Von Forbes-Star zu Häftling: Fintech-Gründerin Charlie Javice muss ins Gefängnis
Vom Liebling der Finanzwelt zur Betrügerin
Javice hatte 2017 ihr Fintech gegründet, um Studierenden und Eltern die Beantragung von Finanzhilfen zu erleichtern. Mit dieser Idee schaffte sie es sogar in die „30 Under 30“-Liste von Forbes. Doch als sie Frank 2021 für 175 Millionen Dollar an J.P. Morgan verkaufte, flog der Betrug auf: Statt der angegebenen 4,25 Millionen Nutzer waren es nur rund 300.000.
Urteil mit Signalwirkung
Eine Jury befand die Gründerin bereits im März schuldig – wegen Bankbetrugs, Wertpapierbetrugs und Verschwörung. Nun verhängte ein Gericht in New York mehr als sieben Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte zwölf Jahre gefordert, Javices Verteidiger versuchten eine mildere Strafe als „einmaligen Fehler“ darzustellen. Doch Richter Alvin Hellerstein ließ das nicht gelten.
Reue – und mögliche Berufung
In einer emotionalen Erklärung bat Javice Investoren, Angestellte und ihre Familie um Vergebung. Sie werde ihre Fehler „ein Leben lang bereuen“. Ganz abgeschlossen ist der Fall aber nicht: Javice hat die prominente Berufungsanwältin Alexandra Shapiro engagiert – bekannt unter anderem für die Verteidigung von Sam Bankman-Fried.
Fazit: Der Fall Javice reiht sich ein in eine Serie spektakulärer Betrugsprozesse in der US-Finanzwelt – und zeigt, wie dünn der Grat zwischen Hype und Haft sein kann.


