Volkswagen drohen Milliardenkosten durch Kapazitätsabbau
Der verschärfte Sparkurs bei Volkswagen könnte den Konzern nach Schätzungen von Analysten im vierten Quartal bis zu vier Milliarden Euro kosten. Wie die Experten der US-Investmentbank Jefferies am Montag berechneten, könnten sich die Rückstellungen für den geplanten Kapazitätsabbau auf drei bis vier Milliarden Euro belaufen. Der Konzern sieht sich mit erheblichen Überkapazitäten konfrontiert, insbesondere im europäischen Automarkt, wo seit der Pandemie zwei Millionen Fahrzeuge pro Jahr weniger verkauft werden. Ein Viertel dieses Rückgangs entfällt auf Volkswagen.
Finanzchef Arno Antlitz hatte vor zwei Wochen angekündigt, dass Volkswagen seine Kapazitäten reduzieren und dabei auch Werksschließungen in Betracht ziehen werde. Laut den Jefferies-Analysten erwägt der Wolfsburger Autobauer die Schließung von zwei bis drei Werken, wobei bis zu fünf Standorte in Deutschland infrage kommen könnten. Der Stellenabbau könnte demnach über 15.000 Arbeitsplätze betreffen.
Volkswagen hat kürzlich die Tarifverträge gekündigt, die unter anderem eine jahrzehntelange Beschäftigungssicherung garantierten. Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft IG Metall sollen am 25. September beginnen. Betriebsratschefin Daniela Cavallo hat bereits Widerstand gegen einen möglichen Stellenabbau angekündigt.