Volkswagen-Chef schlägt Alarm: Radikale Veränderungen für Kernmarke notwendig
Der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen-Konzerns, Oliver Blume, hat die Lage der zentralen VW-Marke als "alarmierend" bezeichnet, wenige Tage nachdem Pläne für Sparmaßnahmen und mögliche Werksschließungen im Heimatmarkt bei den Mitarbeitern Empörung ausgelöst hatten.
In einem Beitrag für die Sonntagsausgabe der Bild-Zeitung betonte Blume, dass radikale Veränderungen notwendig seien, um das Überleben des Autobauers zu sichern. Blume erklärte, in Europa würden weniger Fahrzeuge gekauft, während neue Wettbewerber aus Asien den Markt betreten. "Der Kuchen ist kleiner geworden, und es sitzen mehr Gäste am Tisch," fügte er hinzu.
Blume argumentierte, die europäische Autoindustrie sehe sich beispiellosen Herausforderungen gegenüber. "Und das wirtschaftliche Umfeld hat sich erneut verschlechtert, insbesondere für die Marke VW."
Trotz des Abschwungs versprach Blume, dass Volkswagen sein Heimatland nicht im Stich lassen werde. "Wir bekennen uns fest zum Standort Deutschland, denn Volkswagen hat ganze Generationen geprägt. Wir haben Mitarbeiter, deren Großväter auch bei Volkswagen gearbeitet haben. Ich möchte, dass deren Enkelkinder hier ebenfalls arbeiten können."
Volkswagen hat noch nie ein Werk in Deutschland geschlossen und weltweit seit 1988 keine Fabrik mehr stillgelegt. Dennoch haben enttäuschende Verkaufszahlen das Management dazu veranlasst, umfassende Reformen in Betracht zu ziehen, was die Wut der Mitarbeiter entfacht hat. Rund 25.000 Arbeiter versammelten sich in dieser Woche am Hauptsitz von Volkswagen in Wolfsburg, um von der Geschäftsleitung die geplanten Kürzungen verteidigt zu hören.