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Verlängerung der Verbrenner-Ära: Ein Rettungsversuch ohne Zukunft

03. Dezember 2024, 18:00 Uhr · Quelle: InvestmentWeek
Verlängerung der Verbrenner-Ära: Ein Rettungsversuch ohne Zukunft
Foto: InvestmentWeek
Während Volkswagen früher monatlich über 1.000 Stellen ausschrieb, zeigt eine Analyse: Seit November 2023 ist die Zahl der Jobangebote massiv eingebrochen. Ein Zeichen für den Umbruch in der Branche.
Deutschlands Automobilindustrie steht vor dem Wandel – doch die Realität auf dem Arbeitsmarkt zeichnet ein ernüchterndes Bild. Stellenabbau, gebremste Neueinstellungen und die Frage: Kann die Rückkehr zum Verbrenner wirklich helfen?

Die Autoindustrie im Wandel

Deutschlands Automobilbranche, einst Jobmotor und Wachstumswunder, steckt tief in der Krise. Kaum ein Tag vergeht, ohne neue Meldungen über Stellenstreichungen. Volkswagen, Ford, Bosch und ZF Friedrichshafen – die Liste der betroffenen Unternehmen wächst. Tausende Arbeitsplätze fallen weg, und die Aussichten auf Erholung bleiben düster.

Schon länger zeichnete sich der Rückgang auf dem Arbeitsmarkt ab. Jetzt zeigt eine exklusive Analyse: Die Zahl der Stellenausschreibungen bei großen Herstellern wie Volkswagen und Tesla ist drastisch gesunken.

Während VW noch vor einem Jahr monatlich mehr als 1.000 neue Mitarbeiter suchte, sind die Zahlen seit November 2023 eingebrochen – und haben sich kaum erholt.

Auch bei Tesla, lange Zeit Synonym für Wachstum und Innovation, sieht es nicht besser aus. Nach massiven Entlassungen sank die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in Deutschland zeitweise auf null. Zwar zeigt sich zuletzt eine leichte Erholung, doch die Gesamtlage bleibt angespannt.

Mehr E-Mobilität, weniger Jobs?

Die Elektromobilität galt lange als Hoffnungsträger. Hersteller wie Tesla oder BYD sollten das Wachstum vorantreiben und Arbeitsplätze sichern. Doch auch hier ist die Euphorie verflogen.

Die Elektromobilität bietet zwar mehr Stellen als die Verbrennerindustrie, doch der Vorsprung schmilzt. Laut ifo-Institut sank die Differenz zwischen beiden Sektoren 2023 um mehr als 50 Prozent.

Laut einer Studie des ifo-Instituts und der Jobplattform Indeed hat die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Autoindustrie im Oktober 2023 einen Tiefstand erreicht – 53 Prozent unter dem Rekordwert von August desselben Jahres.

Besonders bemerkenswert: Der Vorsprung der Elektromobilität gegenüber der Verbrennerindustrie schrumpft. Noch vor wenigen Monaten boten E-Auto-Hersteller nahezu doppelt so viele Stellen an wie ihre Konkurrenten. Heute beträgt der Unterschied nur noch 41 Prozentpunkte.

Verbrenner-Renaissance: Ein Trugschluss

Die Idee, die Verbrenner-Ära zu verlängern, wird immer wieder als Lösung präsentiert. Sie klingt einfach: Zurück zur alten Stärke, weniger Experimente. Doch Experten warnen vor dieser Illusion.

„Eine Verlängerung der Verbrenner-Ära wird keine neuen Arbeitsplätze schaffen“, heißt es in der Analyse des ifo-Instituts.

Stattdessen drohen Marktverluste und ein Rückschritt in der Wettbewerbsfähigkeit.

2023 erreichte die Nachfrage nach Arbeitskräften in der deutschen Automobilbranche laut ifo-Institut einen historischen Tiefstand – ein Weckruf für Wirtschaft und Politik.

Thomas Schäfer, Markenchef von Volkswagen, sieht die Lage realistisch. „Wir müssen Stellen, die frei werden, konsequent nicht nachbesetzen“, erklärte er kürzlich. Gleichzeitig investiert VW in Weiterbildung, um bestehende Mitarbeiter für neue Aufgaben fit zu machen. Doch wie viele Arbeitsplätze so langfristig erhalten bleiben, ist ungewiss.

Strukturwandel als einzige Chance

Der Wandel ist unumgänglich – das betonen nicht nur Ökonomen, sondern auch viele Branchenvertreter. Politische Entscheidungsträger stehen vor einer großen Aufgabe: den Strukturwandel aktiv gestalten.

Dazu gehört nicht nur die Förderung der Elektromobilität, sondern auch die Ansiedlung neuer Unternehmen. Tesla mag in Grünheide einen Anfang gemacht haben, doch allein darauf kann sich Deutschland nicht verlassen.

Finanzen / Automobile
[InvestmentWeek] · 03.12.2024 · 18:00 Uhr
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