäufen befinden sich Großteile der Anteile an Apple sowie der Bank of America. Trotz der massiven Verkäufe hält Berkshire nach wie vor Aktien im Wert von 300 Milliarden US-Dollar, wobei anscheinend nur noch wenige Unternehmen von potentiellen Kürzungen verschont bleiben.
Diese Verkaufswelle wird von Marktbeobachtern als Warnsignal aufgefasst. Sie vermuten eine bevorstehende Korrektur an den überbewerteten Finanzmärkten und raten zu einer Reduzierung der Aktienaussetzung. Buffets Entscheidungen, insbesondere hinsichtlich der Apple- und Bank of America-Anteile, deuten darauf hin, dass er die aktuellen Bewertungen als zu hoch einstuft. Kluge Investoren könnten daher geneigt sein, ebenfalls ihre Positionen in Aktien mit übermäßigem Kurs zu überdenken.
Es bedeutet jedoch nicht, dass Buffett sämtliche Aktien für überbewertet hält. Seine Herausforderung besteht vielmehr darin, rund 600 Milliarden US-Dollar, einschließlich Berkshires liquiden Mitteln und Staatsanleihen, zu verwalten. Im dritten Quartal tätigte Buffett eine bemerkenswerte Akquisition: einen Einklauf von Domino's Pizza im Wert von 550 Millionen US-Dollar. Diese Summe ist zwar im Vergleich zu den 36 Milliarden US-Dollar, die im selben Zeitraum veräußert wurden, geringfügig, aber sie stellt 3,7 Prozent des Gesamtunternehmens dar.
Domino's Pizza zeigt beeindruckendes Wachstumspotential. Die Strategie der dichten Filialnetzabdeckung erlaubt es dem Unternehmen, seine Marktanteile kontinuierlich zu steigern. Trotz Selbstkannibalisierung durch Eröffnung neuer Filialen nahe bestehender Standorte verzeichnet das Unternehmen weiterhin hohe Profitabilität und steigende operative Margen. Darüber hinaus wird Kapital an die Aktionäre zurückgeführt. Diese Kennzahlen machen Domino's zu einer attraktiven Investitionsmöglichkeit.
Buffetts Dilemma: Selbst mit einem gigantischen Barbestand könnte er theoretisch zwanzig Unternehmen der Größe von Domino's Pizza erwerben – sofern der Markt dies zuließe.

