Volkswagen vor massiven Umstrukturierungen – Herbert Diess verteidigt Sparkurs
Der frühere Volkswagen-Chef Herbert Diess sieht den strengen Sparkurs bei Europas größtem Automobilhersteller als unausweichlich an. Laut Diess hat Volkswagen noch immer zahlreiche offene Aufgaben zu bewältigen, insbesondere was die Steigerung der Produktivität und Effizienz betrifft. Diese Herausforderungen seien besonders in den deutschen Standorten der Kernmarke VW zu spüren, die laut Diess bislang vernachlässigt wurden.
Ein zentrales Problem für den Konzern sei der bislang zu geringe Absatz von Elektrofahrzeugen, so Diess weiter. Diese mangelhafte Verkaufsperformance stelle das Unternehmen vor ernsthafte Hürden. Darüber hinaus sei die Marke VW im internen Vergleich des Konzerns nach wie vor wenig ertragreich. Bereits vor drei Jahren hatte Diess von der Möglichkeit gesprochen, dass bei der Kernmarke VW rund 30.000 Stellen gestrichen werden könnten. Diese Aussage führte damals zu erheblicher Kritik und mündete später in Diess' Ablösung von der Konzernspitze.
Zu Beginn des Monats September kündigte Volkswagen eine deutliche Verschärfung des Sparkurses an, von der die Kernmarke VW betroffen ist. Im Zuge der neuen Maßnahmen werden betriebsbedingte Kündigungen und sogar Werksschließungen nicht mehr ausgeschlossen. Zudem wurde die seit drei Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung aufgehoben. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft haben daraufhin heftigen Widerstand angekündigt.