Vernetzte Bedrohung: Litauen deckt mutmaßliches Terrornetzwerk auf
Ein aufsehenerregender Fall von internationalem Terrorismus sorgt derzeit in Litauen und darüber hinaus für Schlagzeilen. Insgesamt 16 Personen stehen im Verdacht, einem Netzwerk anzugehören, das geplante Terroranschläge in verschiedenen europäischen Ländern organisierte. In einem perfiden Vorgehen sollen Pakete mit selbstgebauten Sprengsätzen über bekannte Kurierdienste nach Großbritannien und in andere EU-Länder verschickt worden sein.
Generalstaatsanwältin Nida Grunskiene erklärte, dass gegen neun der Verdächtigen bereits europäische Haftbefehle ausgestellt wurden. Nun bleibt abzuwarten, wann diese von Estland vollstreckt werden. Über die Identität der Beschuldigten werden derzeit keine weiteren Informationen preisgegeben.
Bereits im September gab die Justiz in Litauen bekannt, dass eine Gruppe aufgedeckt wurde, die für den Versand von Brandbomben verantwortlich sein soll. Diese gefährlichen Sendungen reisten unter anderem mit DHL-Flugzeugen nach Großbritannien und mit DPD-Fahrzeugen nach Polen, wo eines im Leipziger Logistikzentrum Feuer fing.
Das Netzwerk der Angreifer soll Berichten zufolge von russischen Staatsbürgern gesteuert worden sein, die Verbindungen zum russischen Militärgeheimdienst pflegen. Ferner ergaben Recherchen baltischer und polnischer Medien in Zusammenarbeit mit "The Insider", dass die Hintermänner ehemalige Funktionäre des sowjetischen und russischen Geheimdienstes sind. Hinweise deuten darauf hin, dass die gefährlichen Pakete oft unentdeckt quer durch Europa verschickt wurden, darunter auch über die Grenzen der baltischen Staaten und Polens. Es gibt zudem Vermutungen über eine Verbindung zu Brandanschlägen auf Einkaufszentren in Vilnius und Warschau.

