Warnung an UN und Rotes Kreuz: Konflikt im Kursk-Gebiet eskaliert weiter
Russland hat den Vereinten Nationen und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) scharf von einer Inspektionsreise in das teils von ukrainischen Truppen kontrollierte Kursk abgeraten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äußerte klar, dass man hoffe, solche provokativen Einladungen, wie sie vom ukrainischen Außenministerium ausgesprochen wurden, würden unbeachtet bleiben.
Das ukrainische Außenministerium hatte zuvor bekräftigt, dass sich die ukrainischen Truppen an die Menschenrechte hielten und alles unternähmen, um die Zivilbevölkerung im Gebiet Kursk zu schützen. In einem offiziellen Schreiben bat Kiew die UN um humanitäre Unterstützung und forderte auch das Internationale Rote Kreuz auf, sich dieser Mission anzuschließen.
Eine Schlüsselperson, der die russische Kritik sofort übermittelt werden konnte, ist die Präsidentin des IKRK, Mirjana Spoljaric, die für vertrauliche Gespräche über die humanitären Aspekte des Konflikts Russland-Ukraine gerade in Moskau eingetroffen war. Das IKRK betonte seine Neutralität und erklärte, man wolle über die Einhaltung des internationalen Völkerrechts, die Situation der Kriegsgefangenen sowie das Schicksal von Vermissten sprechen.
Seit August kontrolliert die Ukraine Teile des Gebiets Kursk, nachdem sie eine überraschende Gegenoffensive startete. Dies war das erste Mal, dass der Krieg auf russischem Boden stattfand. Der Kreml betrachtet diesen Vorstoß als terroristisch und schließt Verhandlungen aus, solange ukrainische Truppen russisches Territorium besetzen.
Vergangene Woche begannen russische Truppen erstmals, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um die ukrainischen Streitkräfte aus Kursk zu vertreiben. Aufgrund der auf andere Schwerpunkte verteilten militärischen Ressourcen, insbesondere im Donbass, sind die eingesetzten russischen Truppen jedoch begrenzt.