Walgreens schließt 1.200 Filialen bis 2027: Ein Schlag für Kunden in den USA
Die Pharmakette Walgreens plant die Schließung von 1.200 Filialen bis zum Jahr 2027, wobei allein im laufenden Geschäftsjahr 500 Standorte betroffen sein sollen. Grund dafür sind unter anderem niedrige Erstattungsraten für Medikamente und ein verlangsamtes Konsumverhalten, die dazu führen, dass ein Viertel der 8.700 US-amerikanischen Filialen unrentabel geworden ist.
Für viele Kunden in Tacoma ist diese Entwicklung besonders unerfreulich. Bereits im April wurde dort eine Filiale in der 56th Street geschlossen, was zu einem erhöhten Kundenstrom an der Walgreens-Filiale in der 38th Street führte. "Sie haben den anderen Store geschlossen, zu viele Leute kommen jetzt hierher", so ein Kunde. Diese Situation zwingt viele weitere Kunden zu längeren Anfahrten und Wartezeiten, um ihre Rezepte in anderen Filialen einlösen zu können.
Kundenerfahrungen variieren dabei stark: Während der Drive-thru-Kanal einigen als chaotisch erscheint, berichtet Brad Samaduroff, ein weiterer Kunde, dass auch der Besuch im Laden selbst Geduld erfordere. "Wenn Sie drinnen sind, rechnen Sie einfach damit, eine ganze Weile dort zu sein", sagt er. Eine besonders angespannte Situation kristallisierte sich am vergangenen Wochenende heraus, als einige Kunden SMS-Benachrichtigungen über vorübergehende Schließungen erhielten.
Walgreens-Appetit auf Filialschließungen trifft verständlicherweise auf Unmut, so auch bei Jeff Jensen, der von emotionalen Ausbrüchen an der Drive-thru-Schlange berichtet. Einigen Kunden sei der Geduldsfaden derart gerissen, dass dies zu verbalen Übergriffen auf unschuldige Apotheker führte.
Während Walgreens noch keine konkreten Angaben zu den betroffenen Standorten gemacht hat, stehe fest, dass sich die Maßnahmen auf unrentable Filialen konzentrieren werden, insbesondere dort, wo das Unternehmen Eigentümer der Immobilien ist oder Pachtverträge auslaufen.