Vodafone und Three: Geplante Fusion sorgt für Aufregung
Die geplante Fusion von Vodafone und Three droht die Mobilfunkpreise für mehrere Millionen Kunden ansteigen zu lassen, wie die britische Wettbewerbsbehörde, die Competitions and Markets Authority (CMA), warnt.
Die CMA, die den £15-Milliarden-Deal seit dessen Ankündigung im vergangenen Sommer untersucht, sieht potenziell reduzierte Serviceleistungen und steigende Kosten als negative Konsequenzen des Zusammenschlusses. Allerdings betonen die Unternehmen, dass sie die Schlussfolgerungen der Behörde nicht teilen. Laut Vodafone und Three würde die Fusion zu verbesserten Investitionen und einem besseren Service führen.
Ein Zusammenschluss würde das größte Mobilfunknetz im Vereinigten Königreich mit rund 27 Millionen Kunden schaffen, was den Firmen ermöglichen soll, verstärkt in ihre Infrastruktur zu investieren und gegen große Konkurrenten besser zu bestehen. Doch die CMA befürchtet, dass die Fusion zu höheren Gebühren für die Mobilfunknutzung oder geringeren Datenvolumen in den Verträgen führen könnte.
Besonders betroffen wären, laut der Behörde, jene Menschen, die sich höhere Mobilfunkkosten am wenigsten leisten können. Während der Zusammenschluss theoretisch die Qualität der Mobilfunknetze verbessern und den Ausbau der 5G-Technologie beschleunigen könnte, bleibt die CMA skeptisch bezüglich der von den Unternehmen versprochenen £11 Milliarden Investitionen in die britische Infrastruktur.
Ein weiteres Problem ist die Reduzierung der Anzahl der Netzbetreiber von vier auf drei, was kleinere, virtuelle Anbieter wie Sky Mobile, Lyca Mobile und Lebara negativ beeinflussen könnte. Diese kleineren Anbieter nutzen die Netzwerke der großen Betreiber, um ihre Dienste anzubieten.
Stuart McIntosh, Vorsitzender der Untersuchungskommission der CMA, betont: "Wir haben einen gründlichen, überlegten Ansatz zur Untersuchung dieser Fusion verfolgt und sowohl die versprochenen Investitionen in die Netzqualität und 5G-Konnektivität als auch die erheblichen Kosten für Kunden und konkurrierende virtuelle Netzwerke abgewogen.
Vodafone und Three UK haben nun die Chance, vor der finalen Berichtsabgabe im Dezember Lösungen für die Bedenken der CMA zu präsentieren. Beide Unternehmen bleiben jedoch optimistisch und argumentieren, dass die Fusion die "dysfunktionale" Mobilfunkmarktstruktur des Vereinigten Königreichs verbessern wird.
Margherita Della Valle, CEO von Vodafone, erklärte: "Unsere Fusion ist ein Katalysator für Veränderungen. Es ist an der Zeit, die Handbremse bei der Konnektivität des Landes zu lösen und die erstklassige Infrastruktur aufzubauen, die das Land verdient."
Robert Finnegan, CEO von Three UK, fügte hinzu: "Der derzeitige Vier-Spieler-Mobilfunkmarkt im Vereinigten Königreich ist dysfunktional und weist mangelnde Qualität auf. Dies spiegelt sich im aktuellen Zustand der digitalen Infrastruktur des Landes wider, die weit hinter dem zurückbleibt, was das Land benötigt und verdient."
Die Unternehmen versichern, es handle sich noch nicht um eine endgültige Entscheidung und planen, konstruktiv mit der CMA zusammenzuarbeiten, um eine Genehmigung zu sichern.