Vermögensaufbau im Ruhestand: Strategien für jede Karrierephase
Im Rahmen von Yahoo Finance's "Investing 101: 5 Rules to Build Wealth Special" beleuchtet Robert Powell, Gastgeber des Decoding Retirement Podcasts, die entscheidende dritte Regel: den Aufbau des Ruhestandsvermögens mit umsetzbaren Tipps für jede Phase der Karriere.
Für junge Berufstätige, die am Anfang ihrer Karriere stehen, steht das Abzahlen von Schulden im Vordergrund. Ob Studienkredite oder Kreditkartenschulden – beides sollte höchste Priorität haben. Zudem empfiehlt Powell, in das eigene Humankapital zu investieren, das etwa 90% des Gesamtvermögens ausmacht. Hierzu zählen berufliche Erfahrungen und Fähigkeiten. Junge Leute sollten außerdem genügend in ihren 401(k)-Plan einzahlen, um den vollen Arbeitgeberzuschuss zu erhalten. Angesichts des langen Anlagehorizonts junger Berufstätiger könnte eine aggressive Anlagepolitik sinnvoll sein, sodass etwa 90% des Vermögens in Aktien investiert werden.
Für die Berufstätigen im mittleren Karriereabschnitt liegt der Fokus auf der Ressourcenallokation, da sie unterschiedliche Ziele gleichzeitig balancieren müssen. Dazu zählt oft auch das Abwägen zwischen der Altersvorsorge und der Finanzierung der Hochschulausbildung der Kinder. Powell betont, dass man für die Rente keine Kredite aufnehmen kann, wohl aber für das Studium. Hier ist es entscheidend, etwa 15% des Einkommens für die Altersvorsorge zu sparen. Ein Investment Policy Statement hilft zudem, Investitionszeitpläne und -ziele festzulegen sowie das Risikoprofil zu bestimmen und entsprechend anzupassen.
Im Ruhestand geht es darum, die jährlichen Ausgaben ständig zu überprüfen und sicherzustellen, dass ausreichend Einkommen zur Deckung dieser Ausgaben vorhanden ist. Bei finanziellen Engpässen könnte eine Teilzeitbeschäftigung helfen, das Defizit auszugleichen. Ein weiteres zentrales Thema ist die Langlebigkeit, also das Risiko, das eigene Vermögen im Alter zu überleben. Hier kann eine Leibrente, die ein lebenslanges Einkommen garantiert, eine Überlegung wert sein. Wie schon in der Mitte der Karriere ist auch im Ruhestand eine sorgfältige Vermögensaufteilung notwendig, jedoch sollte diese nun konservativer sein.
Powell rät, im Ruhestand etwa 70% bis 80% des Vorruhestandseinkommens zu ersetzen, wobei dies je nach Einkommensniveau variieren kann. Für Fragen rund um Geld und Ruhestand gibt es zahlreiche Ratschläge und Antworten in weiteren Episoden von Decoding Retirement.